Schlafzimmer
© Voglauer

Wohnen: Schlafzimmer

Das Schlafzimmer ist Raum für Ruhe und Erholung, der Ort für intime Begegnungen und Leidenschaft. Dort ist der Platz, an dem ich mich so geborgen fühle, dass ich abschalten und in die Welt der Träume tauchen kann. Alles, was dafür notwendig ist, hat hier seinen Platz. Alles andere sollten Sie gleich einmal rauswerfen.

Die Platzfrage

Zwei Erwachsene brauchen mehr Platz als ein Kind. Deshalb sind Schlafzimmer größer als Kinderzimmer. Klingt logisch, ist aber falsch! Eltern nutzen das Schlafzimmer nur nachts von 22 Uhr bis 6 Uhr früh und da in erster Linie zum Schlafen. Da brauche ich Platz für zwei Betten, eine Kleiderablage und einen Schrank. Im Kinderzimmer kommen – je nach Alter - noch Spielsachen, Schreibtisch, Bücher, Computer, Musikanlage, eigener Fernseher, Freunde auf Besuch uvm. dazu. Ein Zimmertausch wäre also vielleicht sinnvoll.

Wie man sich bettet…

Auf die Frage, wie groß ein Bett bestenfalls sein soll, gibt es eine Faustregel: 25 cm länger als Körpergröße, pro Person 90 cm Breite im Doppelbett – also eine Gesamtbreite von 180 cm, 95 cm beim Einzelbett. Wer’s lieber enger hat, kann sich für ein französisches Bett entscheiden, das ist standardmäßig nur 140 cm breit und 2 Meter lang. Ein Bettgestell aus massivem Holz, mit natürlichen Ölen behandelt und wenn möglich auch noch metallfrei – also nur mit Holz verdübelt – ist der ökologische Idealzustand. Denn das Holz bleibt atmungsaktiv, schafft somit ein angenehmes Raumklima und es bildet sich kein Magnetfeld, was wiederum für einen besseren, tieferen Schlaf sorgt. Ist das Bett auch noch aus Zirbenholz, will man gar nicht mehr raus aus den Federn.

Apropos Federn: Für einen hohen Kuschelfaktor sorgt auch die entsprechende Bettwäsche. Hautfreundliche Naturfasern aus biologischem Anbau und fairem Handeln lassen einen wirklich gut schlafen, aber auch Stoffe aus dem Rohstoff Holz, wie sie etwa die Lenzing AG unter den Marken Tencel, Modal und Lyocell erzeugt, sind von ausgezeichneter ökologischer Qualität.

Einen noch stärkeren Einfluss auf den gesunden Schlaf haben Lattenrost und Matratze. Hunderte Matratzen aus allen möglichen Materialien und mit verschiedenen Härtegraden erwarten uns im Möbelhaus. Ein ausführliches Probeliegen ist ohne mehrtägigen Urlaub kaum zu schaffen. Aber was nehmen? Was das Material betrifft, bietet das Österreichische Umweltzeichen Orientierung, die gewünschte Härte muss man sich dann tatsächlich erliegen. Wählen sie einen Verkäufer ihres Vertrauens aus, der mit ihnen noch vor einem Probeliegen ein ausführliches Beratungsgespräch führt.

Kasten oder Schrankraum?

Das Schlafzimmer ist keine Rumpelkammer. Der Kleiderkasten ist – wie schon der Name sagt – zur Aufbewahrung der Kleidung da. Pro Person brauchen Sie im Normalfall etwa einen Meter. Alles was darüber hinausgeht, verleitet zum Horten von allem, für das sonst keil Platz mehr ist. Eine Weiterentwicklung des Kastens ist der Schrankraum. Dabei handelt es sich um einen begehbaren abgetrennten Teil des Schlafzimmers. Bei guter Planung braucht man dafür auch nicht viel mehr Platz im Schlafzimmer. Ob Kasten oder Schrankraum – achten Sie auf eine gute Beleuchtung.

Frische Luft

Wenn zwei Personen in einem kleinen Zimmer bei geschlossenen Fenstern schlafen, so ist die Luftqualität schon nach zwei Stunden vergleichbar mit Messungen an einer stark befahrenen Straße in der Stadt. Im Sommer kann man ja die Fenster gekippt oder ganz geöffnet halten, im Winter geht das nicht. Die einzige wirkliche Lösung für das Problem ist eine Lüftungsanlage, bei der die verbrauchte Luft abgesaugt und ständig frische Luft zugeführt wird. Einen praktischen Tipp, den Sie sofort umsetzen können: Lassen Sie im Winter die Schlafzimmertür in der Nacht offen und nutzen Sie so die Luft der ganzen Wohnung. Auch das verbessert die Luftqualität erheblich.

Netzfreischaltung

Auch wenn das sanfte Einschlummern vor der Flimmerkiste verlockend erscheint, der Fernseher im Schlafzimmer sollte vermieden werden. Auch Computer, Smartphone oder Weckerradio am Nachtkästchen tragen zu einem Strahlenmix bei, der uns schlaflose Nächte bereitet. Mit einer Netzfreischaltung kann der Elektrosmog in der Nacht aus dem Schlafzimmer verbannt werden. Voraussetzung ist, dass alle Stromquellen des Raumes in einem eigenen Stromkreis zusammengeschlossen sind. Im Zählerkasten wird dann ein kleines Gerät montiert, das auf minimale Überwachungsspannung reduziert, sobald der letzte Stromabnehmer im Zimmer abgeschaltet wird. Wenn Sie am Morgen das Licht wieder einschalten, steht der Strom im ganzen Raum wieder voll zur Verfügung.

Das Österreichische Umweltzeichen ist eine wertvolle Orientierungshilfe beim Kauf von Betten, Matratzen, Bettwäsche und Möbel.