Natürlich gut geschützt: Nachhaltiger Holzschutz im Garten
Holz im Garten ist ganz besonders der Witterung ausgesetzt. Über das gesamte Jahr hat es Regen und Schnee sowie Hitze und Kälte standzuhalten – da sollte man sich auf jeden Fall Gedanken über den Schutz des Holzes machen. Es muss aber nicht mit der chemischen Keule sein.
Wenn im Frühling die Gartensaison beginnt, greifen viele Menschen ganz selbstverständlich zum Pinsel, um Zäune, Gartenmöbel oder Spielgeräte mit einer frischen Schutzschicht zu versehen. Viele herkömmliche Holzschutzmittel enthalten jedoch problematische Chemikalien, die mit der Zeit ausgewaschen werden und Boden, Wasser sowie auch unsere Gesundheit belasten können. Doch Holzschutz geht auch nachhaltiger und beginnt bereits im Design.
Konstruktiver Holzschutz
Wer auf Chemie im Garten verzichten möchte, muss sich vor allem Gedanken darüber machen, welches Holz eingesetzt und wie es verarbeitet wird. Der wirksamste Holzschutz beginnt bei der Konstruktion. Ziel ist es, Feuchtigkeit möglichst vom Holz fernzuhalten – denn Nässe ist der Hauptgrund für Fäulnis und Schäden.
- Kein direkter Erdkontakt: Holzpfosten sollten nicht in der Erde stecken. Metallfüße oder einbetonierte Halterungen schaffen einen Abstand zum Boden.
- Drainage statt Beton: Wo Bodenkontakt unvermeidlich ist, sorgt eine Schicht aus gestampftem Kalkschotter unter dem Holz für gute Entwässerung.
- Wasser ableiten statt aufsaugen: Von den Zaunlatten kann das Wasser durch abgeschrägte Oberflächen und vor allem Tropfkanten (unten schräg geschnitten) besser abfließen. Das Holz wird so nicht so schnell durchfeuchtet.
- Dachkappe als Regenschutz: Ein kleines, schräg montiertes Holzbrett über dem Pfosten schützt die empfindliche Stirnfläche – und kann bei Bedarf einfach ersetzt werden.
Natürlich widerstandsfähig: Die richtige Holzart macht den Unterschied
Lärche und Robinie sind für den Außenbereich gut geeignet. Diese Hölzer halten selbst ohne chemische Behandlung viele Jahre – besonders, wenn sie mit konstruktiven Schutzmaßnahmen kombiniert werden. Die richtige Auswahl des Holzes gilt dabei natürlich auch für die Gartenmöbel, die der Witterung ausgesetzt sind. Zusätzlich sind hier auch Eiche oder Edelkastanie empfehlenswert. Gartenmöbel aus solchen Holzarten garantieren eine lange Lebensdauer – egal ob unbehandelt oder mit umweltfreundlichen Lasuren gestrichen. Eine trockene Lagerung im Winter schützt das Holz vor Fäulnisprozessen.
Tipp: Achten Sie bei der Holzauswahl zudem auf Produkte aus regionalem, heimischem Holz. Das erspart der Umwelt lange Transportwege. Das gleiche gilt für Garten-Spielgeräte. Auch hier gibt es österreichische Hersteller, die Kinderspielgeräte aus heimischem Holz wie z.B. der resistenten Gebirgslärche bauen. Diese sind unbehandelt oder werden mit umweltfreundlichen Lasuren imprägniert.
Zertifizierte Nachhaltigkeit: Gütesiegel geben Orientierung
Die Umweltzeichenrichtlinie fDie Umweltzeichen-Richtlinie fordert für mindestens 70% des verwendeten Primärholzes einen höheren Standard.
Dies bedeutet die Verwendung von
- PEFC (Program for the Endorsement of Forest Certification Schemes),
- FSC (Forest Stewardship Council),
- Holz von hier,
- Naturland,
- ISO 38 200 certified oder
- gleichwertigen Nachweisen.
Für die restlichen 30% muss ein Sorgfaltspflichtprogramm vorgelegt werden. Damit wird sichergestellt, dass das Holz aus umwelt- und sozialverträglicher Waldbewirtschaftung stammt.
Produkte, die mit dem Österreichischen Umweltzeichen für witterungsbeständige Holzprodukte ausgezeichnet sind entsprechen höchsten ökologischen Anforderungen. Neben standardmäßigen konstruktiven Schutzmaßnahmen und der entsprechenden Holzauswahl (inkl. Zertifizierung) schließen die Kriterien die Anwendung von chemischen Holzschutzmaßnahmen wie Lackierung oder Kesseldruckimprägnierung aus. Damit soll die Auswaschung umweltschädlicher Chemikalien und die Kontamination des Bodens sowie eine Gesundheitsbelastung verhindert werden. Erlaubt sind bio- und wärmetechnische Verfahren, um eine Witterungsbeständigkeit von Dauer zu erreichen.
Entsorgung
Irgendwann einmal kommt der Zeitpunkt, an dem Zäune, Gartenmöbel und Spielgeräte kaputt gehen und nach möglichst langer Lebensdauer wieder entsorgt werden müssen. Ein umweltbewusster Umgang mit dem Holz im Garten ermöglicht die problemlose Verwertung bzw. Entsorgung und erspart der Allgemeinheit und der Umwelt eine aufwendige Behandlung als Sondermüll.
Und so schließt sich der Kreis: Nachhaltiger Holzschutz beginnt bei der Planung, setzt auf die richtigen Materialien sowie umweltfreundliche Instandhaltungsmaßnahmen und endet mit verantwortungsvoller Entsorgung.