Text: Der gebürtige Ungar László József Bíró erfand, unterstützt von seinem Bruder Georg, in Budapest in achtzehnjähriger Entwicklungsarbeit, die Grundform des heutigen Kugelschreibers.
© Foto: www.kulisammler.de

80 Jahre Kuli- aus Budapest und nicht von der NASA

Der Kuli feiert heuer den 80er. Seinem Erfinder László Jósef Bíró wurde am 25. April 1938 das Patent erteilt. Es wird noch heute im Keller des Budapester Patentamtes aufbewahrt.
Seither hat sich der Kugelschreiber milliardenfach verbreitet. Er zählt zu den am häufigsten verwendeten Schreibgeräten und zu den beliebtesten Werbemitteln. 

Und genau hier liegt die Krux. Der qualitativ hochwertige Markenkugelschreiber muss seinen Ruf gegen 7 Cent Kulis verteidigen. Seit 2011 bekommt der Qualitäts-Kuli Rückendeckung. Die mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichneten Kugelschreiber sind ein Premiumprodukt für alle, die gerne damit schreiben und das mit Nachhaltigkeit verbinden wollen.

Schlechte Werbung

Ausgerechnet billige und qualitativ mindere Kugelschreiber sollen einen positiven Werbeauftrag erfüllen helfen. Wie kann das funktionieren, fragt man sich. Es liegen einfach zu viele Werbekugelschreiber herum und es spielt daher keine Rolle den einen weg zu werfen und zu einem neuen zu greifen. Nachhaltig ist das nicht. Wer sich doch die Mühe macht, für seinen Werbekuli eine Ersatzmine zu beschaffen, kann auch Wunder erleben. Voraussetzung wäre nämlich, dass sich das Gehäuse öffnen lässt um an die Mine zu gelangen. Gelingt das, fragt sich, ob es überhaupt eine passende Ersatzmine gibt. Marke oder Type sind oft schwer bis garnicht ersichtlich. Wer schließlich doch vor der Situation steht, sich einen Kugelschreiber selbst kaufen zu müssen, kann solche Fehlgriffe vermeiden. Für erfahrene Einkäufer und Einkäuferinnen in Unternehmen stellt sich bei jedem Büroeinkauf die Frage der Wirtschaftlichkeit und welchen Nutzen das Produkt im Büroalltag tatsächlich bietet.

Handfeste Vorteile von Kugelschreibern mit Umweltzeichen

Zu seinen Vorteilen zählt eine robuste Bauweise. Der Kugelschreiber muss mindestens so lange problemlos funktionieren, bis die Erstmine und zwei Nachfüllminen ausgeschrieben sind. Die Ersatzmine muss jene Menge an Schreibpaste enthalten, die notwendig ist, um bei einer vorgegebener Linienstärke und einem definierten Kugeldurchmesser, die vom Umweltzeichen verlangte Schreiblänge zu erreichen. Warum darauf geachtet wurde? Am Markt werden auch Großraumminen für Kugelschreiber angeboten, die nicht einmal die Füllmengen einer üblichen Standardminen erreichen. Diese geringer gefüllten Minen täuschen eine höhere Füllmenge und damit eine angenommene höhere Schreibleistung vor, als sie tatsächlich schaffen. Berücksichtigt wird auch, welche Maßnahmen der Hersteller setzt, um den Einsatz und den Vertrieb von Nachfüllminen bei seinen Kunden zu fördern.

Das Umweltzeichen legt neben der Füllmenge viel Wert auf die Qualität von Mine und Paste. So muss der Hersteller nachweisen, dass der Kuli die Anforderungen, wie sie die Industrienorm ISO 12757 Teil 1 enthält, erfüllt, und zwar nachweislich. Das betrifft zum Beispiel einfache Kriterien wie die Klassifikation der Linienstärke wie mittel, fein oder breit, bezogen auf den Kugeldurchmesser oder komplexere Anforderungen an die Paste selbst, ob sie durchschlägt, wie schnell sie trocknet, ob sie lagerbeständig, wasserbeständig oder lichtecht ist, etc. Wird die Mine als „dokumentenecht“ beworben, ist der Nachweis zu Teil 2 der Norm, der dies regelt, vorzulegen.

Starke Kugel, langes Schreiben

Dabei geht es um präzise Technik. Beim Schreiben streicht der Kugelschreiber über das Papier. Dabei dreht sich die Kugel an der Minenspitze in einem Kugelbett, nimmt Paste auf und gibt sie an das Papier ab. Wird hier an Präzision und hochwertigem Material gespart, sind Klecksen, Schmieren und geringe Schreibleistung die Folge. Das Umweltzeichen verlangt hier vom Hersteller einen Materialnachweis.

Weniger Schadstoffe

Kugelschreiber zählen zu den Produkten, die vorwiegend von Erwachsenen verwendet werden. Aber auch viele Kinder kritzeln, schreiben oder zeichnen damit. In beiden Fällen sorgt das Umweltzeichen vor und setzt strenge Grenzwerte bei den Schadstoffen oder verbietet deren Einsatz.

Kunststoff aus dem Kreislauf

Kugelschreiber werden stofflich nicht wieder verwertet und fallen so aus dem Stoffkreislauf. Als Restmüll ist der Weg in die Abfallverbrennung vorgezeichnet. Umweltzeichen-Kugelschreiber halte mit zwei wichtigen Kriterien dagegen.

Sie sind robust genug um mehrmaliges Nachfüllen von der Konstruktion her zu bewältigen und ersparen so das Kaufen und Entsorgen von weiteren Kugelschreibern.

Umweltzeichen-Kulis müssen zu mindestens aus 65 % Kunststoff-Recyclat bestehen, also aus Material das nach Gebrauch bzw. geeigneter Aufbereitung wieder als Rohstoff eingesetzt wird.

Ob es in weiteren 80 Jahren noch immer Kugelschreiber geben wird, darüber kann gerätselt werden. Dass die Schreibgeräte nachhaltiger werden müssen und auch der Umgang damit, das ist schon heute fix.

Kugelschreiber mit dem Österreichischen Umweltzeichen

Pilot Pen (Deutschland) GmbH, Niederl. Österreich

STABILO International GmbH, Vertriebsbüro Österreich

Mehr Informationen auf:

www.umweltzeichen.at

www.bueroeinkauf.at

www.greengimix.at