Esszimmer
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Wohnen: Küche

Am Essplatz wird nicht nur gegessen. Rund um den Esstisch ist das zentrale Kommunikationszentrum, das Herz der Wohnung.

Das gemeinsame Frühstück oder Abendessen ist oft der einzige Zeitpunkt, wo die Familie zusammenkommt. Der Platz soll so angenehm gestaltet sein, dass man dort bei Bedarf auch länger verweilen will. Und es soll auch niemand ausgeschlossen werden!

Küche und Essraum sind eine Einheit

Früher waren Küche und Essplatz meist räumlich voneinander getrennt. Wer sich um’s Essen oder den Abwasch kümmerte, war von den Gesprächen mit der Familie oder den Gästen abgeschnitten. Heute versucht man, Kochen und Essen in einem Raum unterzubringen, getrennt maximal durch eine Arbeitsfläche oder Durchreiche. Skeptiker warnen vor Küchengerüchen, die sich zu sehr verbreiten. Natürlich gibt es auf dem Weg zur Gaumenfreude auch Zwischenstationen, denen man mit einer guten Dunstabsaugung oder Wohnraumlüftung begegnen sollte, generell jedoch wecken köstliche Düfte die Vorfreude auf ein genüssliches Mahl.

Abläufe perfekt planen

Kühlschrank, Herd und Abwasch bilden das magische Dreieck einer Küche. Diese sollen so zueinander angeordnet sein, dass reibungslose Abläufe gewährleistet sind. Im Idealfall sind die Wege in diesem Dreieck nicht länger als eineinhalb Meter. Bei Kühlschrank und Abwasch ist auch zu berücksichtigen, ob man Links- oder Rechtshänder ist. Zwischen den Geräten sind ausreichend große, freie Arbeitsflächen vorzusehen. Ausreichend heißt mindestens drei Laufmeter. Und die Betonung liegt auf „frei“ und nicht belegt durch Küchengeräte, Brotdose, Getränkeflaschen usw.

Immer häufiger genießen es Paare, gemeinsam zu kochen. Wenn man sich dabei gegenseitig nur im Weg steht ist es mit der Freude am kulinarischen Duett schnell vorbei. Bei der Höhe der Arbeitsfläche müssen eventuell Kompromisse geschlossen werden. Der Trend geht dabei eher zu höheren Arbeitsflächen (92 bis 95 cm). Und noch ein Tipp: Achten Sie bei den Elektrogeräten auf den niedrigen Energieverbrauch.

Licht und Farbe

Eine mittige Deckenbeleuchtung bringt eine allgemeine Ausleuchtung des Raumes, ist allerdings zum Kochen zu wenig, weil man sich ständig selbst in den Schatten stellt. Daher sind spezielle Beleuchtungen über Herd, Abwasch und Arbeitsflächen erforderlich. Diese werden zumeist an der Vorderkante der oberen Schränke installiert. Die farbliche Gestaltung von Wänden, Einrichtung und Accessoires ist ebenfalls nicht unwesentlich. Sie sollte eher den Appetit anregen und weniger Übelkeit verursachen. Mit orangen Tönen sind Sie zumeist gut beraten, sie fördern den Appetit und regen Gespräche an, bei Gelbtönen mit leichtem Grünstich könnte sich der Magen schon vor dem Essen umdrehen.

Horten und Sammeln

Die Küche ist der zentrale Lagerraum für Lebensmittel. Doch heute wird wesentlich weniger auf Vorrat gekauft wie früher. Ein Relikt aus alten Zeiten ist die Speis. Diese hat nur dann einen Sinn, wenn die Temperatur um mindestens drei Grad niedriger ist als im Wohnraum. Das wird man in gut gedämmten Häusern sicher nicht erreichen. Wenn die Küche etwas großzügiger gestaltet wird, mit Apothekerschränken als bequem zugängliche Lagermöglichkeit, ist das billiger, bequemer und erfüllt den gleichen Zweck.

Und dann ist die Küche auch noch der Ort, wo die Mülltrennung vollzogen wird. Die Trennsysteme sind meist unter der Abwasch angebracht, zumindest Restmüll und Kompostkübel sollten hier Platz haben. Dazu kommen noch Altglas und Altmetall, Kunststoff und ein Leergutzwischenlager. Daher: genug Platz dafür einplanen, am Besten mit großen ausziehbaren Laden.

Ausgang ins Freie

Optimal wäre auch ein direkter Zugang von der Küche zur Terrasse. Üblicherweise sind Terrassen, Balkone und Loggias vom Wohnzimmer aus zu erreichen. Wenn man gleich von der Küche ins Freie gelangt, wird man diesen Freiraum wesentlich intensiver nutzen, zum Frühstück, zum Essen, als Kräutergarten usw.

Materialien

Für stark frequentierte Bereiche, wie die Arbeitsfläche und die Wand hinter dem Herd, empfehlen sich abwaschbare Materialien. Dort wo die Beanspruchung nicht so stark ist, wie etwa bei Schränken und Kästen, eignet sich Holz am besten. Der Boden sollte ebenfalls strapazierfähig sein. Wer viele Stunden in der Küche steht, wird allerdings keine Freude mit einem harten Fliesenboden haben und Holzböden reagieren bei Wasserflecken sehr empfindlich, wenn sie nicht versiegelt sind. Eine besonders empfehlenswerte Variante ist Linoleum, ein pflegeleichter Boden aus natürlichen Materialien.

Das Österreichische Umweltzeichen bietet eine wertvolle Orientierungshilfe beim Kauf von Möbeln, Bodenbelägen und Wandfarben.