© Jutta Kellner

Schadstofffrei in der Schule mit dem Umweltzeichen

Buntstifte werden als Kaumaterial verwendet, Farben und Klebstoffe landen nicht nur auf dem Papier oder Bastelmaterial, sondern oft auch im Gesicht und auf den Händen der Kinder. Damit Sie dabei entspannt bleiben können, ist es wichtig, beim Schuleinkauf auf sichere und umweltfreundliche Produkte mit dem Österreichischen Umweltzeichen Wert zu legen.

Das Österreichische Umweltzeichen für Büro- und Schulartikel

Vom Bleistift bis zu Malfarben, vom Lineal bis zu Klebstoffen - mehr als vierzig Artikel des täglichen Gebrauchs in Büro und Schule können mit dem Umweltzeichen prämiert werden - aktuell ausgezeichnete Produkte finden Sie hier.

Die Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens beziehen sich auf den Einsatz umweltfreundlicher und langlebiger Materialien sowie eine reparaturfreundliche bzw. umweltgerechte Produktgestaltung. Eingesetzte Materialien wie Metalle oder hochwertige Kunststoffe unterliegen strengen Qualitätskontrollen: So müssen diese etwa Mindestgarantiezeiten erfüllen und dürfen, wie alle übrigen Stoffe, keine gesundheitsgefährdenden chemischen Substanzen enthalten. Holz muss aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammen. Kunststoffe müssen zudem einen Mindestanteil an nachwachsenden Rohstoffen oder Kunststoff-Recyclat aufweisen.

Ein ebenso wichtiges Kriterium ist die Produktgestaltung: Die Büro- und Schulartikel müssen zerlegbar, verwertbar, nachfüllbar und reparaturfähig sein. Außerdem muss es Ersatzteile für Verschleißteile geben. Darüber hinaus werden durch das Umweltzeichen unnötige Verpackungen vermieden: Die Produkte kommen entweder ohne Verpackungen aus oder haben Verpackungen aus Recyclingkarton und stehen in einem sinnvollen Verhältnis von Verpackungsgröße zu Inhalt.

Reduktion von Chemikalien: Gesundheits- und Umweltschutz

Ein geringer Anteil an schädlichen Chemikalien in Schulartikeln trägt nicht nur zum Schutz unserer Kinder bei, sondern ist auch wichtig, um die Belastung der Umwelt zu reduzieren. Im März 2020 hat die EU-Kommission einen Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft veröffentlicht. Ziel dahinter: Ressourcen sparen, Abfallberge verkleinern. Auch Schadstoffe sind dabei relevant, denn diese werden samt den negativen Auswirkungen durch Recycling erneut in den Kreislauf zurückgeführt und damit potenziert.

Kinder sind in mehrfacher Hinsicht eine besonders sensible Gruppe: Da sich der Nachwuchs noch in Entwicklung befindet, ist der schädliche Einfluss von Chemikalien meist stärker als bei Erwachsenen. Die Konzentration der gleichen Menge an Giftstoffen ist im Verhältnis zu ihrem Gewicht höher als bei den üblicherweise schwereren Erwachsenen. Auch der Kontakt mit bedenklichen Chemikalien ist bei Kindern häufig viel enger. Die Kids nehmen Stifte und andere Produkte etwa nicht nur in die Hand, sondern in der Regel auch in den Mund.

Welche Schadstoffe können in Schulartikeln (ohne Umweltzeichen) enthalten sein?

Die Palette problematischer Stoffe in Büro- und Schulartikeln ohne Österreichisches Umweltzeichen ist lang: das reicht von problematischen Farbstoffen in Buntstiften, Wachsmalkreiden oder Filzstiften über schädliche Eigenschaften von Beschichtungen und Kunststoffen hin zu krebserzeugenden Substanzen und Weichmachern, etwa in Blei- und Buntstiftminen, Wachsmalkreiden oder Lacken. Klebstoffe und Filzstifte können organische Lösungsmittel und Konservierungsstoffe enthalten, die zum Beispiel allergieauslösend sind. Selbst das allergieauslösende wie krebserregende Formaldehyd wird manchmal in nicht zertifizierten Büro- und Schulartikeln nachgewiesen.

Worauf achten?

Für nachhaltige und klimafreundliche Produkte ist neben der Qualität, Langlebigkeit und Reparierbarkeit auch wichtig, dass sie möglichst keine Schadstoffe enthalten. Das Österreichische Umweltzeichen gibt für diese Aspekte strenge Kriterien vor. Umweltzeichen-Produkte sowie eine Reihe weiterer empfehlenswerter Produkte gibt es auch auf www.schuleinkauf.at.

Der VKI testet verschiedenste Produkte, auch Büro- und Schulartikel. Die Tests finden sich auf www.konsument.at.

Außerdem gibt es eine weitere Möglichkeit, sich zu informieren: Sollten laut Chemikaliengesetz sogenannte "besonders besorgniserregende Chemikalie" in Produkten enthalten sein, so haben die Hersteller die Verpflichtung, Konsument:innen auf Anfrage davon zu informieren. Zu diesen Chemikalien zählen zum Beispiel viele krebserzeugende oder andere gesundheitlich bedenkliche Stoffe ebenso wie besonders gefährliche Umweltschadstoffe. Diese Anfragen können mit der App Scan4Chem kostenlos und einfach gestellt werden.