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"Grünes Gas" - wie regeln?

Neue Richtlinienarbeiten "Grünes Gas"

Die Erzeugung und der Einsatz von grünem Gas ist eine effiziente Maßnahme um die umweltpolitischen Vorgaben in den Bereichen Stromerzeugung, Mobilität und Raumwärme zu erreichen. Die Biogaserzeugung ist weiters ein Beitrag zur regionalen Wertschöpfung und der Import von Erdgas kann dadurch auch deutlich verringert werden.

Zurzeit wird Biogas aus der Vergärung regional anfallender organischer Reststoffe gewonnen. Dieses Gas wir zum Großteil als Biomethan in Gasmotoren verbrannt und zur Erzeugung von Ökostrom genutzt. Die dabei entstehende Abwärme bleibt meist durch das Fehlen eines Nahwärmenetzes ungenutzt, der energetische Wirkungsgrad liegt dann bei maximal 30%.

Wird Biomethan den technischen Vorgaben entsprechend in das bestehende Erdgas-netz eingespeist, kann es entweder industriell in hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungen zur Strom- und Wärmeerzeugung oder in privaten Hauhalten in Gasbrennwertgeräten effizient genutzt werden. Der energetische Wirkungsgrad liegt dann bei über 90%.

Eine weitere Möglichkeit grünes Gas zu erzeugen ist die Nutzung von Überschussstrom aus Windkraft- und PV-Anlagen um via Elektrolyse Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zu spalten (Power to Gas). Der so hergestellte Wasserstoff kann entweder direkt verbrannt werden (Motor, BHKW und Brennstoffzelle) oder nach Methanisierung (Synthese mit CO2) als synthetisch erzeugtes Methan in das Erdgasnetz eingespeist werden.

Durch das Nutzen der bestehenden Gasinfrastruktur kann Biomethan bis zu den Endverbrauchern ohne Errichtung neuer Infrastruktur verteilt und gespeichert werden. Auch bei der industriellen Anwendung ist Power to Gas und synthetische Methan ein Substitut für fossile Energieträger (zB 6 MW Versuchsanlage der Voest Alpine).

Die technischen Standards für Einspeisung von Biogas in das bestehende Erdgasnetz sind in der der Qualitäts- und Prüfnorm (ÖVGW G33) definiert.

Im Moment werden ca. 26 Millionen Nm³ Biomethan eingespeist, die Österreichische Energieagentur schätzt, dass bis zum Jahr 2050 zwei Milliarden Nm³ erzeugt werden könnten.

Eine eindeutige Trennung zwischen fossilem und grünem Gas in der Erzeugung und im Handel kann durch das Einbinden der Herkunftsnachweisregister für Gas aus erneuerbaren Quellen ermöglicht werden.

Damit kann in Analogie zum Grünen Strom eine eindeutige Kennzeichnung eines ökologisch optimierten bzw. umweltfreundlicheren Gastarifs für die Konsumenten erfolgen.