Salzburger Möbeltischler aktiv für Nachhaltigkeit und Klimaschutz
Anlässlich des Jubiläums zu 30 Jahren Österreichisches Umweltzeichen fand im Rahmen der Messe Bauen und Wohnen 2020 in Salzburg eine Diskussionsveranstaltung mit Salzburger Tischlern, dem Umwelt Service Salzburg und einem Umweltzeichen-Berater statt.
Tischlermeister Fritz Schwab sieht die Umweltzeichen-Tischler als Vorreiter seiner Branche, die über hohe handwerkliche Fähigkeiten und Kreativität auch ein großes Engagement dem Umweltschutz widmen. Insbesonders die von ihm mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnete Salzburger Tischlerküche erfüllt strenge Kriterien und zeigt, dass man auch ohne umweltschädigende Lösungsmittel und Massivholz wirtschaftlich erfolgreich sein kann.
Die Salzburger Tischlerküche besteht aus heimischen Rohstoffen.
"Die 'Salzburger Tischler Küche' wird ausschließlich aus Materialien gefertigt, die auf einer nachhaltigen Produktion beruhen und für einen sparsamen Umgang mit den heimischen Ressourcen stehen. Es liegt aber letztlich bei den Konsumentinnen und Konsumenten, auf solche hochwertige Produkte zu setzen und auf minderwertige Massenware zu verzichten", betont der Tischlermeister.
Josef Graggaber, Sabine Wolfsgruber und Otto Fichtl am Umweltzeichen-Stand.
Finanzielle Unterstützung für professionelle Begleitung
Sabine Wolfsgruber vom Salzburger Umweltservice betonte in ihrem Statement, wie wichtig auch eine institutionelle Unterstützung für Betriebe bei der Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen insbesondere bei der Erfüllung der strengen Umweltzeichen-Kriterien ist: "Das Umwelt Service Salzburg ist eine wichtige Anlaufstelle für interessierte Betriebe im Land Salzburg. Wir bieten Unternehmen und Institutionen neutrale Beratungen zu Energie, Mobilität, Abfall, Ressourcen und Umwelt. Wir begleiten Sie in allen Fragen zum Umweltschutz: von einzelnen Förderungen bis zu umfassenden Klimaschutzprogrammen. Und natürlich werden bei uns auch Beratungen zum Umweltzeichen finanziell unterstützt. Unsere geschulten Beraterinnen und Berater agieren unabhängig. Sie erkennen mit dem Blick von Außen Potentiale und arbeiten lösungsorientiert."
Eine Holztreppe mit Umweltzeichen vom Spezialisten Wieland.
Einen wichtigen Beitrag in der Diskussion lieferte Umweltzeichen-Berater Erwin Bernsteiner zur Umsetzung des Umweltzeichens in Tourismusbetrieben. "Ich unterstütze und begleite Betriebe, vor allem Hotels in Salzburg, auf dem Weg zur Zertifizierung mit dem Umweltzeichen. Hier sehe ich auch eine große Chance, Angebot und Nachfrage von umweltzertifizierten Produkten zusammenzubringen. Immerhin befinden sich allein im Land Salzburg weit über 40 Umweltzeichen-Tourismusbetriebe, die auf ökologische und regionale Beschaffung achten", weist Erwin Bernsteiner auf die Wichtigkeit von Vernetzung und Kooperationen hin.
Wertschöpfung der Region erhalten
Auch Josef Graggaber sieht hier ein wichtiges Marktpotenzial für den Absatz seiner Terrassenböden. Die Firma Graggaber hat sich als Holzverarbeiter besonders auf die heimische Gebirgslärche fokussiert und produziert Szena-Terrassenböden aus Lärche aus dem Lungau.
In seinem Beitrag präsentierte Josef Graggaber Best-Practice Beispiele aus der heimischen Hotellerie, bei denen Hotels auf ökologische Produkte setzen. Dies schafft einen besonderen Wohlfühlfaktor bei den Gästen und hilft zudem der Umwelt. Als Umweltzeichen-Betrieb ist hier die Oberflächenbehandlung des Holzes besonders umweltfreundlich und auch die kurzen Transportwege tragen zum Klimaschutz bei. Seit der Gründung durch Urgroßvater Christian Graggaber steht die Wahrung der regionalen Ressourcen im Fokus des Handelns. Als erstes elektrifiziertes Sägewerk im Lungau war Familie Graggaber nachhaltige Wertschöpfung immer schon besonders wichtig. "Für uns bedeutet dies, tragfähige und auf die Zukunft ausgerichtete Verarbeitungsmodelle für die Ressourcen unserer Region zu entwickeln. Das von uns verwertete Holz der Gebirgslärche stammt ausschließlich aus den benachbarten Bauern- und Forstwäldern. Durch eine äußerst schonende Verarbeitung dieses feinen Holzes wird die Belastung für Mensch und Umwelt auf ein Minimum reduziert", erklärt Josef Graggaber.
Die Tischlerei Graggaber setzt auf die heimische Gebirgslärche.
Alle Teilnehmer*innen betonten in ihren Abschlussstatements wie wichtig es ist, dass Nachhaltigkeit noch viel stärker gelebt werden sollte. Einerseits muss das Angebot an umweltzertifizierten Produkten und Dienstleistungen deutlich ausgebaut werden, andererseits soll auch seitens der Konsumentinnen und Konsumenten ein klares Signal in Richtung hochwertiger Ökoprodukte gesetzt werden.