Pressekonferenz zur Veröffentlichung des Bioökonomie Aktionsplan. Copyright by BMK/Cajetan Perwein.
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Wichtige Schritte zur Umsetzung der Bioökonomiestrategie!

Im Rahmen eines feierlichen Abendempfangs am 08. November 2022 an der Universität für Bodenkultur Wien haben Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Klimaministerin Leonore Gewessler den erfolgreichen Aufbau des bundesweiten Netzwerks für Bioökonomie verkündet. Davor gaben beide Bundesminister:innen bekannt, dass das Kernelement zur Umsetzung der Bioökonomiestrategie, der Bioökonomie Aktionsplan nun fertig ist.

Das Konzept der Bioökonomie umfasst einerseits die Rohstoffquellen (Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft und Abfälle) und andererseits die Nutzung dieser biobasierten Rohstoffe (Lebens- und Futtermittel, Materialien, Energie). Es wird ein Wirtschaftskreislauf angestrebt, der Technologie und Ökologie in Einklang bringt. Eine ausführlichere Erläuterung finden Sie hier.

Klimaministerin Gewessler: Bioökonomiestrategie steht für Ersatz fossiler Rohstoffe

„Unsere Natur ist unsere Lebensversicherung und die Basis für unsere Lebensmittel und Rohstoffe, die wir tagtäglich benötigen. Die Ressourcen unserer Regionen sind vielfältig aber begrenzt. Deswegen sind der Erhalt unserer Artenvielfalt, die Stärkung der Kreislaufwirtschaft in unseren Regionen, sowie nachhaltiges und klimafreundliches Wirtschaften wichtige Bestandteile einer klimafitten Zukunft. Die österreichische Bioökonomiestrategie bildet dazu den Rahmen und steht für einen starken Klimaschutz, setzt auf den Ersatz fossiler Rohstoffe und den Ausbau einer biobasierten Kreislaufwirtschaft. Dafür müssen wir die Nutzung aller erneuerbarer Rohstoffquellen stärken. Genauso wichtig ist es, gemeinsam mit Unternehmen und Konsumentinnen wie Konsumenten für ein bewussteres Konsumverhalten und nachhaltige Produktangebote zu sorgen und die Effizienz auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette anzukurbeln“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler.

Landwirtschaftsminister Totschnig: Nachhaltige Holzverwendung ist aktiver Klimaschutz!

„Nachhaltige Holzverwendung ist aktiver Klimaschutz“, hält Landwirtschaftsminister Totschnig fest und verweist darauf, dass ein Kubikmeter Holz ca. 1 Tonne CO2 speichert. „Holzprodukte sind Kohlenstoffspeicher und wirken also wie ein zweiter Wald. Damit das so bleibt, muss sichergestellt werden, dass die aktive Waldbewirtschaftung weiterhin die Basis für Bioökonomie sein kann und der nachwachsende Rohstoff Holz auch genutzt werden kann. Es sind unsere Bäuerinnen und Bauern, die regionale Lebensmittel und erneuerbare Energie-Ressourcen zur Verfügung stellen – auch in Krisenzeiten. Die Land- und Forstwirtschaft ist also Teil der Lösung im Kampf gegen Klimawandel und für mehr Energie-Unabhängigkeit – und die Bioökonomie ist der Weg dorthin“, so Bundesminister Norbert Totschnig.

Pressekonferenz zur Veröffentlichung des Bioökonomie Aktionsplan. Copyright by BML/Gruber.
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Pressekonferenz zur Veröffentlichung des Bioökonomie Aktionsplan. Copyright by BML/Gruber.

Was wir brauchen um die Ziele der Bioökonomie zu erreichen

  • Erhöhung der Effizienz auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette, von der Rohstoffaufbringung über Logistik und Materialeinsatz bis zur energetischen Verwertung, sowie ein Überdenken des Konsumverhaltens (Suffizienz) hin zu einer Lebenszeit­verlängerung von Produkten.
  • Erschließung aller erneuerbaren Rohstoffquellen durch Nutzung von Reststoffen, Nebenprodukten, Abfällen (Konsistenz) und der Produktion neuer Rohstoffe wie zum Beispiel von Algen.
  • Aufzeigen der Chancen, wie fossile Rohstoffe durch nachwachsende, biobasierte ersetzt werden können.

Umsetzung der Bioökonomiestrategie - AKTIONSPLAN Bioökonomie

In der Bioökonomiestrategie wurden Handlungsoptionen erarbeitet und anschließend in einem Aktionsplan mit konkreten Maßnahmen ergänzt. Dabei wurde auf den Stärkefeldern Österreichs in der Forschung und der Wirtschaft aufgebaut sowie neue Bereiche erschlossen. Der Maßnahmenkatalog inklusive dem jeweiligen Status Quo der Umsetzung wird im Bioökonomie Aktionsplan 2022 vollständig erfasst sein. Zur Umsetzung sind sämtliche politischen Handlungsinstrumente wie gesetzliche Regelungen, Normen, Förderungen, öffentliche Beschaffung und Bewusstseinsbildung heranzuziehen. Mitte 2019 startete eine österreichweite Workshop-Reihe zum Aktionsplan Bioökonomie. In dieser wurden die strategischen Zielsetzungen mit allen betroffenen Stakeholdergruppen diskutiert und die Handlungsfelder konkretisiert. Dazu fanden insgesamt 20 Veranstaltungen mit mehr als 400 Expertinnen und Experten von Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Verbänden, Sozialpartnern, NGOs und öffentlichen Stellen, statt. Holzbau bzw. die holzbasierte Wertschöpfung wurden insbesondere in den Workshops in der Steiermark (geleitet durch den Holzcluster STMK) aber auch in Tirol und Vorarlberg (geleitet durch das Energieinstitut Vorarlberg) adressiert. Dabei wurden auch Themen wie bspw. nachhaltige Rohstoffgewinnung diskutiert.

