Frau bei Nachfüllen von Tonerkartuschen
© Embatex

Nachfüllen statt wegwerfen

Was haben eine Mineralwasserflasche und eine Druckerpartone gemeinsam? Sind sie wieder befüllbar, ersparen sie der Umwelt jede Menge Müll. Darüber hinaus können Sie durch das Sammeln von Druckerpatronen kranken Menschen ein Stück Lebensfreude schenken.

Mehr als 10 Millionen Tintenpatronen und Tonerkartuschen werden in Österreich jährlich verkauft. Sind sie leer, dürfen diese nicht mit dem Hausmüll entsorgt werden, weil in jeder Patrone oder Kartusche noch Tonerreste enthalten sind. Laut Elektronikschrottverordnung müssen sie umweltgerecht entsorgt werden, die Hersteller sind verpflichtet, leere Kartuschen kostenlos zurückzunehmen.

Die bessere Lösung ist allerdings nicht die Entsorgung, sondern die Wiederverwertung. Die Kärntner Embatex AG ist seit knapp 20 Jahren im Bereich der Wiederbefüllung von Tonerkartuschen und Tintenpatronen tätig. „Allein durch unsere Sammelaktivitäten ersparen wir der Umwelt jährlich 500 Tonnen Abfälle“, berichtet Firmenchef Christian Wernhart.

Die gesammelten Tonerkartuschen werden zerlegt, gereinigt, je nach Fabrikat gedichtet, der Tonerbehälter wird befüllt und in der Montageabteilung mit neuen Verschleißteilen zusammengebaut. Tintenpatronen werden ebenfalls gereinigt und unter Vakuum wieder befüllt. Jede Kartusche und Patrone wird danach direkt am Drucker auf Funktion und Druckqualität getestet. Wernhart: „Viele dieser Arbeitsschritte sind nur manuell zu erledigen. Recycling schafft damit auch Arbeitsplätze. Alleine in Kärnten beschäftigen wir 220 Mitarbeiter.“

Die Kartuschen und Patronen werden unter dem Markennamen Emstar vertrieben und tragen das Österreichische Umweltzeichen. Laut einer britischen Studie verringert sich der CO² Ausstoß bei der Verwendung von Recycling-Kartuschen je nach Kartuschentype um 25% bis 60% gegenüber einem Neuprodukt. Preislich sind die Produkte zwischen 30 und 60% günstiger als neue.

Probleme bereiten Wernhart Produktfälschungen. „Immer häufiger kommen Nachbauten auf den Markt, die oft minderwertig und gesundheitsschädigend sind und darüber hinaus fälschlich als ‚Recycling-Produkte‘ angeboten werden. Diese können auch nicht wiederverwertet werden.“ Wernhart wünscht sich hier mehr Information bei den Konsumenten.

Übergabe der gesammelten Erlöse für die Roten Nasen
© Embatex

Sammeln für einen guten Zweck Bei der Sammlung leerer Kartuschen geht die Embatex AG ganz besondere Wege. “recycling4smile” nennt sich das Sammelsystem, dass gemeinsam mit den ROTEN NASEN Clowndoctors initiiert wurde. Es bietet Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Schulen die kostenlose Rücknahme ihrer gebrauchten Patronen/Kartuschen. Pro Toner und Kartusche geht ein Euro an die ROTEN NASEN. „Im Vorjahr sind auf diese Weise mehr als 87.000 Euro für einen guten Zweck zusammen gekommen“, freut sich Wernhart.

Informationen sowie Sammelboxen erhalten Sie unter der Wiener Telefonnummer 01 548 25 27. Projektleiterin Andrea Svetnik steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur Verfügung. Infos gibt es auch im Internet unter www.recycling4smile.at. So lassen sich Umweltschutz und Lebensfreude für kranke und leidende Menschen ganz einfach miteinander verbinden.