Die Studienautoren Armand Colard und Josef Obergantschnig.
© ESG+/Ethico

Studie bestätigt: Umweltzeichen-Fonds sehr nachhaltig

Eine aktuelle Studie zur Nachhaltigkeitsgüte von rund 2000 Aktienfonds bestätigt, dass Fonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen besonders nachhaltig sind.

Durchgeführt wurde die empirische Analyse von Finanzexperten von ESG+ und Obergantschnig Financial Strategies - beides auch Prüfstellen für das Östzerreichische Umweltzeichen. Das erfreuliche Ergebnis: Fonds mit dem Umweltzeichen sind sogar nachhaltiger als „dunkelgrüne“ Fonds nach Artikel 9 der Offenlegungsverordnung.

Offenlegungswas?

Immer mehr Fonds werben mit Nachhaltigkeit. Ob es sich dabei aber auch tatsächlich immer um nachhaltige Fondsprodukte handelt, ist für Privatanleger:innen nicht immer erkennbar. Daher hat die EU die sogenannte Offenlegungsverordnung verabschiedet, um mehr Transparenz zu schaffen. Seither müssen Fondsanbieter die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten bei ihren Anlagestrategien und Fondsprodukten offenlegen. Dazu gibt es eine Produktkategorisierung von Fonds nach Artikel 6 (keine Nachhaltigkeit im Anlagefokus), Artikel 8 (Bewerbung von ökologischen/sozialen Merkmalen) oder Artikel 9 (Nachhaltige Investitionen mit nachhaltigen Anlagezielen).

Die vorliegende Studie hat dementsprechend die jeweils kategorisierten Fonds auf ihre tatsächliche Nachhaltigkeitsgüte hin untersucht – und mit Umweltzeichenfonds verglichen.

Österreichisches Umweltzeichen: Hoher Qualitätsstandard

Wenig überraschend: „Dunkelgrüne“ Artikel 9-Fonds sind nachhaltiger als „hellgrüne“ Artikel 8-Fonds, die wiederum nachhaltiger sind als „graue“ Artikel 6-Fonds, die Nachhaltigkeit gar nicht berücksichtigen. So weit, so erwartbar. Erfreuliche Erkenntnis: Umweltzeichenfonds sind die nachhaltigsten Fonds im Spektrum der Studie – und sogar nachhaltiger als „dunkelgrüne“ Artikel 9-Fonds. Zudem ist die Schwankungsbreite in puncto Nachhaltigkeit bei Umweltzeichenfonds geringer: unter Artikel 8-Fonds gibt es sehr nachhaltige Fonds - aber auch solche, die eher nicht nachhaltig sind. DazuStudienautor Armand Colard, CEO von ESG Plus: „Das bedeutet, dass Privatanleger:innen die reine Einstufung als hellgrünen Artikel 8-Fonds nicht als „Qualitäts-Label“ sehen sollten, da dies keinerlei Rückschlüsse auf die Nachhaltigkeitsgüte zulässt.“

Also: Wer auf echte Nachhaltigkeit setzen möchte, achtet am besten auf das Österreichische Umweltzeichen. Das sieht auch Josef Obergantschnig, Studienautor und Präsident des Vereins Ethico, so: „Das Umweltzeichen hingegen kann Privatpersonen als Garant für höhere Nachhaltigkeitsgüte dienen.“

Transparenz ungleich Labelling

Die Studie bestätigt demnach, dass gesetzliche Produktkategorisierungen und Transparenzanforderungen seriöse Gütesiegel wie das Österreichische Umweltzeichen nicht ersetzen. Nur bei umweltzeichenzertifizierten Fonds können Anleger:innen sicher sein, dass auch alle aus Nachhaltigkeitssicht relevanten Aspekte berücksichtigt wurden. Das zeigt auch die Detailanalyse der Studie: Umweltzeichenfonds weisen zum Beispiel bei sechs von zehn Kriterien (z.B. „Frei von Atomenergie“, „Frei von Waffen“, „Frei von Kohle“ etc.) das beste Ergebnis auf.

Das Österreichische Umweltzeichen ist demnach ein echter und glaubwürdiger Qualitätsstandard – im Gegensatz zu den europäischen Offenlegungsanforderungen. Das Umweltzeichen steht für stabile und klare Nachhaltigkeitsqualität – wie die vorliegende externe Analyse bestätigt. Aber auch eine Analyse des VKI hat jüngst gezeigt, dass der Carbon Footprint von Umweltzeichenfonds um 72% geringer ist als jener von konventionellen Fonds. Das Umweltzeichen wirkt also vielschichtig.