Gelbe Malerrolle auf Wand
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Wandfarben für ein gesundes Raumklima

Die richtige Wandfarbe ist entscheidend für ein gesundes Wohnklima. Sie bildet die letzte Schicht, die innen im Haus oder in der Wohnung aufgetragen wird und mit der Sie direkt in Kontakt sind. Hier hat der Einsatz natürlicher ökologischer Baustoffe eine ganz besondere Bedeutung.

Mineralische Farben

Mineralische Farben sind besonders zu empfehlen. Kalkfarben etwa erhalten dem Mauerwerk seine Diffusionsfähigkeit und absorbieren Gerüche und Schadstoffe. Silikatfarben aus Wasserglas zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie extrem gut abbinden und sich auch auf Lehmputzen gut einsetzen lassen. Kreide-Leimfarben und Kaseinfarben sind vor allem in trockenen Räumen sehr gut geeignet. Naturharzdispersionen sind ebenfalls zu empfehlen. Die Hersteller sollten jedoch eine Volldeklaration der Inhaltsstoffe anbieten. Um ein gutes Raumklima zu erzielen, müssen Feuchtigkeit und Schadstoffe von innen nach außen wandern können. Der Putz übernimmt zudem den Feuchtigkeitsausgleich.

Billige „no name“ – Produkte lassen oft keine Feuchtigkeit durch und zerstören somit diese wichtige Funktion. Achten Sie hier ganz besonders darauf, dass die Produkte atmungsaktiv sind.

Sanierung

Auf einem neu aufgebrachten Putz können so ziemlich alle Farben verwendet werden. Teilweise muss vor dem Streichen grundiert werden, etwa bei Gipskartonplatten. Bei einer Sanierung ist das nicht mehr so einfach, wenn man nicht weiß, welche Schichten die Vorbesitzer auf den Wänden hinterlassen haben. So wird eine Kalkfarbe auf einer Kunstharzdispersion nicht halten. Machen Sie einen Probeanstrich, bevor Sie endgültig ans Werk gehen. Im Farbenfachhandel erhalten Sie sicher geringe Mengen Farbe zum Testen. Wenn die Farbe nach zwei Tagen gut hält, kann sie auch für den Rest der Fläche verwendet werden.

Warme oder kalte Farben

Farben haben eine ganz spezielle Wirkung auf unseren Organismus. Wir unterscheiden zwischen „warmen“ und „kalten“ Farben. Zu den „warmen“ Farben zählt man den Spektralbereich rot-orange-gelb, zu den „kalten“ Farben den Spektralbereich violett-blau-grün mit allen Schattierungen. Überlegen Sie bei der Farbgestaltung, welche Funktion jeder einzelne Raum erfüllen soll. In Ruheräumen ist ein kühlendes Blau oder Grün geeignet. In den Wohnräumen sorgen zarte Orange-Töne für eine heimelige, warme Atmosphäre. Generell erleichtert ein dezenter Umgang mit der farblichen Grundgestaltung die Einrichtung. In vielen Fällen ist es ratsam, sich an die gewünschten Farbeffekte durch Bilder, Möbel, Vorhänge, Teppiche und entsprechende Lichtführung heranzutasten.
Mittlerweile gibt es eine große Auswahl an Wandfarben, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet sind. Zahlreiche umwelt- und gesundheitsschädliche Chemikalien dürfen in diesen Produkten nicht enthalten sein. Darüber hinaus muss die Gebrauchstauglichkeit nachgewiesen werden.