Umweltzeichenlogo mit diversen Bauprodukten aus Kunststoff
© Öhler

Österreichisches Umweltzeichen als Richtschnur für öffentliche Vergaben im Baubereich

Bei der Vergabe von Bauaufträgen können öffentliche Stellen viel dazu beitragen, das Bewusstsein für die Themen Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft zu stärken und gleichzeitig Umweltbelastungen zu verringern.

Im Sommer 2021 hat der Bund seine seit über 10 Jahren bestehende Selbstverpflichtung zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung (naBe) erneuert und auf 16 Produktgruppen erweitert. Diese werden in einem kompakten Kriterienkatalog auf der naBe Plattform zur Verfügung gestellt (naBe-Kriterien - naBe)

Das Österreichische Umweltzeichen spielt darin insbesondere im Baubereich eine wichtige Rolle. Denn ein Herzstück der naBe-Kriterien für den Hochbau ist das Kapitel „Schadstoffarme Baustoffe“. Öffentliche Auftraggeber wollen hier auch bei der Verwendung ökologischer Baumaterialien vorangehen. Ziel ist es, Schul-, Dienstleistungs- und Bürogebäude zu errichten bzw. auf einen Standard zu sanieren, der überdurchschnittlich geringe Emissionen und dadurch eine optimale Innenraumluft für ein produktives Lernen, Forschen und Arbeiten aufweist.

Um dies zu erreichen ist u.a. ein Produkt- und Chemikalienmanagement vorgesehen welches

  • die Berücksichtigung der bauchemikalischen Anforderungen in den Ausschreibungen,
  • die Prüfung und Freigabe der für die Verwendung vorgesehenen Baustoffe vor dem Einsatz auf der Baustelle und
  • die Baustellenkontrolle (d.h. ob die ausgeschriebenen und freigegeben Produkte tatsächlich auch eingebaut werden/wurden)

umfasst.

Die naBe-Hochbaukriterien geben bauchemikalische Spezifikationen bzw. Grenzwerte für 21 Baustoffgruppen vor. Diese umfassen unter anderem auch Umweltzeichenproduktgruppen wie Innenwandfarben, Reinigungsmittel, Holz- und Holzwerkstoffe, Bodenbeläge aus Holz(-werkstoffen), Textile Bodenbeläge, Elastische Bodenbeläge, Dämmstoffe, Kunststoffrohre oder PVC-freie Kabel, Leitungen, Schalter, Dosen für Elektroinstallation.

Ein zentraler Punkt sowohl für Beschafferinnen, als auch für anbietende Unternehmen ist der möglichst einfache Nachweis der Einhaltung der Kriterien bzw. der Grenzwerte. Hier gilt, dass Produkte mit dem Österreichischen Umweltzeichen die Anforderungen jedenfalls erfüllen. Ein enormer Vorteil für sämtliche am Bau einsetzbaren Umweltzeichenprodukte!