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Was bewirken Lärmampel und Lichtpolizei in der zweisprachigen Volksschule Oslip? Lesen Sie nach!
Schaut man sich in den Gängen und Klassenzimmern der Volksschule Oslip – beziehungsweise Osnovna Škola Uzlop, wie sie auf Burgenland-Kroatisch heißt – um, ist an allen Ecken das Engagement in Sachen Umwelt zu erkennen. An den Wänden hängen nicht nur, wie in Volksschulen üblich, Kinderzeichnungen und Dekoratives, hier finden sich außerdem liebevoll gestaltete, meist zweisprachige Informationen zum Thema Nachhaltigkeit.
Auffallend auf dem Flur ist die so genannte “Lärmampel”, die auf Rot schaltet, wenn der Lärmpegel zu hoch wird. Und laut kann es schon ab und an werden, wenn die Schülerinnen und Schüler aus den Klassenzimmern in die Pause starten. Doch die beauftragten „Lärmsheriffs“ haben die Ampel im Auge. Ein mahnendes Klatschen und es wird ruhiger. Die Ampel schaltet wieder auf Grün. Das ist nur eine von vielen Ideen, die Schülerinnen und Schüler mit ihren Lehrerinnen im Zuge der Zertifizierung zum Umweltzeichen gemeinsam entwickelt und umgesetzt haben.
Mit dem Blick von außen
Das letzte Jahr stand ganz im Zeichen der Umwelt. Genauer gesagt, im Zeichen der Zertifizierung zur Umweltzeichenschule. Das Thema Umweltschutz selbst war für die Schule nichts Neues. Schon davor war die Schule in Sachen Umwelt engagiert. Von der Mülltrennung bis zur gemeinsamen Flurreinigung in der Gemeinde – das Bewusstsein sowohl bei Lehrenden und Schülerinnen und Schülern war ein ganz selbstverständliches. Die Schüler und Schülerinnen tanzen ganz begeistert zu einem Lied den Trennguru.
Gute Voraussetzungen also für die Zertifizierung als Umweltzeichen-Schule. Das meint auch die Umweltzeichen-Beraterin Eva Sinawehl: “Die meisten Schulen machen schon vor der Zertifizierung viel im Umweltbereich. Oft fehlt nur der Blick von außen und das bewusste Hinsehen, um das bereits vorhandene Engagement in Richtung Zertifizierung zu lenken.” Die Beraterin steht während des gesamten Prozesses mit Rat und Tat zur Verfügung. Sie hilft bei der Dokumentation, bei der Abwicklung mit Förderstellen oder stellt auch die technische Ausrüstung für Licht-, Schall- oder Energiemessung zur Verfügung.
Für das Leben lernen
Doch vom Entschluss zum Umweltzeichen bis zur Überreichung der Urkunde war es ein weiter Weg und eine Menge Arbeit, berichtet Ljuba Palatin-Wild, die stolze Direktorin der Schule. Schritt für Schritt hat das engagierte Lehrerinnen-Kollegium gemeinsam mit den Kindern, den Eltern und der Gemeinde Ideen für die Schule entwickelt und umgesetzt. “Ein wichtiger Aspekt war, dass die Kinder nicht nur für sich selbst lernen, sondern das Erlernte auch außerhalb der Schule in der Familie und im Freundeskreis weiterverbreiten”, so Palatin-Wild.
Nicht nur neues Wissen und das Bewusstsein für die Umwelt, sondern auch die Selbstverantwortung der Kinder wurde durch die neu initiierten Projekte gefördert: Die „Lichtpolizei“ überwacht das Abschalten der Lampen im unbesetzten Klassenzimmer und die Mülldetektive haben immer ein Auge auf die richtige Mülltrennung. Auf das nächste Projekt freuen sich sowohl Lehrerinnen als auch Kinder: Im begrünten Schulhof wurde bereits ein Hochbeet angeschafft, das ab dem Frühjahr mit Gemüse und Kräutern bepflanzt werden soll. Eine weitere Idee, die im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen wird.