Green Meetings in Bregenz
Der Geschäftsführer des Festspielhaus Bregenz, Vorreiter im Bereich nachhaltige Veranstaltungen, erläutert im Interview mit Theresia Dirtl seine Beweggründe für eine Zertifizierung mit dem Umweltzeichen für Green Meetings.
Kongresse, Tagungen, Konferenzen - viele Menschen reisen regelmäßig beruflich in andere Regionen oder Städte. Die Veranstaltungen bereichern das Berufsleben fachlich und sozial, beanspruchen allerdings große Mengen an Ressourcen und verursachen zusätzliche Emissionen. Hier bringt das Österreichische Umweltzeichen für „Green Meetings“ neue Standards ins Spiel.
Es setzt sich für den Erhalt der Lebensgrundlagen ein und achtet auf das Wohlbefinden der TeilnehmerInnen und MitarbeiterInnen. Am 19. Mai erhielten sechs Organisatoren von Umweltminister Niki Berlakovich ihre Auszeichnung, darunter auch das Festspielhaus Bregenz.
Geschäftsführer Mag. Gerhard Stübe spricht über seine Beweggründe:
Sie haben am 19. Mai das Umweltzeichen „Green Meetings“ erhalten? Warum ist Ihnen die Auszeichnung wichtig?
Stübe: Weil wir uns mit diesem Thema schon seit längerem beschäftigen und die Auszeichnung für uns eine wichtige Bestätigung für unseren eingeschlagenen Weg darstellt.
Was bedeutet die Auszeichnung für Ihren Arbeitsablauf – was hat sich verändert?
Stübe: Alleine schon das Beschäftigen mit dem Thema „Umweltbewusstheit“ hat einige positive Aktionen mit sich gebracht. So konnten alleine durch verbesserte Arbeitsabläufe in der Technik seit der Entwicklungsprozess in Gang gesetzt wurde 124.000 kwh an Strom und Gas eingespart werden.
Wie viele Veranstaltungen haben Sie bereits nach dem Umweltzeichen ausgerichtet?
Stübe: Da wir ja erst seit letztem Jahr selbst zertifizieren und die Vorlaufzeiten von Tagungen und Kongressen sehr lange sind, konnten wir bislang zwei Tagungen zertifizieren. Jedoch ist die Nachfrage nach den Zertifizierungen für kommende Kongresse jedenfalls gegeben.
Wie reagieren die Teilnehmer darauf?
Stübe: Vor allem zwei Teilbereiche sind für die Teilnehmer gut wahrnehmbar. Einerseits die Mobilität, wie das Einflechten des öffentlichen Personennahverkehrs in das Kongressticket, anderseits der gastronomische Bereich, wo wirklich fast ausschließlich heimische Produkte zum Einsatz kommen.
Worin sehen Sie die größten Herausforderungen?
Stübe: Sicherlich in der Kommunikation sowohl im Betrieb selbst als auch Richtung Kunden. Wir sind hier auf einem guteeg, das Ziel ist immer vor Augen.
Und die größten Chancen?
Stübe: In dem, dass die Zertifizierung ein positives Echo erzeugt und sich noch viele Betriebe dieser Aktion anschließen. Sich mit dem Thema „umweltbewusst handeln“ auseinander zu setzen ist nicht gleich bedeutend mit mehr Geld ausgeben zu müssen. Dies sehen noch nicht alle Verantwortlichen in unserer Branche so. Sollten Sie aber!