Schüler:innen kochen gemeinsam. Copyright by VS Dr. Adolf Schärf, Kapfenberg.
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Gelungene Umweltzeichen-Kooperation in Kapfenberg

Die Mensa der FH Kapfenberg liefert das Essen für die Schüler:innen der Volksschule Dr. Adolf Schärf, wo großer Wert auf ein gesundes und gemeinsames Mittagessen gelegt wird.

In der Umweltzeichen-Volksschule „Dr. Adolf Schärf“ in Kapfenberg essen die Schüler:innen gemeinsam zu Mittag. Direktor Martin Schwendenwein betont dazu: „Ein gemeinsames, qualitätsvolles, gesundes und warmes Mittagessen ist für uns ein wichtiger Indikator für eine gelungene Ganztagsschule. Es werden dabei den Kindern Tischkultur, Hygiene, adäquates Benehmen und ein verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln vermittelt.“ Diese Bestrebungen unterstützt und begleitet das Österreichische Umweltzeichen perfekt.

Lernen & Essen. Die Volksschule „Dr. Adolf Schärf“ in der Stadt Kapfenberg in der Steiermark führt seit 2016 das Österreichische Umweltzeichen. Geleitet wird das pädagogische Team von Direktor Martin Schwendenwein. In seiner Schule wird nicht nur gemeinsam gelernt – sondern auch gemeinsam gegessen. Und das geht so: Das Mittagessen für die Schüler:innen der Volksschule wird in der Mensa der FH Kapfenberg, die Umweltzeichen-Lizenznehmer für Gemeinschaftsverpflegung ist, gekocht und in Warmhalteboxen geliefert. Eine gelungene Kooperation zwischen den beiden Umweltzeichen-Organisationen!

Gemeinschaft erleben

Gemeinsam am Tisch sitzen. „Es gibt einen eigenen Raum, in dem die Schüler:innen ihr Mittagessen einnehmen“, erzählt Direktor Schwendenwein. An den Schultagen treffen sich dort ca. 30 Schüler:innen, essen und erleben dabei Gemeinschaft – ein ganz wichtiger Faktor für das soziale Lernen. Unterstützt werden die Kinder dabei von den pädagogischen Nachmittagsbeteuer:innen. Neben den Erfahrungen von „bewusst essen“, dem gegenseitigen Helfen und von Rücksichtnahme werden den Schüler:innen auch Werte wie Tischkultur, Hygiene, entsprechendes Benehmen sowie die Wertschätzung von Essen und Trinken vermittelt.

gemeinsames Essen bei Tisch
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Portionen – selbstbestimmt. Wie kommt das Essen auf die Teller der Schüler:innen? Können sie die Größe der Portionen selbst bestimmen? „Die Kinder holen ihr Essen mit einem Tablett bei der Essensausgabe. Sie sagen der Betreuerin, wie groß ihre Portion sein soll. Wir achten darauf, dass sich die Kinder zunächst eher weniger auf den Teller geben lassen. Denn sie können ja jederzeit weitere Portionen holen“, antwortet Direktor Schwendenwein. Damit wird den Schüler:innen selbstverantwortlicher Umgang mit Lebensmitteln gelernt: Da jeder nur so viel verlangt, wie er essen kann, bleiben auch keine Reste auf den Tellern.

Ohne Fleisch – schmeckt’s auch. Werden auch vegetarische Speisen angeboten? Wie reagieren die Schüler:innen darauf? Direktor Schwendenwein dazu: „Ja, es gibt täglich ein fleischloses Gericht. Die Kinder können in der Vorwoche ihr Menü selbst aussuchen. Es gibt reine ‚Fleischtiger‘, aber auch immer mehr Kinder, die zwischen vegetarischem und konventionellem Menü abwechseln. Zwei, drei Kinder essen nur vegetarisch.“ Mit dem „fleischlosen“ Angebote bei der Mittagsverpflegung erfüllt die Schule eine wichtige Forderung des Österreichischen Umweltzeichens. Wesentlich ist Martin Schwendenwein auch zu betonen: „Bei der Menüauswahl wird auch auf Bedürfnisse der muslimischen Schüler:innen eingegangen.“

Melonnengesicht
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Was passiert mit übriggebliebenen Speisen? „Übriggebliebene Speisen werden von den Kindern für den Nachmittag mitgenommen. Sie können diese bei Bedarf in einer Mikrowelle aufwärmen.“ Lebensmittelabfälle konnten so an der Volksschule „Dr. Adolf Schärf“ deutlich reduziert werden.

Jausenboxen zum Nachfüllen

Aktion „Jausenbox“. Neben dem gut organisierten und durchdachten Mittagessen gibt es an der Volksschule auch die Aktion „Jausenbox“, die von den Umwelt-Peers mitgetragen wird: Die Schüler:innen bringen in die örtliche Bäckerei Fuchs wiederverwendbare, eigene Jausenboxen mit. So wird die Verpackung der Jausen und damit Müll vermieden. „Die Akzeptanz dieser Aktion ist sehr gut. Zwei Drittel der Schüler:innen, die sich beim Buffet eine Jause kaufen, haben ihre Box bzw. einen Mehrwegteller aus der Klasse dabei“, freut sich Direktor Schwendenwein.

Umstellung auf ökologische Beschaffung für alle

Die Unterstützung der Stadtgemeinde. Die Gemeinde Kapfenberg hat für alle sieben Schulen im Stadtgebiet die Beschaffung von Materialien etc. gemäß dem Österreichischen Umweltzeichen umgestellt. Welche Änderungen, Erfahrungen haben sich damit für die Volksschule ergeben? „Die Umstellung der Reinigungsmittel war anfangs nicht unproblematisch, weil teilweise neue Schulungen stattfinden mussten und ‚eingesessene‘ Mitarbeiter mit der Umstellung haderten. Aber in der Zwischenzeit gibt es hier keinerlei Probleme mehr!“ Und Martin Schwendenwein ergänzt: „Wir haben große Unterstützung von Seiten der Gemeinde. So wird dort die Beschaffung von Papier zentral übernommen. Das entlastet uns erheblich. Denn die zuständige Verantwortliche der Stadtgemeinde Kapfenberg ist im Hinblick auf Umweltschutz und Klimaschutz sehr engagiert!“

Eine runde Sache. Insgesamt also eine runde Sache: Die Umweltzeichen-Betriebe kooperieren. Den Schüler:innen schmeckt’s. Ganz „nebenbei“ verinnerlichen sie den richtigen, sprich achtsamen Umgang mit Lebensmitteln. Und sie werden auch mit gesunder, klimafreundlicher Ernährung vertraut gemacht. Müll wird vermieden.

Da können wir nur mehr den Schüler:innen und dem pädagogischen Team der Volkschule „Dr. Adolf Schärf“ in Kapfenberg „Mahlzeit!“ wünschen.