Global Fairness run Läufer
© Martin Steiger

Grün und Fair: Der Fairnessrun in Wien als Pilotevent für das Umweltzeichen für Sportveranstaltungen

Der Global 2000 Fairness Run bietet eine Plattform für fairen und bewussten Konsum und wurde nun zum ersten Mal mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. Der Sommer legte zwar eine kurze Pause ein, doch für ein Laufevent in der Stadt waren die Temperaturen umso angenehmer, zumal es trocken blieb und die Strecke ein schnelles Teilnehmerfeld durch den sechsten und siebenten Wiener Gemeindebezirk führte. Allerdings unterscheidet sich der Fairnessrun von anderen Veranstaltungen: Es geht nicht nur um Bestzeiten und Siege, sondern auch darum, einem fairen und bewussten Konsum eine Plattform zu bieten.

Wie fair ist die Sportkleidung?

Dazu muss man natürlich zuerst durch Fairness-Check: Von welcher Marke und aus welchem Material sind Shirt und Laufhose? Wo wurden sie produziert? Wie lange trägt man sie schon? Sind sie eventuell Second Hand gekauft? Es ist gar nicht so einfach, hier zu punkten, im Sportbereich ist das Thema faire Kleidung noch weniger präsent als bei Alltagskleidung. Und damit sind wir schon bei einem der Kriterien, das die Veranstaltung für die Umweltzertifizierung umsetzt: Ein Laufshirt wird einem hier nicht im Starterpaket aufgedrängt und dafür so billig wie möglich produziert, hier kann man es bei Bedarf und Interesse kaufen. Es ist fair in Österreich im Rahmen der hier geltenden strengen Umwelt- und Arbeitsgesetzgebung hergestellt und braucht nur kurze Transportwege.

Es geht auch ohne Plastikflaschen!

Doch sogar für einen Veranstalter wie Jürgen Smrz, der sich schon lange Gedanken über den ökologischen Fußabdruck seiner Arbeit macht, ist es keine leichte Aufgabe, die strengen Anforderungen der Umweltzeichen Richtlinie zu erfüllen: Jede Idee und Maßnahme muss durchdacht, auf ihre Praxistauglichkeit und Alternativen abgeklopft und nicht zuletzt für die strenge Prüfung auch glaubwürdig belegt werden. Ein Beitrag zum Klimaschutz ist es zum Beispiel, auf Stromaggregate zu verzichten und den Strom aus dem öffentlichen Netz zu beziehen. PET Flaschen wird man sowohl im Starter Sackerl als auch im Ziel vergeblich suchen – das spart Rohstoffe und reduziert den Müllberg. Dafür werden die TeilnehmerInnen mit fair gehandelter Schokolade, Bio Gebäck und Fair Trade Bananen verwöhnt. Wasser gibt es in ausreichender Menge aus Mehrwegbechern, die wieder gewaschen und bei der nächsten Veranstaltung wieder verwendet werden.

Sponsoren sind eingebunden in Umweltaktivitäten

Viele weitere Aktionen, die nicht sofort auffallen, tragen zu einer umweltfreundlichen Veranstaltung bei: Ein Schutzkonzept legt fest, wo Aufbauten stehen dürfen und dass alle Zelte und Gerüste wieder vollständig abgebaut und wieder verwendet werden müssen. Auch SponsorInnen werden in die Pflicht genommen und müssen auf umweltschädliche Give-Aways verzichten und ihren Papieraufwand reduzieren. Caterer müssen saisonale und regionale Produkte verwenden und auch vegetarische Alternativen anbieten um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern.

Global Fairness Run Partner
© Martin Steiger


Auch nachdem der letzte Teilnehmer das Eventgelände verlassen hat, geht der Umweltschutz weiter: die Beschilderung wird wieder abmontiert und für das nächste Jahr eingelagert – sie ist so gestaltet, dass sie öfter verwendet werden kann. Das Veranstaltungsgelände wird nur durch kehren gereinigt. So gelangt kein Müll in den Kanal – und da keine Einwegbecher verwendet wurden, ist nur wenig Aufräumarbeit notwendig. So kann man auch in der Stadt nach der „Leave no Trace“ Philosophie handeln.