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Das Österreichische Umweltzeichen für Green Bonds – eine Nachlese

Seit der Emission der weltweit ersten grünen Anleihe der Europäischen Investitionsbank (EIB) 2007, der Verabschiedung der Sustainable Development Goals der Vereinten Nationen und des Pariser Klimaschutzabkommens 2015, steigt sowohl das Angebot als auch die Nachfrage nach Green Bonds weltweit stetig an. Aber was ist „grün“?

Das Besondere an „grünen“ Anleihen ist die zweckgebundene Verwendung der Emissionserlöse für grüne Projekte. Aber was ist „grün“?

Susanne Hasenhüttl und Katharina Muner-Sammer, ÖGUT

Um Greenwashing zu vermeiden haben sich am Markt bereits einige Standards, Empfehlungen und auch Labels entwickelt. Seit letztem Jahr können Green Bonds mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert werden. Zu diesem Thema veranstaltete die ÖGUT am 22. April im Auftrag des Klimaschutzministeriums ein Webinar „Grünes Geld für grüne Investitionen. Das Österreichische Umweltzeichen für Green Bonds“.

Josef Behofsics, begrüßte die Teilnehmenden der Online-Veranstaltung im Namen des Klimaschutzministeriums und übergab an Katharina Muner-Sammer von der ÖGUT, die durch die Veranstaltung führte. Susanne Hasenhüttl, ebenfalls von der ÖGUT, startete mit einem Überblick über Green Bonds. Das noch junge Segment ist kontinuierlich im Wachsen begriffen, wobei Europa weltweit führend bei der Emission von Green Bonds ist. In Österreich sind es vor allem Banken, aber auch Energieversorger, die das Instrument zunehmend für sich entdecken. Im Rahmen des EU-Aktionsplans zur Finanzierung eines nachhaltigen Wachstums arbeitet die Europäische Union derzeit auch an einem EU Green Bonds Standard, der noch vor dem Sommer veröffentlicht werden soll.

Mit dem Österreichischen Umweltzeichen gibt es seit Anfang 2020 bereits einen Standard für Grüne Anleihen. Einen Einblick in die Anforderungen des Umweltzeichens an Grüne Anleihen gab Raphael Fink vom Umweltzeichenteam im VKI - Verein für Konsumenteninformation. Das Österreichische Umweltzeichen für Finanzprodukte (UZ49) ist das älteste Nachhaltigkeitslabel für Finanzprodukte in Europa und besteht seit 2004 für Fonds, seit 2020 für Grüne Anleihen. Als gut etablierter Standard für nachhaltige Finanzprodukte bietet das Umweltzeichen Orientierung für Investor*innen. Aktuell sind es zwei Green Bonds, die das Österreichische Umweltzeichen tragen. Diese wurden im Anschluss den Teilnehmer*innen präsentiert:

Christoph Neubauer, HYPO NOE Landesbank für Niederösterreich und Wien AG, startete seine Ausführungen mit der Nachhaltigkeitsstrategie der Bank, die die Finanzierung von Projekten mit gesellschaftlichem Mehrwert ins Zentrum stellt. Das Green Bond Framework der Bank orientiert sind an den sog. Green Bond Principles der ICMA, weltweit anerkannte Leitlinien zur Emission von Green Bonds. Die Erlöse aus der Emission fließen in grüne Immobilien und soziale Infrastruktur.

Andreas Rauter, UNIQA Insurance Group AG, wiederum berichtete aus den Erfahrungen des Unternehmens sowohl bei der Green Bond Emission als auch bei der Zertifizierung mit dem Umweltzeichen. Er sieht die Emission als Teil der „Sustainability Performance“ der UNIQA und als weiteren Baustein zum Bekenntnis zu einer nachhaltigen Ausrichtung des Portfolios der UNIQA.

Die zahlreichen Fragen der Teilnehmer*innen bekundeten das große Interesse an der Veranstaltung.

Zum Abschluss des Webinars verwies Josef Behofsics auf den dritten Teil der Veranstaltungsreihe, der Anfang Juli stattfinden und sich mit Immobilien und den Umweltzeichenkriterien beschäftigen wird.

Die einzelnen Präsentationen werden in Kürze auf der Website der ÖGUT zum Download zur Verfügung gestellt: https://www.oegut.at/de/events/2021/04/uz-giro-greenbonds.php