Bewohner beim gemeinsamen Abendessen
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Gesunde Ernährung im Alter - machen sie es den Experten nach

Gerade im Alter ist es oft nicht so einfach, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Wie man dabei auch noch etwas Gutes für die Umwelt beitragen kann, zeigen die Wiener Profiköche des KWP.

Obwohl der Bedarf an Kalorien sinkt, bleibt der Vitamin- und Mineralstoffbedarf nahezu gleich oder ist sogar erhöht. Hinzu gesellen sich im Alter diverse Erkrankungen, die mit einer reduzierten Aufnahme an Nährstoffen verbunden sein können. Auch veränderte Sinneswahrnehmungen und physiologische Einschränkungen stellen hohe Anforderungen an die richtige Lebensmittelauswahl. Nahrungsmittel mit hoher Nährstoffdichte, wie z. B. Obst, Gemüse, Vollkornprodukte oder Fisch sind daher hervorragend geeignet, Vitamin- und Mineralstoffdefiziten vorzubeugen oder sie zu kompensieren.

Laut Österreichischem Ernährungsbericht 2012 ist z. B. die Aufnahme an ß-Carotin (der Vorstufe von Vitamin A) bei 50 % aller 196 untersuchten SeniorInnen zu niedrig. Mit einer gesteigerten Zufuhr an gelben, orangefarbenen und grünen Obst- und Gemüsesorten wie Karotten, Spinat, Broccoli, Kürbis, Grünkohl, Marillen und Pfirsichen könnte man wirkungsvoll gegensteuern. Dem ß-Carotin kommt v. a. als antioxidative Substanz eine bedeutende Rolle zu. So schützen die genannten Obst- und Gemüseorten vor Herz-Kreislauf- und Krebserkrankungen, wirken der biologischen Alterung entgegen und stellen einen wirksamen Schutz vor Umweltgiften oder UV-Strahlen dar.

Beispiel der Gaumenschmäuse im KWP
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Auch der in roten Früchten und Gemüsen (wie z. B. in Paradeisern) enthaltene Pflanzenstoff Lycopin weist bei den untersuchten SeniorInnen niedrige Konzentrationen auf. Lycopin gehört wie das ß-Carotin zur Gruppe der Carotinoide und ist als Antioxidanz ebenfalls ein wirksamer Zellschutz. Je mehr Sonne die Tomaten abbekommen, umso mehr Lycopin ist enthalten.Kurzum: Frisch, bunt, vielfältig und am besten biologisch soll es sein. Damit wird der oft verminderte Appetit der SeniorInnen angeregt und zudem der notwendige Mix an Vitaminen und Mineralstoffen geliefert. Saisonal gereifte und biologisch angebaute Früchte schmecken nicht nur am besten sondern enthalten auch die meisten Vitalstoffe. Für ein gesundes Leben im Alter.

Regional und frisch – gut für den Menschen und gut für die Umwelt
„Zurück zum Produkt“ lautet daher die Devise der Köchinnen und Köche im KWP. Immerhin stammen 74 Prozent aller eingesetzten Lebensmittel aus Österreich. Im Jahr 2013 wurden außerdem 1,4 Millionen Kilogramm biologisch angebautes Obst und Gemüse geliefert und verkocht. Das sichert Arbeitsplätze für über 150 Bio-Bauern der Region.

Seit Anfang 2014 wurde außerdem die LGV Frischgemüse mit ihren 110 Wiener GärtnerInnen ein zuverlässiger Partner für saisonales Gemüse. Weiters wird eine Kooperation mit den Bio-Stadtgütern Lobau/Essling (MA 49) für die Kartoffelernte ausgeweitet, sodass künftig alle Pensionisten-Wohnhäuser mit Wiener Bio-Kartoffeln versorgt werden können.

Auch wurde das gesamte Fischangebot im KWP hinsichtlich Nachhaltigkeit und Ökologie geprüft. Es werden daher nur noch Frischfisch aus österreichischen Fischteichen oder Meeresfische aus nachhaltiger Fischerei (MSC zertifiziert) serviert. Mit Ende des Jahres 2014 dürfen alle Häuser auch offiziell das MSC-Siegel führen.

Selbstverständlich ist eine geschmackvolle Zubereitung unter Verwendung frischer Kräuter und heimischer Gewürze wichtig. Daher werden künftig auch frische Kräuter auf dem sehr kurzen Transportweg von der LGV Frischgemüse bezogen.

Köche haben eine Freude bei der Zubereitung von gesundem Essen
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