Sänger Manu Delago
© Leo Fellinger_Emailwerk

Nachhaltigkeit im Kulturbetrieb

Kreativität und Nachhaltigkeit können zu den zentralen Elementen einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft werden. Wie die Kulturbranche diese Herausforderung annimmt, ist so herausfordernd wie inspirierend...

Kreativität ist die Schlüsselressource der Zukunft.

Städte, Regionen oder auch Unternehmen, die sich nachhaltig weiterentwickeln wollen, schaffen das nur mit einem reichen Schatz an relevanten Ideen, mit kontinuierlichen Verbesserungen sowie mit geglückten Innovationen. Damit innovative Ideen entstehen, braucht es Menschen, die bereit sind, offen zu denken und zu teilen und vor allem kreative Möglichkeitsräume.

Umweltzeichen Locations wie die Kunstbox im Emailwerk Seekirchen fungieren genau als solche Möglichkeitsräume und Ideenschmieden und bieten Platz für die Suche nach kreativen Konzepten und Visionen für neue Formen des Zusammenlebens, Arbeitens und Wirtschaftens und einer enkel:innentauglichen Zukunft und animieren, gemeinsam aktiv zu werden.

Konzert Manu Delago im Emailwerk
© Leo Fellinger_Emailwerk

Nachhaltigkeit soll faszinieren

Kunst und Kultur ist wie keine andere Branche in der Lage, Dialoge und Nachdenkprozesse anzuregen. Die Frage, wie man den Kulturbetrieb mit seinen vielen internationalen Events klimafreundlicher gestalten kann treibt viele große Künstler.innen, aber auch Kulturzentren an. Beim Klima geht es um ein Verstehen, einen Prozess, der langsam, mit einer gewissen Geduld eingeübt werden muss. Der Effekt ist größer, wenn man die Menschen nicht überwältigt, sondern motiviert, freiwillig etwas zu machen. Entsprechend stellt sich auch für den Kultursektor die Frage, welche Effekte dieser auf die Umwelt hat und wie nachhaltig gehandelt werden kann.

Auf dem Weg zum Umweltzeichen für Green Locations unternehmen Veranstaltungsstätten große Anstrengungen, die Anforderungen an Nachhaltigkeit und CO2-Bilanz zu erfüllen. Dabei sollen auch Besucher:innen, Künstler:innen und Lieferant:innen aktiv in den Prozess eingebunden werden. Erklärtes Ziel ist, Veranstaltungen und Workshops ressourcenschonend und weitgehend CO2-frei auszurichten.

Alles in allem eine klare und saubere Kulturmanagement-Aufgabe, bei der es um die Optimierung von kulturbetrieblichen Prozessen im „exzellenten Kulturbetrieb“ geht.

Kreativität als Motor für mehr Nachhaltigkeit

Durch kreative und lustvolle Aktionen soll Aufmerksamkeit erzeugt und zum Beispiel Spaß am Energiesparen angeregt werden. Beispiele aus dem Emailwerk: Die Manu Delago Recycling Tour, zu der die Besucher bewusst CO2-neutral anreisen, oder die Fahrraddisco, in der die Teilnehmer Energie verbrauchen, die sie selber erzeugt haben, oder ein Repair Café im Haus, das ebenfalls viele Möglichkeiten bietet, um Nachhaltigkeit und Kreativität in Einklang zu bringen.

Und alles dient letztlich einem Ziel: Die Menschen über das „Medium“ Kunst & Kultur für das Thema Klimawandel zu sensibilisieren. Nachhaltigkeit soll zu einem Label werden, das selbstverständlich zu jedem Konzert, jeder Theateraufführung, jedem Workshop dazugehört, um sich wohl zu fühlen. Und damit unsere Umwelt gemeinsam ein bisschen besser zu machen.

