Volksschule Leobersdorf. Copyright: Christian Husar, Wien
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Nachhaltige Schulen: das Umweltzeichen wirkt!

Eine Umfrage zur Umweltzeichen-Richtlinie für Schulen zeigt, dass sich das Gütesiegel günstig auf die Schulgemeinschaft und deren Umfeld auswirkt. Die positiven Effekte betreffen viele Bereiche - und reichen etwa von höherem Wissen in puncto Nachhaltigkeit über vermehrte Projektarbeit und betriebsökologischen Verbesserungen hin zu positiven Veränderungen im Verpflegungsbereich.

Das Österreichische Umweltzeichen für Schulen & Pädagogische Hochschulen

Seit 2002 gibt es Kriterien für Schulen und Pädagogische Hochschulen, weitere Information finden Sie auch unter: www.umweltzeichen.at/schulen. Mit dem Österreichischen Umweltzeichen werden Bildungseinrichtungen für ihr besonderes Engagement in den Bereichen umweltorientiertes Handeln, Förderung der Gesundheit und Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Darüber hinaus sind Kooperation, Vernetzung, Partizipation – insbesondere auch von Schüler:innen – und Integration zentrale Werte des Umweltzeichens. Vorrangiges Ziel der Richtlinie ist es, an den Schulen einen Prozess zu initiierten bzw. zu unterstützen, der bewirkt, dass sich alle am Schulalltag beteiligten Personengruppen für eine nachhaltige Entwicklung ihrer jetzigen und zukünftigen Lebenswelt einsetzen.

Wirkung im Praxistest

Angesichts dieser Zielsetzung liegt die Frage nahe, wie sich das Österreichische Umweltzeichen daher auf den Alltag in den Bildungseinrichtungen auswirkt. Werden diese ambitionierten Ziele durch die Umsetzung des Österreichischen Umweltzeichens auch erreicht?

Um das zu evaluieren, wurde im Herbst 2021 eine – alle vier Jahre durchgeführte - Umfrage zur Wirkung des Umweltzeichens durchgeführt. Vierzehn qualitative Fragen und eine quantitative Einschätzung wurden abgefragt. Teilgenommen hat letztlich etwas mehr als die Hälfte der ausgezeichneten Schulen und über 40 Prozent der Berater:innen. Über 2.500 Antworten kamen so zustande.

Dabei zeigten sich vor allem folgende Wirkungen durch die Zertifizierung in den Umweltzeichen-Schulen:

  • Verbesserte Bewusstseinsbildung im Bereich nachhaltiger Entwicklung erreicht die höchste Zustimmungsrate – hier entfaltet das Österreichische Umweltzeichen seine tiefgehendste Wirkung
  • Mehr Projekt- und Teamarbeit verändert den Alltag an den Schulen nachhaltig - ebenso wie das Umweltzeichen auch zu mehr Bewegung im Unterricht verhilft
  • Auch im Bereich der Betriebsökologie kommt es zu maßgeblichen Verbesserungen – etwa durch Einsparungen im Papierverbrauch oder Änderungen im Bereich der Verpflegung, etwa durch mehr regionale oder biologische Lebensmittel.

Es gibt nur Gewinner:innen

Das Österreichische Umweltzeichen wird als roter Faden gesehen, mit dem in Bezug auf Nachhaltigkeit Kurs genommen und gehalten werden kann. Die verschiedenen Kriterienbereiche ergeben in der Wahrnehmung der Befragten ein sinnvolles Ganzes, das den Umweltschutz und die Gesundheit fördert, den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit stärkt und Identifikationsmöglichkeiten bietet. Insgesamt bringe das Umweltzeichen den Befragten zufolge mehr Sinn und Freude in die Bildungseinrichtungen.

Beispiele für Projekte mit positiven Wirkungen

Umweltzeichen-Schulen setzen viele vorbildliche Projekte und Maßnahmen um. Anbei eine kleine Auswahl an Best-Practice-Beispielen einzelner Bildungseinrichtungen:

  • Umgestaltung des Schulgartens mit Hochbeeten, Naschhecke, Insektenhotel und Blumenwiese
  • Nachhaltige Beschaffung von Schulmaterial bzw. Weiterverwendung von Schulsachen
  • Einbindung der Gemeinde in Maßnahmen und dadurch Umstellung aller Reinigungsmittel und Druckerpapiere auf nachhaltige Angebote in den sieben Volksschulen der gesamten Stadtgemeinde
  • Gesundes Frühstück, Obstkorb in der Klasse, Trinkbrunnen, Pause im Garten
  • Errichtung eines Energiepavillons zum Thema „Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und Einsparungen“ sowie Bau eines Wasserbildungsweges
  • Streuobstwiesenprojekt
  • Umstellung der Automaten für Getränke: Glasflaschen statt Plastikflaschen (Müllvolumenreduktion)
  • ökologische Preisgestaltung im Pausenbuffet: keine Preiserhöhung bei „guten“ Produkten, Preiserhöhung nach Verbraucherpreisindex (VPI) bei „mittleren“ und über VPI bei „schlechten“ Produkten.
  • Ausstattung mit Fahrradabstellplätzen und einer kleinen Fahrradreparatur-Station.
  • Umstellung der Heizung des gesamten Schulgebäudes auf Hackschnitzel sowie Wärmepumpe anstelle fossiler Energieträger

Die positiven Effekte des Umweltzeichens auf die Einrichtungen, aber auch auf Kinder und Pädagog:innen sind mannigfaltig - gemeinsam ist ihnen, dass sie bei allen Beteiligten Anklang finden, motivieren und dazu beitragen, die Zukunft zum Positiven zu verändern.

Eine Kurzfassung der Evaluation finden Sie unter: www.umweltzeichen.at/schulen/evaluation