Insgesamt wurden im Zuge der Veranstaltungen ca. 800 Inputs gesammelt die in verschiedenen Aggregationsprozessen zu mehr als 100 Maßnahmen zusammengefasst werden konnten. Zusätzlich wurde jede Maßnahme einer Bewertung und Priorisierung der 3 am Prozess beteiligten Ressorts unterzogen. Ziel war es, die Inhalte der Maßnahmen fachlich abzurunden und Maßnahmen mit hoher Gewichtung für die Zielsetzungen der österreichischen Bioökonomiestrategie zu identifizieren.

Der derzeitige Bioökonomie-Aktionsplan gliedert sich in 11 Themenbereiche. Diese Themenbereiche sind in weitere Handlungsfelder unterteilt, welche schlussendlich die konkreten Maßnahmen enthalten. Insgesamt wurden durch den intensiven Entwicklungsprozess 114 Maßnahmen definiert. Die Federführung obliegt den jeweiligen Ministerien, BMK (66), BML (36), BMBWF (6) und 6 Maßnahmen werden in Kooperation von BMK und BML geleitet.

Hier geht`s zum AKTIONSPLAN! www.bioeco.at

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Einblick auf die Online Plattform www.bioeco.at und die Themenfelder.

Bioeconomy Austria Netzwerk

Ein sehr umfangreicher Themenbereich stellt die Bewusstseinsbildung dar. Hierbei wird über das Handlungsfeld „Aufbau von biobasierten Industrie-Plattformen“ beispielsweise die Einrichtung eines Bioökonomieclusters vorangetrieben. Das Netzwerk Bioeconomy Austria ist ein Leuchtturmprojekt der nationalen Bioökonomiestrategie und eine zentrale Maßnahme aus dem Aktionsplan für Bioökonomie. Das Netzwerk Bioeconomy Austria ist ein Herzstück der Holzinitiative (93,5 Mio. Euro), die das Landwirtschaftsministerium in Abstimmung mit dem Klimaministerium über den Österreichischen Waldfonds (350 Mio. Euro) finanziert. Die Holzinitiative gehört zu den Leuchtturmprojekten der Bioökonomiestrategie und zielt darauf ab, die stoffliche und energetische Verwendung des nachhaltigen Rohstoffes Holz zu forcieren.

Es stellt das Tor zur österreichischen Bioökonomie dar und ist ein wachsendes Netzwerk aus regionalen Clustern und Plattformen, Unternehmen, Forschung, Politik und Gesellschaft mit bereits über 150 Partner:innen. Zu den Netzwerkpartner-Organisationen gehören: ecoplus. Niederösterreichs Wirtschaftsagentur (Projektleitung), Business Upper Austria, Innovation Salzburg, Holzcluster Steiermark, proHolz Tirol, Österreichische Energieagentur, Zentrum für Bioökonomie BOKU, BioBASE, Umweltbundesamt, Ökosoziales Forum Österreich & Europa.

Am 08. November wurde das 1. Treffen der rund 150 Netzwerkpartner:innen feierlich von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Bundesminister Norbert Totschnig eröffnet.
Alle weiteren Infos und die Möglichkeit dem Netzwerk beizutreten, finden Sie unter: www.bioeconomy-austria.at

Eröffnung des 1.Netzwerktreffen durch Bundesminister Norbert Totschnig, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Florian Kamleitner (Projektverantwortlicher "Bioeconomy Austria"). Copyright by BMK/Cajetan Perwein.

Eröffnung des 1. Netzwerktreffens durch Bundesminister Norbert Totschnig, Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und Florian Kamleitner (Projektverantwortlicher "Bioeconomy Austria"). Copyright by BMK/Cajetan Perwein.

Hier möchten wir uns bei allen Teilnehmenden an den Workshops, die sich eingebracht haben, uns Rückmeldungen gegeben haben und somit einen erheblichen Beitrag zur Entstehung des Aktionsplans beigetragen haben bedanken. Danke auch an all jene, die die Veröffentlichung des Aktionsplan und die Eröffnung des Netzwerktreffens ermöglich haben! Vielen Dank!

Laufende Initiativen

Klima- und Energiemodellregionen: Schwerpunktregion Bioökonomie/Kreislaufwirtschaft. Im Rahmen der Ausschreibung 2020 konnte sich die Modellregion Vulkanland durchsetzen. Am 10. März 2022 fand bereits die Kick-Off Veranstaltung statt. Die Schwerpunkte der Modellregion Bioökonomie und Kreislaufwirtschaft liegen in den Bereichen Ressourcen (Erzeugung und Veredelung von wertvollen Ressourcen), Energie (Intelligent vernetzte erneuerbare Energieerzeugung) und Lebensmittel (Gestärkte Eigenversorgung). Dazu kommen zwei Querschnitts-Maßnahmen, nämlich „Boden von dem wir leben“ und die Initiative „Nachhaltiger Lebensstil“.

Bioökonomiezentrum auf der Universität für Bodenkultur Wien. Forschung, Technologie und Innovation (FTI) sind wichtige Säulen erfolgreicher Bioökonomie und notwendige Treiber der Transformation. Daher setzt das BMK entsprechende thematische Schwerpunkte in der Forschungsförderung, sowohl in der Bioökonomie als auch in der Kreislaufwirtschaft. Zudem arbeiten wir eng mit dem BMBWF zusammen um auch die universitäre Forschung einzubeziehen. Ein erfolgreiches Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist die Gründung des Bioökonomiezentrums auf der Universität für Bodenkultur Wien, das sowohl innerhalb der Universität als auch mit externen Partnern Projekte im Bereich der Bioökonomie initiiert.


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