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Fondskongress in Wien

Am Fondskongress 8. - 9. März 2023 in Wien standen weiters zunehmend Umweltaspekte wie Klimaschutz, Biodiversität, sauberes Wasser, „Greenwashing“, ESG, E-Mobilität, Rohstoffeffizienz, Impact Assessment, nachhaltige Infrastruktur, Gebäudesanierung im Fokus.

Der diesjährige Fondskongress fand am 8./9. März 2022 in Wien (Messe Wien) statt. Wie bereits in den Vorjahren waren zunehmend Umweltaspekte wie Klimaschutz, Biodiversität, sauberes Wasser, „Greenwashing“, ESG, E-Mobilität, Rohstoffeffizienz, Impact Assessment, nachhaltige Infrastruktur, Gebäudesanierung etc. Bestanteile der Vortragsreihe. An den vier Halbtagen waren ca. zwei Dutzend Themen direkt oder indirekt der Schnittstelle zwischen Umweltschutz und Finanzierung gewidmet.

Viele Länder bzw. Regionen verstärken ihre Bemühungen, um das Pariser Klimaabkommen bzw. die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Die beträchtlichen Investitionen, die für den Ausbau grüner Technologien erforderlich sind, stellen eine wichtige Investitionsmöglichkeit für dieses Jahrzehnt dar. Die Europäische Union hat sich zum Ziel gesetzt, etwa 600 Mrd. Euro (EK, 2023) in den sog. „Green Deal“ zu investieren, in den USA sind im Rahmen des „Inflation Reduction Act“ 370 Mrd. USD sowie 127 Mrd. USD beim „Bipartisan Infrastructure Bill“ (The White House, 2021, 2022) budgetiert. Im Jahr 2022 war China mit 546 Mrd. USD der weltweit größte Investor bei erneuerbaren Energie (WEF, 2023).

Die Finanzierung nachhaltiger Investitionen umfasst neben erneuerbaren Energien auch Wassertechnologien bzw. Technologien zu Verschmutzungsbekämpfung, Produktionseffizienzsteigerung im Rahmen der Kreislaufwirtschaft, E-Autos im Verbindung mit intelligenten Städten, Wasserstoff, Solar- und Windkraft, um nur einige Schlüsselindustrien zu nennen.

Längst sind die Produktionsprozesse international, wobei China zweifellos eine Vorreiterstellung einnimmt. So werden etwa 80 % aller wichtigen Fertigungsstufen von Solarmodulen durch China kontrolliert (IEA, 2022). Bei der nachhaltigen Mobilität sind die Kräfteverhältnisse ähnlich gelagert. 70% bis 85 % der Schlüsselkomponenten für E-Autos werden in China hergestellt, während etwa die USA derzeit lediglich für 7 % der Batterieproduktion verantwortlich zeichnet (2 IEA, EV Outlook, 2022).

Die Finanzindustrie hat dieser Entwicklung seit geraumer Zeit Rechnung getragen. Viele Fonds verlagern vermehrt Investitionen bzw. Anlageprodukte etwa aus fossiler Energieproduktion bzw. generell „braunen Branchen“ zugunsten nachhaltiger Investitionsformen, um sog. „sunk cost“ bzw. „stranded assets“ zu vermeiden.

Der Reihe der Aussteller bzw. Vortragenden beim Fondskongress betonten nicht nur die Nachhaltigkeit beim Umweltschutz, sondern auch bei den Renditen ihre Produkte. Viele Fondsmanager erstellen detaillierte Analysen der Wertschöpfungskette zur Auswahl der attraktivsten nachhaltigen Teilthemen, integrieren Nachhaltigkeitsrisiken und –chancen in ihre Fundamentalanalysen, implementieren Controlling-Instrumente zur nachhaltigen Portfolioüberwachung etc.

Das Umweltzeichen für „Nachhaltige Finanzprodukte“ genießt nicht nur in der heimischen Finanzbranche ein hohes Ansehen, sondern auch in benachbarten Nachbarländern. Viele der Finanzinstitute haben Produkte in ihren Angeboten, die mit dem UZ-49 lizensiert sind. Der Fondskongress ist mittlerweile ein wichtiges Forum für ökologische Anlageformen geworden bzw. fördert diese Entwicklung durch eine aktive Themengestaltung in Richtung nachhaltiger Investitionsmöglichkeiten.