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Welchen ‚Impact‘ hat mein Nachhaltiges Investment?

Welche positiven ökologischen und sozialen Wirkungen haben Nachhaltige Investments auf Umwelt und Gesellschaft? Die Wissenschaft und die Finanzbranche setzen sich aktuell intensiv mit dem Thema ‚Impact‘ von Nachhaltigen Geldanlagen auseinander.

Ein wesentlicher Treiber der Impact-Thematik ist die EU-Regulatorik zu Sustainable Finance (EU-Taxonomie VO, Offenlegungs-VO etc.), welche sich zum Ziel gesetzt hat die Transformation zu einer Nachhaltigen Wirtschaft zu finanzieren.

Die Global Impact Investing Network (GIIN) beschreibt Impact Investitionen als Investitionen, die mit der Absicht getätigt werden, neben der finanziellen Rendite messbar auch soziale und ökologische Wirkungen zur erzielen. Wie lässt sich dieser Impact jedoch von unterschiedlichen (nachhaltigen) Anlageprodukten messen und vergleichen? Derzeit gibt es keine allgemein anerkannte Definition von Impact Investments, gleichzeitig wird der Begriff in der Finanzbranche immer häufiger verwendet. Neben der fehlenden gemeinsamen Definition, stellt auch die Messbarkeit der Wirkungen eine Herausforderung dar.

Um den aktuellen (wissenschaftlichen) Stand zum Thema ‚Impact‘ von Nachhaltigen Investments und die Herangehensweise von Nachhaltigen Produktanbietern bei der Impactmessung zu erfahren und zu diskutieren, fand am 9. November 2022 ein Webinar statt, welches von der ÖGUT im Auftrag des Klimaschutzministeriums und in Kooperation mit dem Umweltzeichenteam im VKI durchgeführt wurde.

Durch die Veranstaltung führte Katharina Muner-Sammer (ÖGUT). Nach der Begrüßung startete Klaus Gabriel mit einem Impulsreferat zum aktuellen Stand der ‚Impact‘-Diskussion. Er zeigte auf, dass eine genaue Definition von Impact Investing noch aussteht und thematisiert die Frage, welche häufig genannten Eigenschaften (Messbarkeit, Additionalität, Intentionalität) von Impact Investing notwendig und welche wünschenswert sind. Am Beispiel Messbarkeit zeigt sich, dass vor allem ein sozialer, aber auch ein ökologischer Impact häufig nicht einfach quantifizierbar ist. Eng damit verknüpft ist auch die Frage inwieweit die indirekten Wirkungen (Sekundärmarkt) mitberücksichtigt werden sollen, auch wenn diese schwer messbar, aber potentiell vorhanden sind.

Im Anschluss folgten zwei Beispiele aus der Praxis. Dominik Benedikt (Erste Asset Management/EAM) präsentierte das Unterfangen ‚Impact‘ in Zahlen zu gießen. Er stellte die Vielfalt der Impactdarstellungen der EAM vor, wie z.B. Impact Report, Engagement-Voting Report oder den Sustainable Footprint. Beliebt und auch bei der EAM angewandt ist die Darstellung des Impacts anhand des Beitrags eines Nachhaltigkeitsfonds zu den Sustainable Development Goals. Insgesamt betonte Dominik Benedikt, dass Impact weit mehr als eine Zahl ist und es wichtig ist auf die Realität, die hinter der Zahl steht, zu achten.

Das zweite Praxisbeispiel brachte Werner Krendl (finance Impact GmbH) mit seiner Vorstellung der Wirkungsmessung am Beispiel eines Social Venture Capital Fonds. Beim Social Entrepreneurship Fonds wird in Social Enterprises (KMUs) investiert, die wirtschaftlich erfolgreich sind und gleichzeitig eine messbare, positive gesellschaftliche Wirkung erzielen. Dabei definiert jedes Unternehmen konkrete, quantifizierbare Wirkungskennzahlen (nach einer Methode des European Investment Fund – EIF). Über die Laufzeit des Investments wird die Erreichung der Wirkungsziele gemessen (» soziale Rendite). Ein jährlicher Wirkungsbericht der Unternehmen stellt die sozialen und ökologischen Wirkungen dar.

Nach den Präsentationen beantworteten die Referenten Fragen der Webinarteilnehmer:innen. Zum Abschluss des Webinars bedankte sich Katharina Muner-Sammer sehr herzlich bei den Vortragenden und den zahlreichen Teilnehmer:innen der Veranstaltung.

Die einzelnen Präsentationen und die Aufzeichnung des Webinars stehen auf der Website der ÖGUT zum Download zur Verfügung: https://www.oegut.at/de/events/2022/11/uz-webinar-impact.php

Ein Bericht von Katharina Muner-Sammer, ÖGUT