E-Tankstelle. Copyright by andreas160578 auf Pixabay
© andreas160578 auf Pixabay

Carsharing als Teil der Mobilitätswende

Das Mobilitätsverhalten hat sich – nicht zuletzt durch die Sichtweisen und Bedürfnisse von jungen Menschen - gegenüber den Vorjahren deutlich verändert.

Das Auto gilt vielen jungen Menschen nicht mehr als Prestigeobjekt, sondern als effektives und effizientes Fortbewegungsmittel im Rahmen einen „modal split“, also der intelligenten und an die Bedürfnisse angepassten nachhaltigen Mobilität unter Verwendung der jeweils effektivsten Fortbewegungsmittel.

Nur durch eine Mobilitätswende können eine ressourcenschonende Treibhausgasneutralität und damit die Klimaziele erreicht werden!

„Carsharing“, insbesondere unter Nutzung von E-Fahrzeugen, trägt nicht nur zur entspannten und sorgenfreien Fortbewegung bei, sondern stellt einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität dar. Die Vorteile liegen auf der Hand: werden Autos von mehreren Personen genutzt, betrifft dies die eingesetzte Energie bei der Autoherstellung, die stoffliche Seite der verbauten Ressourcen, die Ökonomie der inhärenten Arbeitsstunden und die Kosten, die privater Autobesitz verursacht. Auf die Person resp. die gefahrenen Kilometer bezogen erhöht „Carsharing“ in all diesen Bereichen die Produktivität resp. Ressourceneffizienz. „Carsharing“ kann daher die Flächennutzung optimieren, Treibhausgase reduzieren, die Luftqualität verbessern und unangenehme Gerüche, Smog und Lärm mindern.

Umwelt, Klima und Gesundheit gewinnen daher nur, wenn diese Effizienzgewinne nicht durch überbordendes Wachstum von Autokilometern kompensiert werden. Regulierende und marktkonforme Instrumente sind daher gefragt.

Im Rahmen einer rezenten Aussendung spricht sich der VCÖ ebenfalls für den Ausbau der Carsharing-Angebote aus. Dies sei nicht nur eine wichtige Säule der Kreislaufwirtschaft ("Circular Mobility"), sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Erreichen der Klimaziele. Das gezielte Forcieren des „Carsharing“ würde auch die Möglichkeit eröffnen, die Größe des Fahrzeugs an den jeweiligen Zweck der Fahrt anzupassen, denn diese habe ebenfalls einen sehr signifikanten Einfluss auf die Umweltbilanz.

Carsharing mit Umweltzeichen

Das Klimaschutzministerium hat im Rahmen des „Umweltzeichens“, also einer langjährig entwickelten und sehr erfolgreichen freiwilligen Auszeichnung für Prämiumprodukte und –dienstleistungen, eine Richtlinie des Umweltzeichens für „Carsharing“entwickelt. Intention dieser Richtlinie ist es, Carsharingangebote mit ökologischem Engagement deutlich von jenen unterscheidbar zumachen, denen es an solchem fehlt. Damit sollen ein probates Marketing und eine klare Orientierung für den bewussten Einkauf, ebenso wie für klima- und umweltpolitische Zielsetzungen ermöglicht werden.

Umweltzeichen „Carsharing“ hat folgende Eigenschaften:

  • Es fördert, ab einer Mindestgröße des Angebotes, multimodales Mobilitätsverhalten (Öffis, zu Fuß gehen, Fahrrad u.a.).
  • Eine Mindestressourceneffizienz resp. eine Mindestauslastung wird eingehalten
  • Die gesetzlichen Standards für Neuzulassungen bei Diesel- und Benzinmotoren werden erheblich übertroffen (die Kriterien für Dieselabgase sind derzeit kaum bis nicht realisierbar!)
  • Einen Mindestanteil kleinerer Fahrzeuge in der gesamte Fahrzeugflotte
  • Ältere Fahrzeuge werden innerhalb von 4 Jahren durch umweltfreundliche Top-Modelle resp. Antriebssysteme ersetzt
  • Elektromobilität wird durch einen Mindestanteil an reinelektrischen Fahrzeugen gefördert.
  • Strom aus anbietereigenen Ladestationen stammt zu 100 % aus erneuerbarer Energie
  • Hohe Standards bei der Gebrauchsqualität werden eingehalten

Lizenznehmer des Umweltzeichens

Die „Porsche Bank AG“ ist der erste „Carsharing“-Anbiete mit Umweltzeichen. „Sharetoo“ ist ein innovatives E-Carsharing-Konzept der Porsche Bank. Ziel ist es, nachhaltige Mobilität mit modernster Technik zu verbinden. Mit rund 200 Fahrzeugen in rund 30 Städten und Gemeinden ist sharetoo „Carsharing“ einer der größten E-Carsharing-Anbieter in Österreich.

Zweiter Lizenznehmer ist das Autohaus Patterer in Hermagor mit FReD „Prima fürs Klima“. Das innovative e-Carsharing-Konzept der Region Nassfeld-Pressegger See, Lesachtal und Weißensee hinter dem die Gemeinden, Projektpartner aus der Wirtschaft sowie Netzwerkpartner stehen, setzt auf gemeinsame e-Mobilität.

MO.Point Mobilitätsservices GmbHaus Wien Meidling entwickelt und betreibt Shared-Mobility Angebote für Unternehmen, Stadtquartiere und Immobilien und unterstützt seine Kunden bei der Realisierung zukunftsfähiger Mobilitätslösungen.

Zuletzt konnten auch die Wiener Linien als wichtige Vorreiter im Bereich nachhaltiger Mobilität mit ihrem Leihfahrzeug-Service WienMobil Auto als Lizenznehmer gewonnen werden.

Weitere Anwärter auf das Umweltzeichen stehen schon in den Startlöchern.