Nutzen des Umweltzeichens
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Nutzen und Effekte des Österreichischen Umweltzeichens

Die Nutzen und Effekte des Österreichischen Umweltzeichens sind je nach Richtlinie und Produkt sehr unterscheidlich und vielfältig. Holen Sie sich Anregungen von unseren Experten und Vorzeigeunternehmen!

Nutzen und Effekte des Österreichischen Umweltzeichens

  • Nachhaltige Energieerzeugung für den Klimaschutz
  • Umwelt- und Gesundheitsschutz
  • Umweltbewusstsein und Kommunikation
  • Umweltbildung
  • Finanzierung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten
  • Betrieblicher Umweltschutz und Einsparungen im Betrieb

Der Beitrag des Umweltzeichens für eine nachhaltigere Wirtschaft und Gesellschaft wurde im Rahmen der Festveranstaltung zu 30 Jahre Österreichisches Umweltzeichen aus verschiedenen Perspektiven thematisiert:

Auf den Aspekt nachhaltige Energieerzeugung für den Klimaschutz ging Ulrich Streibl, Vorstand der oekostrom AG, ein. Um die Klimaziele von Paris zu erreichen, sei der Umstieg auf erneuerbare Energien alternativlos: „Wir werden uns auch in den kommenden Jahren auf den weiteren Ausbau erneuerbarer Energie konzentrieren, neue Projekte entwickeln und diese auch umsetzen. Das Schöne am Umweltzeichen ist, dass es lebendig ist und das Ministerium immer im Austausch mit den Energieversorgern steht – gemeinsam können wir es zum Wohle der Konsumentinnen und Konsumenten sowie des Klimas laufend weiterentwickeln.“

Zu Chemikalien im Umwelt- und Gesundheitsschutz verwies Susanne Stark, Bereich Untersuchungen und Umweltzeichen im VKI, auf die kürzlich veröffentlichte EU-Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit, die auf einen höheren Schutz der Menschen und Umwelt vor gefährlichen Chemikalien ausgerichtet ist. „Die EU-Kommission hat das Problem erkannt und kündigt in ihrer Chemikalienstrategie vom 14.10.2020 an, dass die schädlichsten Chemikalien in Verbraucherprodukten verboten oder minimiert werden sollen. Das Umweltzeichen ist hier schon lange Vorreiter: Ausgezeichnete Produkte dürfen Schadstoffe gar nicht oder nur in sehr geringen Konzentrationen enthalten.“

Aber auch Umweltbewusstsein und Kommunikation lassen sich auf einen Nenner bringen. So betonte John Lueftner, Produzent und geschäftsführender Gesellschafter, dass sich die Superfilm Filmproduktions GmbH schon seit Jahren im Klimaschutz engagiert und für die österreichische Filmbranche die Richtlinien des Umweltzeichens mitentwickelt hat: „Das Thema betrifft uns alle, ist wirklich wichtig und – vor allem – machbar. Anfangs war dies Neuland, doch schon bald wurde ‚Green Producing‘ für uns selbstverständlich und Bestandteil bei der Planung und Umsetzung aller unserer Produktionen. Jeder soll seinen Beitrag für eine bessere Umwelt leisten!“

In Hinblick auf die Umweltbildung ging Gabriele Eder-Lindinger, Direktorin Bundesrealgymnasium mit musischer Ausbildung Wien III, auf die bedeutende Rolle der Schulen ein: „Nachhaltige Entwicklungsziele müssen gerade auch an jenem Ort verfolgt werden, wo die heranwachsende Generation einen Großteil ihrer Zeit verbringt: in der Schule. Für uns als Umweltzeichenschule ist im pädagogischen, sozialen, gesundheitlichen und ökologischen Bereich eine Grundhaltung wichtig, welche auf eine positive, zukunftsträchtige Umweltwirkung abzielt.“

Wolfgang Viehauser, Marktvorstand und Sprecher des Vorstandes HYPO NOE, ging auf die Finanzierung von Umwelt- und Klimaschutzprojekten ein und bezog sich dabei auf das Potenzial von nachhaltigen Investments: „Im 30. Jahr des Bestehens des Umweltzeichens hat sich der Markt grüner Finanzierungsformen – und damit die Finanzierung von grünen Projekten – vom Nischenmarkt zum Mainstream entwickelt. Green Bonds sind heute ein optimales Finanzinstrument, um die Anpassung an den Klimawandel und den Klimaschutz zu fördern – sie bieten Banken eine gute Möglichkeit ihren Beitrag zu den Umweltzielen im Rahmen des Green Deals der EU zu leisten.“

Zum Themenbereich Betrieblicher Umweltschutz und Einsparungen im Betrieb sagte Thomas Hruschka, Leiter des Bereichs Nachhaltige Entwicklung in der Wiener Umweltschutzabteilung (MA 22), OekoBusiness Wien (der Stadt Wien) und das Österreichische Umweltzeichen würden in der seit über 20 Jahren bestehenden Partnerschaft beweisen, dass erfolgreiches Wirtschaften und Umweltschutz keine Gegensätze sind. „Besonders stark ist das Umweltzeichen in der Wiener Tourismusbranche vertreten: vom kleinen Café über den Wiener Heurigen bis hin zum luxuriösen Hotel haben sich viele Unternehmerinnen und Unternehmer bereit erklärt, in ihrem Betrieb die hohen Umweltstandards des Umweltzeichens für Tourismus zu erfüllen und sind damit wichtige Botschafterinnen und Botschafter einer umweltfreundlichen Wiener Gastlichkeit geworden“, so Hruschka.

Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft

In einer abschließenden Diskussionsrunde zum Thema „Konsumenten und Betriebe – Verbündete im Umwelt- und Klimaschutz?“ zeigte sich Christian Kornherr, Leiter des Bereichs Untersuchung im VKI, bewusst kritisch und verwies auf die Relevanz des staatlichen Umweltsiegels: „Der heute mehr denn je aktuelle Kampf gegen Greenwashing zeigt, dass Konsumentinnen und Konsumenten sowie Betriebe leider keine natürlichen Verbündeten im Umwelt- und Klimaschutz sind. Darum gilt auch nach 30 Jahren – Vertrauen beim nachhaltigen Konsum reicht nicht aus, es braucht immer noch die unabhängige Bestätigung durch das Österreichische Umweltzeichen.“ Christian Pladerer, Leitung und Vorstand des Österreichischen Ökologie-Instituts, ergänzte: „Das Österreichische Umweltzeichen ist seit 30 Jahren ein Garant und unabhängige Orientierungshilfe für nachhaltige Produkte, Dienstleistungen und Bildungseinrichtungen in Österreich. Mit dem Umweltzeichen erfüllen Hersteller von Papierprodukten, Farben, Lacken, Reinigungsmitteln, Mehrwegverpackungen u. v. m. sowie Tourismusbetriebe, FilmproduzentInnen bis hin zu Schulen und Kindergärten ihren Beitrag zur nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft.“ Andrea Fronaschütz, Leiterin des Österreichischen Gallup Instituts, ging auf die Ergebnisse der aktuellen Studie zur Bekanntheit des Österreichischen Umweltzeichens ein. Martina Kuso, Marketingchefin des Kunst Haus Wien, erläuterte abschließend die nachhaltige Ausrichtung des Museums: „Ausgehend von den visionären Ideen Hundertwassers verbindet das Kunst Haus Wien Kunst und Ökologie. Als erstes Museum mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet, möchten wir aktuelle Themen zur Klimakrise in den öffentlichen Diskurs einbringen und Besucherinnen und Besucher zum Handeln anregen.“