Schaber in Rot zum Fensterreinigen
© die umweltberatung

Sind Öko-Putzmittel umweltschonender?

Pro Jahr werden in Österreich mehr als 20.000 Tonnen Haushaltsreiniger verwendet. Sie wandern über das Abwasser in die Kläranlage und letztlich in die Flüsse. Zum Schutz der Umwelt empfiehlt sich der Griff zu einem Reinigungsmittel mit dem Österreichischen Umweltzeichen. 

Reinigungsmittel mit dem Umweltzeichen erfreuen sich einer steigenden Nachfrage. Das wirkt sich belebend auf das Angebot an entsprechenden Wasch- und Putzmitteln aus. Doch wie groß ist die Wirkung auf die Umwelt wirklich? Eine neue Studie vergleicht die Belastungen von Umweltzeichen-Produkten mit herkömmlichen Reinigungsmitteln.

Harald Brugger ist Chemie-Experte von die umweltberatung in Wien und Autor der Studie. Kernstück ist eine Umweltkennzahl, die aus dem kritischen Verdünnungsvolumen und den Verkaufswerten der Produkte in den letzten 10 Jahren Aussagen über die Gewässerbelastung erlaubt. Harald Brugger: Das kritische Verdünnungsvolumen besagt, wie viel Wasser ich einem Reinigungsmittel zusetzen muss, damit es in der Umwelt keinen Schaden mehr anrichtet. Richtschnur sind hier die Giftigkeit für Wasserlebewesen und die Abbaubarkeit. Die Werte für die vier untersuchten Produktgruppen sind aufgrund der Rezepturen naturgemäß sehr unterschiedlich. Bei Fensterreinigern und Handgeschirrspülmittel reichen somit schon 3.800 bzw. 4.800 Liter, um 100 Gramm des Ausgangsproduktes unter das kritische Verdünnungsvolumen zu bringen.
Brugger:Anders schaut es da bei stärker konzentrierten Produkten aus. Das Verdünnungsvolumen für Allzweckreiniger liegt bei 18.000, das für Sanitärreiniger sogar bei 80.000 Litern. Das liegt an den speziellen Anforderungen, die diese Oberflächenreiniger erfüllen müssen.

Wirklich vergleichen lassen sich die Belastungen für die Umwelt erst anhand der Verkaufszahlen.

Zehn der 15 Hersteller von Umweltzeichen-Produkten waren bereit, diese Zahlen zur Verfügung zu stellen. Die so berechnete Gewässerbelastung wird jenen Verunreinigungen gegenüber gestellt, die herkömmliche Reinigungsmittel zur Folge hätten. Harald Brugger: Das Ganze ist natürlich eine Modellrechnung, weil die Datenlage bei weitem nicht vollständig ist und wir auf theoretische Annahmen zurückgreifen mussten. Gerade bei handelsüblichen Produkten fehlen Unterlagen zu Verkaufszahlen und Inhaltsstoffen.

Reinigungsmittel mit Sprühflaschenkopf
© Monika Kupka / umweltberatung

Das von Brugger errechnete Einsparungspotenzial ist gewaltig. Die Studie nennt eine Zahl von über 214 Millionen m³ Verdünnungsvolumen, das in den letzten zehn Jahren durch Produkte mit dem Österreichischen Umweltzeichen eingespart werden konnte. Das entspricht in etwa der 315-fachen Menge an Wasser, die bei trockenem Wetter täglich durch die Wiener Hauptkläranlage geschleust wird.

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