Aktiv gegen Lebensmittelverschwendung: große Chance für den Klimaschutz!
Trotz Covid können wir sowohl zu Hause als auch in der nachhaltigen Gastronomie aktiv werden und verhindern, dass 1/3 der Lebensmittel entsorgt werden. Tipps dazu bietet die Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“
„Abfallvermeidung ist ein entscheidender Schritt zum Klimaschutz. Wäre die globale Lebensmittelverschwendung ein Staat, so wäre es der drittgrößte Produzent von Treibhausgasen weltweit. Wir alle können durch bewussteren Umgang mit unseren Lebensmitteln viel Gutes bewirken und damit gleichzeitig gegen Lebensmittelverschwendung und die Klimakrise ankämpfen“, fasst Klimaschutzministerin Leonore Gewessler die Botschaft rund um den UN-Welttag gegen Lebensmittelverschwendung zusammen.
Handel und Gastronomie
Im Lebensmitteleinzelhandel fallen rund 74.100 t nicht mehr marktgängige Lebensmittel an. 175.000 Tonnen vermeidbarer Lebensmittelabfälle fallen in der Hotellerie, der Gastronomie, in der Gemeinschaftsverpflegung und in Gesundheitseinrichtungen an. Betriebe mit dem Österreichischen Umweltzeichen setzen dagegen bewusst Maßnahmen, damit die hochwertigen nachhaltigen Lebensmittel nicht zu Bioabfall werden. Vieles davon passiert hinter den Kulissen. Manches fällt dem Gast aber auch direkt auf, wie die Auswahlmöglichkeit von verschieden großen Portionen oder die Möglichkeit, die Beilagen zu variieren oder falls es trotz aller Rücksicht doch zu viel war, dass die Reste in praktischen Boxen mitgenommen werden können.
Privathaushalte
Aber auch in unseren Haushalten in Österreich landen jährlich rund 157.000 t Lebensmittel (verpackt und unverpackt) im Restmüll. Hier können wir alle selbst aktiv werden!
Die Initiative „Lebensmittel sind kostbar!“ hat dazu praktische Tipps zusammengestellt:
- Selber kochen mit Wochenplan
- Gut geplanter Einkauf mit bedarfsgerechter Einkaufsliste statt Impulskäufen
- Richtiges Lagern der Lebensmittel und Sortieren nach dem First-In-First-Out Prinzip
- Verarbeitung von Resten zu köstlichen Restl-Gerichten
- Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mit Verbrauchsdatum verwechseln
Weitere Tipps auf „Lebensmittel sind kostbar!“
Ausgezeichnete Lebensmittel- Initiativen
Seit 2015 ist Elke Oberhauser als Nachhaltigkeitsexpertin im Auftrag der Abfallvermeidung in Österreichs Küchen unterwegs. Sie leitet Kurse, Workshops und berät Gastronomen wie man einfach Ressourcen schonen kann und dabei jede Menge Geld spart. Es gibt wirklich kaum einen "Küchenabfall" für den ihr keine Verwendung einfällt und sei es, Erdäpfelschalen zum Reinigen der Herdoberfläche zu verwenden.
„Best of the Rest“ war Sieger in der Kategorie Wirtschaft des VIKTUALIA-Award 2016
Seit 2016 geben die Brotpiloten übrigen gebliebenen Backwaren eine zweite Chance. Brot das nicht verkauft wird, wird durch Kooperation mit Bäckereien regelmäßig abgeholt und zu einem günstigen Preis auf zwei Wiener Märkten verkauft. Durch den persönlichen Kontakt mit Kundinnen und Kunden wird auf den Mehrwert von Brot hingewiesen. Für Interessierte werden auch eigene Workshops zum Thema angeboten.
Die Brotpiloten versorgen unterschiedliche Veranstaltungen: von Brot und Gebäck bis hin zu kompletten Caterings mit gekochten Speisen aus geretteten Lebensmitteln.
Ein Netzwerk aus produzierenden und weiterverarbeitenden Betrieben, das sich seit 2018 dem nicht genutzten Anteil der regionalen Obst- und Gemüseernte annimmt, der sonst wegen optischer Mängel oder wegen eines temporären Überangebotes auf dem Feld bleiben würde. Der Abnehmerkreis –Gastronomiebetriebe, Schul- und Betriebsküchen – haben sich bewusst dafür entschieden, mit der gesamten Ernte zu kochen bzw. die gesamte Ernte zu nutzen.
Die Karakterernte schafft Bewusstsein für den Teil der regionalen Ernte, der noch nicht genutzt wird und vernetzt verschiedene Akteure, um aussortiertes Obst und Gemüse auf die Teller zu bringen.