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Österreichisches Umweltzeichen auch für Museen:

Rechtzeitig zum Jahr des Kulturerbes 2018 wurde die Umweltzeichen Richtlinie für Museen und Ausstellungshäuser– als neuer Teil der Tourismus-Richtlinie- fertiggestellt!

Auch im Kulturbereich wird das Interesse nach Ökologischem Wirtschaften immer größer. So stand die Nachfrage nach einer Österreichischen Umweltzeichen-Richtlinie für Museen und Ausstellungshäuser schon länger im Raum.
Einige der interessierten Museen wurden über andere Umweltzeichen-Richtlinien auf die Umweltzeichen-Zertifizierung aufmerksam, insbesondere über die Richtlinien für Green Meetings und Events (Nachfrage als Veranstaltungsort eines Events/Meetings) sowie für Tourismus und Freizeitwirtschaft (Zertifizierung als Location) oder als Bildungseinrichtung.
Die über 700 Museen in Österreich[1] stellen auch für das Österreichische Umweltzeichen eine durchaus interessante Zielgruppe dar, nicht zuletzt auch deshalb, weil sich der Gedanke der Nachhaltigkeit auch in der Definition eines Museums als „eine gemeinnützige, auf Dauer angelegte, der Öffentlichkeit zugängliche Einrichtung im Dienste der Gesellschaft und ihrer Entwicklung, die zum Zwecke des Studiums, der Bildung und des Erlebens materielle und immaterielle Zeugnisse von Menschen und ihrer Umwelt sammelt, bewahrt, erforscht, bekannt macht und ausstellt“ gut widerspiegelt (aus: Ethische Richtlinien für Museen von ICOM, 2006).

Upcycling Kunst
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Der Begriff „Museum" ist in Österreich zwar rechtlich nicht geschützt und an keinerlei Auflagen gebunden, seitens des International Council of Museums (ICOM) wurden jedoch „Ethische Richtlinien“ für Museen definiert, welche von vielen Museen im Rahmen von Selbstverpflichtungen als Leitlinie herangezogen werden. Darüber hinaus wurde auf Basis dieser Richtlinien von den beiden wichtigsten Dachorganisationen des Museumswesens in Österreich, dem ICOM-Österreich und dem Museumsbund Österreich mit dem „Museumsgütesiegel“ ein Bewertungsverfahren für Museen erarbeitet, „dessen Ziel eine Anpassung sowie allgemeine Hebung des Niveaus im österreichischen Museumswesen darstellt“. Mit diesem auf fünf Jahre befristeten Gütesiegel wird bereits ein deutlicher Qualitätsstandard erzielt, der auch als Basis für eine Umweltzertifizierung herangezogen wird.

Ergänzend zu diesen Qualitätsanforderungen an den Museumsbetrieb und aufbauend auf den standortspezifischen Kriterien (Gebäudemanagement) sowie den Kriterien zu „Management und Kommunikation“ des Umweltzeichens für Tourismus wurden für die neue Produktgruppe der „Museen und Ausstellungshäuser“ noch museumsspezifische Anforderungen hinzugefügt.

Museumsspezifische Umwelt- Kriterien
Dabei geht es etwa um die Konservierung und Restaurierung. Hierbei wird darauf geachtet, dass Konservierungs- oder Restaurierungsarbeiten von fachlich geschulten und qualifizierten RestauratorInnen durchgeführt werden, um einen sensiblen und nachhaltigen Umgang mit den Ausstellungsobjekten sowie besten Schutz der Mitarbeiter- und BesucherInnen zu gewährleisten. Ebenso wird darauf geachtet, dass der Einsatz der nötigen Chemikalien und Hilfsstoffe minimiert wird.
Der nachhaltige Umgang mit den Ausstellungsobjekten bei Transport und Lagerung und die Materialienwahl beim Ausstellungsbau werden ebenso in den Kriterien thematisiert wie Anforderungen für externe Dienstleister vor Ort (z.B. Gastronomiebetriebe und Shops).

Ein weiterer Kriterienblock behandelt die Integration der Bildung für nachhaltige Entwicklung in die Vermittlungsarbeit. Das Bildungsprogramm bzw. das Bildungsangebot des Museums bzw. des Ausstellungshauses soll eine Auseinandersetzung mit den Kriterien der Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Vermittlungsarbeit fördern (Partizipation, Mehrperspektivität, kulturelle und soziale Unterschiede, Problemlösungskompetenz, Methodenvielfalt).

Lichtdesign
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Unterstützende Umsetzungstools werden erarbeitet, um antragsinteressierten Museen und Ausstellungshäusern den Einstieg in die grüne Welt des Umweltzeichens zu erleichtern.

Die neue Kriterien können sie unter „Richtlinie für Tourismus“ downloaden.
Interessierte erhalten bei den Experten des VKI weitere Informationen.