Das Europäische Parlament in Straßburg. Copyright by VKI.
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Österreichisches Umweltzeichen im EU-Parlament

Das Österreiche Umweltzeichen hat sich von 16. bis 18. Oktober 2023 im EU-Parlament in Straßburg stark präsentiert. Zusammen mit dem Blauen Engel aus Deutschland, dem Nordic Swan aus den skandinavischen Staaten und dem niederländischen Milieukeur wies man die EU-Parlamentarier:innen auf die Wichtigkeit nationaler Gütezeichen hin. Das Motto der Ausstellung im viel besuchten Bereich vor der Kantine des EU-Parlaments: Gemeinsam sind wir stark.

Vielzahl an Produkten

Die Varietät der ausgestellten Produkte überraschte einige Ausstellungsbesucher: Vom T-Shirt über Büro- und Schulartikel sowie verschiedenste Reinigungsmittel und Kosmetikprodukten hin zu Finanzprodukten konnten die Besucher:innen die Produkte anschauen, angreifen, erleben. Besonders die mitgebrachten Bankomatkarten von Konten mit dem Österreichischen Umweltzeichen führten zu vielen Fragen – sowie zu großer Anerkennung nach Erläuterung zum Hintergrund, nämlich der Finanzierung grüner Projekte durch die Gelder auf diesen Konten.

Auch ein Quiz mit Fragen rund um die ausgestellten Labels regte zu Nachfragen und Diskussionen an. Poster informierten etwa über die einzelnen Umweltzeichen und deren Beitrag zur Green Transition. Auch die Facts und Figures führten zu Erstaunen - oder wussten Sie, dass die genannten Labels zusammen mit dem EU Ecolabel 157.000 Produkte von rund 16.000 Unternehmen EU-weit zertifizieren?


Der Österreichische Umweltzeichen Stand mit ausgezeichneter Produktvielfalt. Copyright by VKI.


Eine starke Partnerschaft, der Blaue Engel, der Nordische Schwan und das Österreichische Umweltzeichen. Copyright by VKI.

Politik ist gefordert

Das Ziel der Ausstellung war es - wie auch beim Seminar am World Ecolabel Day in Brüssel - Vertreter:innen der Politik, im konkreten Fall EU-Parlamentarier:innen, auf die Glaubwürdigkeit und Wichtigkeit staatlicher Gütezeichen hinzuweisen - und sie aufmerksam auf die Herausforderungen zu machen, vor denen diese Gütezeichen infolge anstehender regulatorischer Entwicklungen stehen.

Heidi Hautala, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments, zeigte sich etwa begeistert über die Vielfalt der zertifizierten Produkte und betonte die Wichtigkeit nationaler Gütezeichen, die es unbedingt zu erhalten gelte, da diese eine breitere Palette an Produktgruppen als etwa das EU Ecolabel abdecken würden – und in den jeweiligen Staaten unter Konsument:innen auch deutlich bekannter seien. Auch hob sie die Wichtigkeit der genannten Gütezeichen bei Nachhaltiger Beschaffung hervor - und regte an, diesbezüglich gesetzliche Verbesserungen in der nächsten Legislaturperiode des Europäischen Parlaments anzustreben.

Opening Event

Zur Auftaktveranstaltung der Ausstellung kamen eine Reihe von Gästen aus dem EU-Tross, die den Inputs der Politiker:innen, der staatlichen Gütezeichen oder des europäischen Verbraucherverbands BEUC folgten. Raphael Fink vom Verein für Konsumenteninformation (VKI) bzw. Österreichischen Umweltzeichen betonte, dass EU-Politik und nationale Gütezeichen auf derselben Seite stünden: Konsument:innen die Orientierung in Richtung tatsächlich nachhaltiger Produkte zu ermöglichen. Wichtig sei dabei jedoch, nationale Gütesiegel durch überschießende gesetzliche Maßnahmen nicht an ihrer sinnvollen und wichtigen Arbeit zu hindern.

Auch auf der Agenda standen eine Reihe von bilateralen Gesprächen mit EU-Parlementarier:innen, um diese für zentrale Aspekte und notwendige Änderungen etwa der Green Claims Directive zu sensibilisieren.


Raphael Fink vom VKI über die Bedeutung der nationalen Gütezeichen für die Konsumentinnen und Konsumenten. Copyright by VKI.