Spieltsteine aus Holz
© Umweltzeichen

Bildungsqualität im Kindergarten

Im Zuge der Revision der Umweltzeichen-Kriterien für Kindergärten wurden die Wirkungen der Richtline auf Pädgog:innen, Kinder, Eltern und Träger abgefragt. Das Gütesiegel trägt insbesondere zur Bewusstseinsbildung bezüglich Umwelt- und Klimaschutz und zur Erhöhung der Bildungsqualität bei.

Das Umweltzeichen für Kindergärten gibt es seit 2017, derzeit sind 25 Kindergärten ausgezeichnet. Die Kindergärten und ihr Beteiligten sowie die Beraterer:innen und Prüfer:innen der Umweltzeichen-Kindergärten wurden im Frühjahr 2025 zur Wirkung der Richtlinie befragt. Dadurch flossen unterschiedliche Sichtweisen in die Evaluation ein. Insgesamt beteiligten sich 35 Personen an der Online-Umfrage.

Stärke bestimmter Wirkungen der Kriterien des Umweltzeichens in Kindergärten

Bewusstseinsbildung wird deutlich als stärkste Wirkung des Umweltzeichens genannt, Bildungsqualität folgt an zweiter Stelle. Gesundheitliche Wirkungen (Bewegung, Ernährung), Einsparungen oder soziale Faktoren wie Teamarbeit, Arbeitsklima oder die Zusammenarbeit mit dem Erhalter bzw. Träger werden ebenfalls positiv gesehen. Fahrgemeinschaften gibt es selten, weil das generell schwierig und vor allem in städtischen Kindergarten kaum relevant ist.

KIndergarten Kranebitten Innsbruck
© Helmuth Öhler

Kinder lernen fürs Leben

Kinder entwickeln ein dauerhaftes Grundwissen über Umwelt, gesunde Ernährung und Bewegung im Alltag und sie entdecken ihre Neugier zur Natur. Bewusste Mitgestaltung des Alltags, Mitsprache, gesehen und gehört werden, das bedeutet die Anwendung der Umweltzeichen-Kriterien in Kindergärten. Das Selbstbild der Kinder wird gestärkt, weil sie sehen, dass ihr Handeln etwas bewirkt. Sie lernen mit dem Umweltzeichen Verantwortung für die Natur zu übernehmen. Kinder sind die besten Multiplikatoren der Welt.

Die Wirkungen des Umweltzeichens werden u. a. durch folgende Zitate aus der Befragung belegt:

  • Es entsteht ein großer Raum für lebendiges und kreatives Lernen.“ (UZ-Beraterin)
  • „Manche Kinder sind stolz, dass sie einen Umweltzeichen- Kindergarten besuchen, vereinzelt auch Eltern.“ (Kindergartenleiterin)

Die Sicht der Pädagog:innen auf Umsetzung der Kriterien und auf die Bildungsqualität

Vor allem die Elementar-Pädagog:innen haben einen tiefen Einblick, da sie die Anforderungen des Umweltzeichens mit Hilfe der Berater:innen umsetzen. Ihnen ist die Sensibilisierung der Kinder und indirekt der Eltern zum Thema Umwelt sehr wichtig. Vieles wird z. B. zu Klimabildung schon gemacht, mit dem Umweltzeichen wird es oft systematischer in den Kindergarten-Alltag integriert und besser dokumentiert. Teilweise wird der Aufwand dafür kritisiert. Ein Personalwechsel ist auch für die Umsetzung der Kriterien des Umweltzeichens herausfordernd. Andererseits gibt es mehr Austausch und Reflexion im Team, mehr Weiterbildung und häufig Anerkennung für die Arbeit.

Zitate aus der Evaluation:

  • Wir sprechen und hören immer mehr von Qualitätssicherung in den elementaren Bildungseinrichtungen. Das Österreichische Umweltzeichen trägt dazu bei.“ (Kindergartenleiterin)
  • „Klimabildung ist bei uns kein Projekt - es ist zu unserer Haltung geworden!“ (Kindergartenleiterin)

Kindergarten Kranebitten Innsbruck Kuschelecke
© Helmuth Öhler

Eltern bekommen Sicherheit

Die Eltern bekommen mit dem Umweltzeichen die Gewissheit, dass ihre Kinder in eine elementare Bildungseinrichtung gehen, die gleichermaßen auf Umweltschutz und Qualität in der Bildung achtet. Sie lernen teilweise mit den Kindern mit, besser auf unsere Lebensgrundlagen zu achten.

Die Wirkung des Umweltzeichens nach außen zeigt folgendes Zitat:

  • „Wir fahren weniger mit dem Auto. Achten schon beim Kauf von Lebensmitteln auf den anfallenden Abfall.“ (eine Mutter)

Wie die Träger über das Umweltzeichen denken

Ihnen ist es wichtig, die Leistungen ihrer Kindergärten bezüglich Nachhaltigkeit mit dem Gütesiegel sichtbar zu machen. Sie beobachten mehr Teamarbeit durch das Umweltzeichen-Programm und, dass Kinder mehr Eigeninitiative zeigen. Auch Kosteneinsparungen werden wahrgenommen.

Die qualitativen Wirkungen des Umweltzeichens auf einen Blick

Mit der starken Bewusstseinsbildung zu Umwelt und Gesundheit vor allem von Kindern sowie von Pädagog:innen und Eltern wirkt das Umweltzeichen auf Jahrzehnte nach. Die pädagogische Qualität wird verbessert, indem mit dem Programm intensiver und strukturierter an einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) gearbeitet wird. BNE bedeutet sowohl Klima- und Umweltbildung als auch Kompetenzen, um die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern. Die Kinder werden intensiv beteiligt, lernen dabei spielerisch, gewinnen Selbstbewusstsein und erleben Selbstwirksamkeit. Erzielte Einsparungen kommen den Trägern und/oder den Kindergärten und jedenfalls der Umwelt zugute.

Kindergarten Kranebitten Innsbruck Barfußpfad
© Helmuth Öhler

Das Umweltzeichen hilft, unsere Lebensgrundlagen zu bewahren

Wenn beispielsweise Energie sorgsam verwendet und Abfall vermieden wird oder weniger Produkte gekauft werden, wird im Sinne des Umwelt- und Klimaschutzes gehandelt. Geld wird auch gespart. Von den Kindergärten werden zahlreiche Einsparungen genannt: z. B.:

  • Energie (Licht bewusst ausschalten, Photovoltaik-Anlagen, Energiesparprojekte)
  • Papier (beidseitiges Drucken, digitale Kommunikation)
  • Abfall (Mülltrennung, Vermeidung von Einweggeschirr, verpackungsfreie Jause, Upcycling, Nutzung von Naturmaterialien).
  • Wasser (Regentonne)

Die Kurzfassung der Evaluation zur Wirkung des Umweltzeichens in Kindergärten und auf die Beteiligten finden Sie unter: www.umweltzeichen.at/kindergarten/evaluation.
Weitere Informationen zum Umweltzeichen für Kindergärten finden Sie unter:
www.umweltzeichen.at/kindergarten.

Das Österreichische Umweltzeichen wird durch das Umweltministerium (BMLUK) vergeben. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) ist gemeinsam mit dem Forum Umweltbildung für die inhaltliche Weiterentwicklung der Richtlinie UZ 303 Kindergärten verantwortlich. Außerdem ist der VKI für die organisatorische Abwicklung der Lizenzen und für die Information zu den Kriterien und zum Ablauf der Zertifizierung zuständig.