Kinderzimmer
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Wohnen: Kinderzimmer

Kinder durchlaufen ganz unterschiedliche Lebensphasen. Im Vorschulalter sind sie noch sehr nestverbunden, mit Schulbeginn haben sie häufiger das Bedürfnis, sich zurück zu ziehen und sollten ein eigenes Zimmer haben.

In der Pubertät gehen sie oft gehörig in Konfrontation mit den Eltern – das Kinderzimmer muss da mit.

Kinder brauchen Raum

Meist ist es leider so, dass der kleinste Raum in der Wohnung zum Kinderzimmer wird. Auch wenn die Kinder noch sehr klein sind, sie spielen vor allem in der horizontalen und brauchen dafür großzügige Bodenflächen. Wenn sie diese in ihrem Zimmer nicht vorfinden, werden sie ihr Territorium ohnedies auf die restliche Wohnung ausweiten. Und da sie nicht immer klein bleiben, sollte die Größe des Zimmers auch den Anforderungen junger Erwachsener entsprechen. Und das beginnt idealerweise ab 15 m².

Kreative Wände

Hollywood Klischeezimmer, in rosa oder hellblau gehalten mit bunten Tapeten voll von Clowns und Marienkäfer zerstören jegliche Kreativität – abgesehen davon, dass die Wand durch den Tapetenkleister dicht wird und es zu keinem Feuchtigkeitsausgleich mehr kommen kann. Verwenden Sie ökologische Farben! Dazu zählen Kalk-, Silikat-, Kreide-, Leim- oder Kaseinfarben. Sie können dem Kind auch einfach eine weiße Wand zur Verfügung stellen, die es selbst bemalen kann. Wenn alles vollgekritzelt ist, übermalen Sie alles mit einer weißen Kalkfarbe und die Fläche ist frei für neue Kunstwerke.

Angenehmer Boden

Der Boden im Kinderzimmer wird besonders beansprucht. Vollholzböden sind natürlich und haben eine warme Oberfläche. Schiffböden aus Fichte und Lärche sind allerdings relativ weich. Wenn etwas runterfällt, sieht man das auch gleich. Härtere Hölzer wie Eiche oder Ahorn sind zwar etwas teurer, aber nicht so empfindlich. Sind die Böden mit natürlichen Ölen geschützt und nicht lackiert, können kleinere Cuts einfach mit Holzkitt ausgebessert werden. Und wenn aus dem Kinderzimmer ein Jugendzimmer wird, kann der ganze Boden neu geschliffen und geölt werden.

Einfach einrichten

Das Kinderzimmer sollte so einfach wie möglich eingerichtet werden und dem Kind die Möglichkeit geben, den Raum weitgehend selbst zu gestalten. Einfach heißt jedoch keinesfalls billige Wegwerf-Spanplatten, ganz im Gegenteil: Möbel im Kinderzimmer müssen robust sein, daher sollte man hier unbedingt zu Vollholz greifen. Wählt man unlackierte Systeme, kann man gefährliche Kanten abrunden und dann alles mit natürlichen Ölen behandeln. Diese Möbel lassen sich wie der Boden abschleifen, ölen und somit leicht reparieren.

Weil Kinder wachsen, sollten Schreibtisch und Schreibtischsessel mitwachsen, sprich sich optimal auf die aktuelle Größe des Kindes einstellen lassen. Denn gerade in diesem Lebensabschnitt können sich Haltungsstörungen für das ganze Leben manifestieren. Der Schreibtisch sollte mindestens 160 cm breit und 80 cm tief sein. Geht das Kind in die Schule, braucht es zum Lernen am Nachmittag nicht nur genügend Platz sondern auch ein optimales Licht. Optimal ist natürlich, wenn ab Mittag genug natürliches Licht durch Fenster im Süden oder Westen in den Raum kommen kann.

Das Österreichische Umweltzeichen ist eine wertvolle Orientierungshilfe beim Kauf von Wandfarben, Böden, Möbeln und Wohntextilien.