Das Umweltzeichen im Emailwerk

"Seit unserer Gründung fühlen wir uns der Welt, die wir mitgestalten und letztlich hinterlassen werden, und somit auch einer gesunden Umwelt, verpflichtet", meint Leo Fellinger, Vorstandsvorsitzender des Vereins.
Mit der konsequenten Überarbeitung der Prozesse im Zuge der Umweltzeichen Zertifizierung hat das Kulturhaus Emailwerk einen sehr hohen Standard an Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit erreicht. Dazu gehören weit mehr Kriterien als nur ökologische. Auch ökonomische und soziale Kriterien wurden im Rahmen der Zertifizierung überprüft. Ein wichtiges Feld des Agierens liegt auch in der inhaltlichen Arbeit des Kulturvereins.

Das schlägt sich zum Beispiel in folgenden Bereichen nieder:

  • Im Ticketprozess wird nicht nur auf die An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln hingewiesen, sondern auch eine Mitfahrbörse für Besucher:innen in Zusammenarbeit mit der Privatuniversität Seeburg entwickelt.
  • Auf der Getränkekarte der Foyer:Bar stehen vor allem biologisch angebaute und fair gehandelte Lebensmittel - bevorzugt aus der Region, denn auch Essen und Trinken trägt so zum Klimaschutz und zu regionaler Wertschöpfung bei. Ein schönes Beispiel dafür, dass Ökologie und Ökonomie längst keine unüberbrückbaren Gegensätze mehr sind.
  • Die Optimierungsmaßnahmen brachte auch zahlreiche Verbesserungen am Gebäude selbst. Ob bei der Heizung, Warmwasseraufbereitung oder beim Beleuchtungssystem - das Haus wurde in Teilbereichen technisch auf Vordermann gebracht. Der Verzicht auf die erdgasbetriebene Heizung und der Anschluss an das örtliche Biomasse-Fernwärmenetz soll hier als Beispiel genannt werden.
  • Darüber hinaus werden nach einer aufwändigen Analyse-Phase viele Teilbereiche optimiert werden.
  • Abfallvermeidung geht vor Abfalltrennung,
  • Mehrweg- geht vor Einweg-Gebinden,
  • der Wasserverbrauch soll mit technischen Raffinessen verringert werden und
  • der Strom sollte vornehmlich aus ökologischen Quellen kommen.

Das gesamte Team des Emailwerks und des Kulturvereins Kunstbox haben diesen Prozess als lustvoll und sinnstiftend erlebt sind stolz auf die erreichte Auszeichnung.

Manu Dealgo im Emailwerk
© Leo Fellinger_Emailwerk

Stimmen der Besucher:innen

Manu Delago (Musiker) während eines gestreamten Konzertes:

We are here in Seekirchen, and this venue „Emailwerk“ is a very cool place, where I have played many times, an they are now a certified Green Location, which is a great achievement, they are very much looking after the environment and sustainability, and we are very happy to play here on our „ReCycling-Tour“….

Florian Oberhummer (Salzburger Nachrichten):

Das Emailwerk macht Seekirchen grüner - Das Kulturhaus wird als landesweiter Vorreiter mit dem Bundes-Umweltzeichen ausgezeichnet. Veranstaltungszentren gibt es viele in Salzburg. Das Emailwerk Seekirchen darf sich "Green Location" nennen: Als erste Kulturstätte in Salzburg wird sie mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet. Nachhaltig soll auch ein Ideenwettbewerb wirken...

Johanna A. (Konzertbesucherin)

...vielen Dank für euer unglaubliches Engagement, Durchhaltevermögen und euren ungebrochenen Optimismus! Toll, es ihr nun auch im Sinne der Nachhaltigkeit auf die Beine stellt!

Reinhold Tritscher (Theatermacher):

Liebe Verena Fellinger, liebe Melina Berka, lieber Leo Fellinger, - ihr seid einfach immer wieder meine "VorzeigeEmailwerkkunstarbeiter" - genau dahin muss es gehen!