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Energie-Contracting - Ein Projekt für die Zukunft

Energie-Contracting? Zwei Experten, Bruno Oberhuber; GF Energie Tirol und Johann Hafner, GF BC Regionalenergie (LN), erklären uns die Grund- und Vorzüge dieser Option zum Energiesparen.

Mit Energie muss sparsam umgegangen werden. Das ist klar. Auch dass mit der Energiereduktion Kosten verringert werden, versteht sich und freut alle. Nur, wie am besten Energie sparen? Da bietet sich das Energie-Contracting an.

by contract. Energie-Contracting? Ahm? Okay: Energie – das ist klar. Aber was bedeutet Contracting? Ein Experte für diese Frage ist DI Bruno Oberhuber. Er ist Geschäftsführer von Energie Tirol in Innsbruck und erklärt uns die Grundzüge des Energie-Contractings: „Das Energie-Contracting ist ein Dienstleistungsvertrag für ein Energiesystem. Diese Vertragsvereinbarung hilft Energie zu sparen. Und mit den damit verbundenen finanziellen Einsparungen wird wiederum das System finanziert. Also ein sehr rundes Konzept.“

the contractor. Der Contractor, ein externer Dienstleister, versorgt den Contracting-Nehmer mit Energie, garantiert ihm Energie-Einsparmaßnahmen. Zwischen beiden wird ein Vertrag abgeschlossen. „Allerdings ist das Contracting vor allem bei hohen Energiekosten interessant, zB € 100.000 pro Jahr. Diese können vom Contractor auf € 75.000 gesenkt werden. Die Einsparung wird zur Finanzierung des Energiesystems verwendet“, schildert Bruno Oberhuber. Die Refinanzierung der Investition erfolgt somit durch den Verkauf von Energie – Wärme und Strom – an den Contracting-Nehmer oder durch die erzielte Energieeinsparung.

Pluspunkte. Wo sieht Bruno Oberhuber die großen Pluspunkte des Energie-Contractings? Antwort darauf: „Gerade alte Gebäude können mit einem derartigen Vertrag durch die Einsparungen thermisch optimal saniert werden. Der Contractor garantiert die Verbesserung. Und der Contracting-Nehmer kann sicher sein, dass eine hochwertige Sanierung durchgeführt wird. Weiters ermöglicht das Energie-Contracting-Modell leichter den Umstieg auf erneuerbare Energien.“ Es versteht sich, dass der Contractor – auch im eigenen Interesse –immer ein Energie-Spar-Experte ist. Das ist für den Kunden ein riesengroßer Vorteil.

Österreichisches Umweltzeichen für optimales Contracting. Selbstverständlich zählen dazu jene Energiedienstleister, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen zetifiziert wurden. Einer dieser Lizenznehmer ist die Regionalwärmegruppe mit Sitz in Köttmannsdorf, Kärnten. Ihr Geschäftsführer, Johann Hafner, informiert uns über weitere Details des Engerie-Contractings:

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Welche Erfahrungen zum Wärme-Contracting konnten Sie in den vergangenen Jahren mitnehmen? „Nun, unser Wärme-Contracting-Modell erfreut sich immer mehr an Zuspruch. Entscheidend dabei ist für unsere Contracting-Kunden, dass sie keine Einmalinvestition in eine neue Heizanlage tätigen müssen. Die Auslagerung der gesamten Umsetzung an uns, inklusive dem Ausbau der alten Heizanlage, sowie die Errichtung und Betreuung einer neuen Anlage im laufenden Betrieb, stellt für die Kunden eine beträchtliche Entlastung dar.“

Aus welchen Bereichen stammen Ihre Contracting-Nehmer? Unsere Kunden kommen zum großen Teil aus der Hotellerie, Gastronomie, Industrie, dem Gewerbe und vor allem aus dem Sozialen Wohnbau. Bei den meisten bisher von uns umgesetzten Contracting-Projekten handelt es sich um bestehende Objekte, bei welchen wir fossile Energieträger durch erneuerbare ersetzen konnten.“

Ab welchen Investitionskosten ist das Energie-Contracting für den Kunden interessant? „Bei größeren Objekten können sich die gesamten Investitionskosten schnell in einem Bereich von 80.000 bis 400.000 Euro bewegen. Bei dieser Kostenhöhe entscheiden sich immer mehr Projektanten und Eigentümer deutlich schneller und früher für den Umstieg auf alternative Wärmeerzeugung – und für das Wärme-Contracting.“

Für wen ist das Wärme-Contracting weniger geeignet? „Im Bereich von Einfamilienhaushalten hat sich das Modell bisher in unserem Unternehmen nicht bewährt. Denn hier werden Energieträger bevorzugt, die deutlich weniger Raum einnehmen als die von uns angebotenen Hackgut- oder Pelletsheizungen.“

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Als Material zur Wärmeerzeugung werden in Ihrem Unternehmen Hackgut und Pellets verwendet? „Genau. In unseren Anlagen werden ausschließlich diese beiden Materialien verheizt. Für diese Anlagen wird – abhängig von der Größe des zu beheizenden Objekts – ein entsprechender Platzbedarf für Heizungszentrale und Lagerung der Brennmaterialien vorausgesetzt.“

Dann ist jede Planung höchst individuell? „Selbstverständlich. Jedes Projekt wird von uns einzeln begutachtet, um situationsbedingte Besonderheiten zu erkennen und auch die Versorgungssicherheit, insbesondere während der Wintermonate, zu gewährleisten.“

Wie beurteilen Sie die Zukunft des Energie-Contractings? „Wir sehen das größte Potenzial für Anlagen ab einer Größenordnung von 50 kW Heizleistung, insbesondere auch im Neubau.“

Energie-Spar-Fragen lösen. Wir danken den beiden Experten, Bruno Oberhuber und Johannes Hafner, für diese Informationen zum Energie-Contracting. Vielleicht ist dieses Modell auch die Lösung Ihrer Energie-Spar-Fragen? Hier können Sie sich dazu intensiver informieren:

https://www.energiesparverband.at/fileadmin/esv/Broschueren/Energie-Contracting.pdf

https://www.regionalwaerme.at/unternehmen/contracting

http://contracting-portal.at/show.php