Blumenkorb und Gießkannen in Garten
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Pflanzenschutz im Naturgarten

Knackiger Salat aus dem eigenen Beet, frische Marillen direkt vom Baum, Blüten in allen Farben des Sommers und morgendliches Vogelgezwitscher vor dem Schlafzimmerfenster... Ein Garten wie im Traum? Nein, einfach ein Naturgarten. Mit wenigen Schritten kann sich jeder und jede das Paradies in den eigenen Garten holen.

Ein Naturgarten ist ein Lebensraum, in dem sich menschliche Bedürfnisse und natürliche Prozesse sanft zusammenfügen. Schon mit der Anlage des Gartens wird der Grundstein für den zukünftigen Pflegeaufwand gelegt. Wer sich für standortgerechte Pflanzen entscheidet, erspart sich später eine Menge an Ärger und Schädlinge. Heimische Sträucher und Stauden von regionalen Gärtnereien sind widerstandsfähiger als manche Exoten, die schlecht mit unseren klimatischen Bedingungen zurecht kommen und mit Schwäche reagieren. Biologisch erzeugte Pflanzen und Saatgut sind durch ihre Robustheit sehr gut für den Naturgarten geeignet.

Biologischer Pflanzenschutz

Treten dennoch Pflanzenleiden auf, suchen Naturgärtner*innen nach der Ursache: Passt der Standort für diese Pflanze oder braucht sie mehr Sonne? Leidet sie unter einer Mangelerscheinung? Wurden Pflegemaßnahmen verabsäumt? Denn Stress leidende, aber auch überdüngte Pflanzen sind anfälliger für Schädlingsbefall und Pilzkrankheiten und erholen sich langsamer. Weiß man genau, um welchen Schaden es sich handelt (Pilz, tierischer Schädling, Virus, Bakteriose, Mangelerscheinung), kann man mit biologischen Pflanzenschutzmethoden eingreifen. Giftige, chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel, sind im Naturgarten fehl am Platz.

Zum biologischen Gleichgewicht im Garten tragen auch Nützlinge bei. Zu den Nützlingen gehören zum Beispiel Marienkäferlarven, Florfliegenlarven, Singvögel, Spitzmäuse, Kröten oder Igel. Sie brauchen natürliche Strukturen oder nachgebaute "Nützlingsquartiere", um Unterschlupf zu finden. Dass die Futterquelle in Form von einigen Schädlingen im Naturgarten nie versiegen darf, versteht sich von selbst. Denn die Nützlinge müssen bei Laune gehalten werden, um bei einem größeren Schädlingsbefall rasch zur Stelle zu sein.

Als Dünger empfiehlt sich Kompost. Wer zu wenig davon hat oder nur Balkon- oder Zimmerpflanzen düngen möchte, greift am besten auf Gemeindekompost, Hornspäne oder organische Handelsdünger mit dem Österreichischen Umweltzeichen zurück. Leichtlösliche Mineraldünger sind nicht empfehlenswert. Überschüsse können nicht gespeichert werden und sickern ins Grundwasser.

Richtig Gießen

Während manche Pflanzen einen hohen Wasserbedarf haben, kommen andere fast gänzlich ohne Gießen zurecht. Doch auch die durstigen werden durch seltenere Wassergaben dazu angeregt, ihre Wurzeln tief im Boden auszubreiten. Am besten morgens gießen und wenn möglich nahe dem Wurzelhals, damit die Pflanzen rasch wieder abtrocknen. Abendliches Gießen lockt die ungeliebten Nacktschnecken an und fördert Pilzkrankheiten. Ideal zum Gießen ist Regenwasser, da es wärmer als Leitungswasser und zudem kalkfrei ist.