Schulheft mit ausradiertem Wort
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Umweltfreundlicher Druck

Die Papierproduktion war lange Zeit eine Ursache für Gewässerverschmutzungen. In Bürogeräten und beim Druckprozess kommen umweltbelastende Chemikalien zum Einsatz. Fünf Umweltzeichen-Richtlinien machen die Bereiche Büro, Papier und Druck umweltfreundlich.

Papier, das mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet ist, muss hohe Qualitätsanforderungen erfüllen und umweltfreundlich hergestellt sein. Schreib-, Kopier- oder Druckpapier muss zur Gänze aus Altpapier bestehen. Hochqualitatives Papier für Zeitungen und Magazine wird aus Holz produziert, das zu 50 Prozent aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt. Bei allen Papiersorten gibt es strikte Beschränkungen für den Einsatz von Chemikalien und die Belastung von Luft und Wasser.

Druckereien, die das Österreichische Umweltzeichen tragen, verwenden nur umweltfreundliches Papier sowie Toner und Druckfarben, die sich beim Recycling nachweislich vom Altpapier ablösen lassen. Folien und Klebstoffe, die den Prozess stören, sind nicht erlaubt. Der Einsatz von Substanzen, die die Gesundheit belasten und auch an der Bildung des bodennahen Ozons beteiligt sind, ist beschränkt.

Besonders nachhaltig müssen Drucker, Büro und Schulartikel sein, wenn sie das Österreichische Umweltzeichen tragen wollen. Die Drucker dürfen die Luft nicht mit Schadstoffen belasten, sie müssen leise arbeiten und wenig Energie verbrauchen. Die Toner-Kartuschen müssen wieder verwertbar sein. Büro- und Schulartikel müssen zerlegbar, verwertbar, nachfüllbar und reparaturfähig sein. Und wenn eine Verpackung erforderlich ist, muss diese aus Recyclingkarton sein.

Die Einhaltung der zahlreichen Kriterien wird an der Höheren Graphischen Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt in Wien geprüft. Seit 1888 werden hier nicht nur zahlreiche Ausbildungswege angeboten, sondern in der akkreditierten Versuchsanstalt unabhängige Gutachten unter anderem auch für das Umweltzeichen erstellt. Geleitet wird die Versuchsanstalt von Professor Wolfgang Schachner. „Die Umweltzeichen im Fachbereich „Büro, Papier und Druck“ fallen in die Kompetenz unseres Institutes. Somit kann man uns als Prüfstelle für insgesamt fünf Umweltzeichen-Richtlinien auswählen und engagieren.“

Selbstverständlich ist für die Versuchsanstalt eine ausführliche Beratung und die Begleitung bei der Zertifizierung, aber auch die Betreuung während der Gültigkeit des Zertifikats. Schachner: „Zunächst werden die Betriebe in Vorgesprächen über das Umweltzeichen informiert und der Umfang der erforderlichen Maßnahmen gemeinsam besprochen. Alle Unterlagen werden erstellt und die Planung betriebsspezifisch festgelegt. Die Prüfungen werden nach den Vorgaben der entsprechenden Richtlinien durchgeführt. Dabei sind alle geforderten Kriterien gleich wichtig. Uns als unabhängige Prüfstelle steht eine Wertung der Wichtigkeit nicht zu. Da wir in die Entwicklung der Richtlinien oft eingebunden sind, versuchen wir schon in diesem Stadium unser Fachwissen mit einzubringen.“

Die Arbeit im Vorfeld der Zertifizierung und an der Erstellung der Kriterien macht sich für die Versuchsanstalt und vor allem für die einreichenden Betriebe bezahlt. Es gibt nur selten Gründe, einen Antrag abzuweisen. Schachner: „Wenn wir als Prüfstelle von einem Betrieb ausgewählt werden, betrachten wir unsere Aufgabe auch darin, das Unternehmen fachkundig zu beraten. Somit ergeben sich beim Audit selbst in den meisten Fällen keine Ungereimtheiten mehr, da diese schon im Vorfeld korrigiert wurden. Im unserem Fachbereich hat sich das Österreichische Umweltzeichen als äußerst wichtiges und stark verbreitetes Zertifizierungsinstrument etabliert. Das wird auch bei Rezertifizierungen durch unsere Kunden immer wieder bestätigt.“

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