© Dr. Helmuth Öhler

Knisterndes Feuer für Umweltbewusste

Im Winter knistert im Ofen das Feuer, erzeugt wohlige Wärme. Wenn im Ofen auch noch Holz brennt und die Holzheizung das Österreichische Umweltzeichen aufweist – ja dann, kann man es sich als umweltbewusster Österreicher auf dem Sofa gemütlich machen und den Flammen beim Knistern zuhören. 

Richtig Feuermachen. Für ein Feuer braucht man? Brennstoff. Wir nehmen Holz. Dann ein Zündholz, Papier, Spänne. Und natürlich einen entsprechenden Ofen, in unserem Fall einen Holzofen. Dort verbrennt Holz, dabei entsteht Wärme zum Beheizen. Holz ist ein Brennstoff, der nachwächst. Sein Einsatz als zertifiziertes (!) Heizmittel schont das Klima, entspricht nachhaltigem Wirtschaften. Soweit – fast schon sehr gut. Aber:

Qualitätsvolle Holzheizungen! Welche Holzheizung verbrennt Holz umweltverantwortlich? Hier hilft das Österreichische Umweltzeichen dem Konsumenten: Denn am Markt gibt es auch qualitätsvolle Holzverbrenner, die dieses stenge staatliche Prüfzeichen führen dürfen. Diese Öfen nutzen Holz besonders emissionsarm und mit hoher Energieausbeute. „Zurzeit besitzen mehr als 1.200 Holzheizungen (Pellets, Scheitholz) das Österreichische Umweltzeichen. Diese Heizanlagen werden von insgesamt 52 Unternehmen produziert. Der Konsument kommt beim Kauf eines zertifizierten Ofens in Genuss einer Förderung vom Bund, den Gemeinden, teilweise auch von den Ländern“, berichtet Andi Peter, Projektleiter für den Bereich „Untersuchungen – Umweltzeichen“ im Verein für Konsumenteninformation (www.vki.at). Und Peter ergänzt: „Wichtig ist die richtige Dimensionierung und Betriebsführung der Holzheizung, denn an diese Punkte werden in der Richtlinie UZ 37 des Österreichischen Umweltzeichens für Holzheizungen umfangreiche Anforderungen gestellt.“

Heizung. Geprüft. Die Prüfung der Öfen kann zB im Forschungs- und Prüfbereich an der HBLFA Francisco Josephinum im niederösterreichischen Wieselburg (https://www.josephinum.at/blt/blt-jr.html) erfolgen. Es ist Eines von mehreren qualifizierten Prüfinstituten. Der österreichische Experte für umweltverträgliche Holzheizungen ist DI Leopold Lasselsberger, der bis vor kurzen dieses wichtige, akkreditierte Prüfinstitut geleitet hat. Wir haben uns daher mit ihm über Holzheizungen unterhalten.

Herr DI Lasselsberger, wie laufen die Prüfungen zur Zertifizierung von Holzheizungen ab?

Die Prüfungen sind grundsätzlich nach dem Stand der Technik durchzuführen. Die Prüfstellen müssen weltweit nach einheitlichen Standards vorgehen und ein entsprechendes Qualitätsmanagement (z. B. ISO 17025) nachweisen.

Was sind Ihrer Meinung die wichtigsten Kriterien bei der Prüfung einer Holzheizung?

Neben der Beurteilung der Umweltverträglichkeit und der Energieeffizienz sind die wichtigsten Kriterien die Anforderungen an die Sicherheit eines Heizkessels.

Wo kann es bei der Prüfung zu Problemen kommen?

Die ‚Knackpunkte‘ sind in jedem Fall die ständig steigenden Anforderungen. Ich möchte das an der Prüfung der Emissionen erklären: Sobald der Gesetzgeber die Grenzwerte verschärft, wird von den Fördergebern nachjustiert, und umgekehrt werden die Anforderungen für die Vergabe des Österreichischen Umweltzeichens nachgezogen. Die Folge sind wiederum noch strengere gesetzliche Vorgaben.

Das Österreichische Umweltzeichen bekommen nur Holzheizungen mit einer hohen Energieausbeute? Wie sieht es hier derzeit aus?

Die Holzheizungen haben in den letzten Jahrzehnten die Effizienz enorm erhöht. So stieg der Wirkungsgrad von ca. 50 auf durchschnittlich über 90 Prozent.

Noch jung auf dem Markt sind Holzfeuerungen mit Brennwerttechnik, die aber bereits ihre Praxistauglichkeit nachgewiesen haben. Mit diesen Holzheizungen können auch die neuen Anforderungen EU-weit erfüllt werden.

Das Österreichische Umweltzeichen dokumentiert auch die Langlebigkeit der geprüften Heizanlage.

Meine Praxiserfahrungen zeigen hier, dass Holzheizungen im Allgemeinen langlebig sind und damit länger als 20 Jahre erfolgreich genutzt werden können.

Welchen Brennstoff empfehlen Sie?

Große Bedeutung für einen umweltverträglichen und effizienten Betrieb einer Holzheizung hat selbstverständlich die Qualität des eingesetzten Brennstoffes. Grundsätzlich sollte nur zertifizierter Brennstoff verwendet werden. Bei Stückholz kann jedoch kaum überprüft werden, woher dieses stammt. Deshalb ist es notwendig, bei Beratungen der Konsumenten entsprechend zu sensibilisieren und zu informieren.

Wir danken Herrn DI Lasselsberger für das Gespräch.

Weitere Informationen zu den ausgezeichneten Betrieben und Produkten

Die Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens für Holzheizungen