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Infoveranstaltung zu Mehrweggebinde RL26 in Brauerei Schloss Eggenberg

Am 28. September 2022 fand in der Brauerei Schloss Eggenberg (EMAS Betrieb) eine Informationsveranstaltung zur Kreislaufwirtschaft statt. Mehrweggebinde sind ein wichtiger Beitrag einer modernen Kreislaufwirtschaft, wodurch wertvolle Ressourcen in Kreislauf gehalten werden. Das Klimaschutzministerium lud zu einer Informationsveranstaltung in der Brauerei Schloss Eggenberg unter besonderer Berücksichtigung des Österreichischen Umweltzeichen für Mehrweggebinde ein. 

Die Teilnehmer:innen der Veranstaltung waren Mitarbeiter regionale Brauereien, die sich der Umsetzung einer modernen Kreislaufwirtschaft zum Ziel setzen.

Mehrweg für eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft

Der Europäische Green Deal stellt Abfallvermeidung, Re-Use und die Veränderung des Konsumverhaltens in den Mittelpunkt einer zukunftsorientierten Kreislaufwirtschaft. Regionale Mehrwegverpackungen und Mehrwegsysteme sind dabei die besten Lösungen. Die Nachfrage und das Interesse rund um Mehrweg steigen, weshalb Hersteller:innen gefordert sind, ihre Verpackungskonzepte zu überdenken und in eine ressourcensparende Kreislaufwirtschaft zu investieren, betont Josef Raneburger vom Bundesministerium für Klimaschutz.

Starkes Signal für Mehrweg mit dem Österreichischen Umweltzeichen

Die ökonomischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie die dringliche Notwendigkeit Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen, führen dazu, dass immer mehr Produzent:innen in Österreich auf Mehrweg setzen. Vor allem die Getränkeindustrie setzt hier ein kräftiges Zeichen in Richtung Kreislaufwirtschaft, Re-Use und Mehrweg. Mehrweggebinde, die den ökologischen Ansprüchen an Mehrwegverpackungen entsprechen, können dabei mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet werden. DI Christian Pladerer von Pulswerk verwies in seinem Vortrag auf die bestehenden Kriteriendes Österreichische Umweltzeichen UZ26 für Mehrweggebinde, hin: Mehrwegverpackungen müssen eine Mindestumlaufzahl 12 garantieren, im Abfüll- und Reinigungsprozess geht es um Fragen zu Abfall, Wasser und Reinigungsmittel sowie Maßnahmen im Bereich Transport und Logistik. Kontakt: pladerer@pulswerk.at

Warum Mehrweg in der Brauereiwirtschaft Sinn macht

Florian Berger, Geschäftsführer im Österreichischen Brauerei Verband der WKO, bestätigt in seiner Präsentation die gestiegene Bedeutung von Mehrweg für den heimischen Biermarkt und fordert, Mehrweggebinde rasch wieder in den Kreislauf zurückzubringen, aber auch Mehrwegkapazitäten zu fördern. Erhebungen ergaben, dass zwei Drittel der Konsument:innen vermehrt Bier in Mehrweggebinden kaufen. Für die Brauereiwirtschaft sieht er die Herausforderung darin, zusätzliche Mittel zur Förderung des Einsatzes von Mehrweggebinden zu lancieren, denn die vorhandene Fördermittel können kurzer Zeit ausgeschöpft sein. Kontakt: f.berger@dielebensmittel.at

Rechtliche Vorgaben und Förderprogramme

Das neue Bundesabfallwirtschaftsgesetz forciert die Mehrweginnovationen: Im Handel wird ab 2025 für Einweg-Getränkeflaschen- bzw. dosen ein Pfand eingeführt. 2024 wird es ein verbindliches Mehrwegangebot im Lebensmitteleinzelhandel geben. Maßnahmen für den Umweltschutz, die für sich sprechen, betont Mag.a Eva Rosenberger, AL Stellvertreterin im BMK. Die Rahmenbedingungen und konkrete Ziele zur Förderung der Abfallvermeidung sind ein verbindliches Mehrwegangebot ab 2024, eine verpflichtenden Beschriftungen an den Regalen zur eindeutigen Unterscheidung von Einweg- und Mehrweggebinden und die Einführung des Einwegpfands ab 2025 für Getränkeverpackungen aus Kunststoff und Metall. Sämtliche Förderungen zum Thema Kreislaufwirtschaft finden Sie unter Förderungen (bmk.gv.at). Kontakt: eva.rosenberger@bmk.gv.at

Innovative Mehrweglösungen für Getränke und Mehrweglogistik

Neben den Kriterien zur Erlangung des Umweltzeichens für Mehrweggebinde widmete sich die Veranstaltung auch aktuellen Tagesthemen rund um Mehrweg: Mehrweggebot und Ausbau von Mehrwegsystemen, Mehrweglogistik und neue standardisierte Normkiste sowie Förderungen und Innovationen beim Bereich 0,33 l MW-Leichtflasche für die Gastro und Handel. DI Erich Jaquemar, Group Key Account Manager in der Firma Vetropack, präsentierte in seinem Vortrag eine neue thermisch gehärtete Leichtglasflasche als Beitrag zur Nachhaltigkeit. Diese hat nach 25 Umläufen eine höhere Festigkeit als die herkömmlichen 300 g Glasflaschen und weist auch eine geringere Bruchrate auf. Damit ergeben sich für Abfüller zahlreiche Vorteile wie einen geringeren Energiebedarf, höhere Anzahl von Füllungen und damit auch reduzierte Kosten. DI Jaquemar ging auch auf die neue Mehrweg 0,33 l Glasflasche ein und erläuterte das verbesserte Mehrweglogistikkonzept. Mit der neuen thermisch gehärteten Glasflasche können bis zu sechs Kisten hochgestapelt werden, was eine Einsparung von 20 % bedeutet. Kontakt: erich.jaquemar@vetropack.com

Geförderte Beratung in Oberösterreich

Für Mag. Ronald Wipplinger, vom Klimabündnis Oberösterreich ist die Mehrwegflasche so etwas wie der regionale Bio-Apfel unter den Verpackungen. Sie vereint ökologische, ökonomische und auch soziale Aspekte der Nachhaltigkeit und sollte als besonderes, nachhaltiges Produkt wieder verstärkt in den Fokus der regionalen Getränkewirtschaft rücken. Das Klimabündnis OÖ ist für die Abwicklung geförderter Beratungsleistungen in OÖ zuständig. Gefördert werden Beratungsgespräche zur Verbesserung der Energie- und Ressourceneffizienz, zur Anwendung erneuerbarer Energieträger sowie zum Schutz des Klimas und zur Vermeidung von Abfällen. Kontakt: ronald.wipplinger@klimabuendnis.at

Weitere Infos:
Umweltzeichen-Richtlinie für Mehrweggebinde und Mehrwegbechersysteme

Beratungsförderungen für das Österreichische Umweltzeichen in den Bundesländern