Salzburger Landestheater Blick zur Bühne
© Neumayr_Leopold

Salzburger Landestheater erstes Kulturhaus mit Österreichischen Umweltzeichen!

 „Wenn sich das Theater den Fragen seiner Zeit stellt, kann es generationenübergreifend Sinn stiften. Gerade jetzt“, erklärt Intendant des Salzburger Landestheaters, Carl Philip von Maldeghem. Das Salzburger Landestheater hat sich den Fragen der Zeit gestellt – auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit. 

Es ist auf Grund dieses ökologischen Engagements nun als erstes österreichisches Bühnenhaus mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert worden.

Salzburger Vorreiterrolle. Das Salzburger Landestheater war sowohl einer der Impulsgeber wie auch ein Pilotbetrieb, um die Praxistauglichkeit der aufgestellten Kriterien für das Österreichische Umweltzeichen für Sprech- und Musiktheater zu überprüfen. In einem umfangreichen Prozess waren, abgeleitet aus bestehenden Kriterienkatalogen, spezielle Anforderungen für Sprech- und Musiktheater erarbeitet worden.

Impuls & Beratung. Impulsgeber war Dietmar Pucher, Liegenschaftsverwalter des Salzburger Landestheaters. Er engagierte sich für den Zertifizierungsprozess. Unterstützt wurde er dabei von Erwin Bernsteiner vom Büro für Umweltfragen, der als Berater für das Österreichische Umweltzeichen arbeitet. Erwin Bernsteiner: „Meine Aufgabe bestand darin, das Salzburger Landestheater als unabhängiger externer Berater im Rahmen eines Pilotprojektes auf dem Weg zum Österreichischen Umweltzeichen zu unterstützen und zu begleiten.“

Salzburger Landestheater Zuschauerraum
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Ein Schritt in die Zukunft. Welche Erwartungen hat nun das Salzburger Landestheater von der Auszeichnung mit dem Österreichischen Umweltzeichen? Der Kaufmännische Direktor des Salzburger Landestheaters, Bernhard Utz, dazu: „Für das Salzburger Landestheater ist die Zertifizierung ein wichtiger Schritt in die Zukunft, aber auch eine schöne Bestätigung der bisherigen Arbeit im Sinne von Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Zugleich ist das Umweltzeichen für das ganze Haus eine hohe Motivation, in diesen Bereichen kontinuierlich weiterzuarbeiten und besser zu werden.“

Übergreifende Zusammenarbeit. Im abgelaufenen Zertifizierungsprozess haben sich alle Abteilungen – Kunst, Technik und Verwaltung – am Salzburger Landestheater in das Projekt miteingearbeitet: Zunächst wurde ein Ist-Zustand erhoben. Von dem ausgehend, wurden Verbesserungsvorschläge ausgearbeitet und umgesetzt.

„Glücklich ist, wer nicht vergisst, was doch zu ändern ist!“ Diese Abwandlung eines bekannten Refrains aus der Operette „Die Fledermaus“ wurde am Salzburger Landestheater – auch durch den Zertifizierungsprozess – konsequent verfolgt. Gleich vorweg: Es hat sich im Theater sehr viel in ökologischer Hinsicht verändert! So wurde die komplette Bühnenbeleuchtung sowie die Beleuchtung im Zuschauerraum und im Vorderhaus auf LED umgestellt. Dadurch kam es zu einer deutlichen Verringerung des Energieverbrauchs: Ein alter Bühnenscheinwerfer verbraucht 3000 Watt. Ein neuer Scheinwerfer kommt hingegen mit nur 200 Watt aus.

Die Heizung wurde in mehrere Zonen unterteilt: Dadurch kann jetzt die Heiztemperatur etagenweise nach Bedarf sowie während der Nacht abgesenkt werden. In den Toiletten gibt es nun wassersparende, da berührungslose Armaturen.

Abfall gar nicht entstehen lassen. Die Getränkeautomaten für die Mitarbeiter:innen punkten mit Mehrweg: Dafür wurden vorhandene Automaten adaptiert und können nun mit Glasflaschen befüllt werden: Stolzer Erfolg: Einsparung von 20.000 PET-Flaschen pro Jahr! Die Preise der Getränke blieben gleich. Die Umstellung wurde von den Mitarbeiter:innen sehr gut angenommen! „Das Thema ‚Automatengetränke in Mehrweggebinden‘ war eines der ersten Vorhaben, das am Salzburger Landestheater im Rahmen des Zertifizierungsprozesses umgesetzt wurde. Denn: Abfall, der gar nicht erst entsteht, kann danach auch keine Probleme bereiten“, freut sich Erwin Bernsteiner.

Wiederverwendung. Die Maschinen in der Schlosserei und Tischlerei wurden mit energiesparenden Modellen ausgetauscht, die zusätzlich effizienter und lärmreduzierter arbeiten. Bühnenbilder und Kostüme abgespielter Produktionen werden nach Möglichkeit weiterverkauft oder verliehen bzw. werden ihre Einzelteile eingelagert und wiederverwendet. Künstler:innen und Mitarbeiter:innen stehen Firmenfahrräder – auch E-Bikes – zur Verfügung. Hybrid- und Elektrofahrzeuge kommen zum Einsatz. In der Vorderhausgastronomie werden dem Publikum Bio-Produkte angeboten.

Vorhang auf! Das Salzburger Landestheater hat als erstes österreichisches Bühnenhaus einen wichtigen, „generationsübergreifenden“ Schritt mit dem Erwerb des Österreichischen Umweltzeichens getan. Applaus! Applaus!

Und nun: Bühne frei für weitere österreichische Theater!