Brennende Holzscheite
© iStockphoto

Richtig Heizen im Kachelofen

Eine Feuerstelle im Wohnraum hat trotz zahlreicher technischer Entwicklungen auf dem Heizungssektor nichts an seiner Beliebtheit eingebüßt. Das liegt sowohl an der angenehmen Wärme, als auch an der Kraft des Feuers, die – gezähmt in einer Feuerstätte - jede Wohnung in einen Ort der Behaglichkeit verwandelt. Bevor man sich für einen Ofen entscheidet, müssen die technischen Rahmenbedingungen abgeklärt werden. 

Rauchfang

Wichtigstes Kriterium ist ein geeigneter Rauchfang, durch den die Rauchgase abziehen können. Seine einwandfreie Funktion muss von einem Rauchfangkehrermeister geprüft und nachgewiesen werden. Viele Häuser sind noch mit gemauerten Rauchfängen ausgestattet. Hier ist darauf zu achten, dass sie nicht versotten, das heißt, dass die Rauchgase abkühlen, kondensieren und den Ziegel durchnässen. Diese Gefahr besteht bei sehr hohen Rauchfängen in mehrgeschossigen Häusern. Vorbeugen kann eine gute Dämmung des Schornsteins und regelmäßiges Heizen. Niemals feuchtes Holz verwenden! Rauchfänge mit Metallmantel sollten ein innen liegendes Keramikrohr haben, das fördert eine gute Verbrennung.

Statik

Die nächste Frage, die es zu klären gilt, ist die nach der Statik. Wird der Boden das Gewicht der Feuerstätte tragen können? Bei kleinen Kaminöfen wird man hier keine Probleme haben. Kachel und Speicheröfen bringen jedoch gut und gerne 600 kg bis 2.500 kg auf die Waage. Hier muss vorab geklärt werden, ob die statischen Gegebenheiten ausreichen. Ist das nicht der Fall muss eine spezielle Fußbodenkonstruktion angefertigt werden, von der nach Fertigstellung des Ofens jedoch nichts mehr zu sehen ist.

Frischluft

Ganz wesentlich ist eine gute Durchlüftung des Raumes. In alten Häusern ist meist eine ausreichende Luftzufuhr gegeben, in Neubauten kommt durch Wände und Fenster kaum frische Luft herein. Das ist im Sinne des Energiesparens erfreulich, aber keine gute Voraussetzung für eine Holzfeuerstelle. Kaminöfen sind besonders lufthungrig und verbrauchen über die gesamte Brenndauer Sauerstoff; Speicherfeuerstätten hingegen sind genügsamer. Ihr Sauerstoffbedarf reduziert sich auf die kurze Zeitspanne nach dem Einheizen. Bei einer Komfortlüftung ist eine Frischluftzufuhr von außen vorgeschrieben. Darauf sollten Sie jedoch auch ohne Lüftungsanlage nicht verzichten. Ein Hafnermeister kann im Vorfeld abschätzen, ob eine ausreichende Verbrennungsluft vorhanden ist.

Das richtige Holz

Für Kamin und Kachelöfen eignen sich Laubharthölzer sehr gut, weil sie langsamer brennen als Nadelhölzer. Besonders gern wird Buchenholz verwendet, weil es – nach dem Volumen berechnet - einen sehr hohen Heizwert aufweist. Die Esche weist einen ähnlichen guten Heizwert auf wie die Buche und entwickelt zudem ein sehr schönes Flammenbild. Birkenholz überzeugt ebenfalls durch ein schönes Flammbild, brennt jedoch etwas schneller ab als Buche oder Esche.

Nadelholz brennt schneller und unter Entwicklung höherer Temperaturen ab als Hartholz. Ein Effekt, der vor allem bei Küchenöfen erwünscht ist, weil die Wärme schneller verfügbar ist. Der Brennwert von Nadelhölzern ist jedoch geringer als der von Laubharthölzern, allerdings auch der Preis.

Nach dem Gewicht berechnet ist der Heizwert der verschiedenen Holzarten jedoch nahezu gleich. Holz mit geringerem Heizwert, wie Fichte, ist auch leichter als beispielsweise Buche.

Grundsätzlich gilt, dass das Holz trocken sein muss, dass die Scheiter maximal die Dicke einer Faust haben sollten (5 – 7 cm Durchmesser sind ideal) und dass Rundlinge immer gespalten werden sollten, auch wenn der Durchmesser geringer ist.