Papierstoß im Büro
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Das Grüne Büro

Bitte denken Sie an die Umwelt, bevor Sie drucken!“ 
Die Aufforderung, nicht gleich jedes e-Mail auszudrucken um Papier zu sparen wird von vielen Absendern  bereits standardmäßig mit der Signatur mitgeschickt. Von Umweltorganisationen ebenso wie von KMU`s bis großen Konzernen.

Es ist jetzt rund 25 Jahre her, dass der Umweltschutz ein Thema in der Büroorganisation geworden ist. Parallel zur Vermehrung der Abfallbehältnisse zwecks getrennter Müllsammlung begannen auch Recyclingpapier und Kartonordner das Flair der Schreibstuben zu verändern. Der legendäre pappfarbene "Bene-Ordner" war damals auch das allererste Produkt, das mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurde.

Heute gibt es nahezu für die komplette Büroausstattung umweltfreundliche Alternativen. Die Palette der im Umweltzeichen erfassten Produkte reicht von Kugelschreibern und Schreibfarben über Stempel, Papier, Briefablagesysteme, Drucker, Toner & Tintenpatronen bis zur Büroeinrichtung. Werden Druckaufträge nach außen vergeben kann man aus einer Liste von mittlerweile 80 zertifizierten Druckereien auswählen.

Dr. Susanne Stark vom Verein für Konsumenteninformation spricht aktuell sogar von einem Aufwind in der Branche. „Viele Unternehmen positionieren sich mit dem Thema Nachhaltigkeit. Die Hersteller von Büroartikeln gehen diesen Trend mit und bieten bei vielen Produkten umweltfreundliche Alternativen.“ Schade findet Frau Stark nur, dass der ökologische Gedanke bei den Herstellern von Klebstoffen auf wenig Interesse stößt.

Noch viel größer dürfte allerdings der Druck sein, der dann entsteht, wenn öffentliche Ausschreibungen auf ökologischen Kriterien aufgebaut sind. Die Stadt Wien und der Vorarlberger Gemeindeverband haben hier Vorreiterrollen in Österreich und dafür auch schon viel Lob von Seiten der EU geerntet. Irene Geiger ist Leiterin der Arbeitsgruppe Papier, Druck und Büromaterialien von „ÖkoKauf Wien“ und Leiterin des Fachbereichs Bürobedarf der Magistratsabteilung 54. Sie kauft im Jahr um rund eine Million Euro Bürobedarf für diverse Dienststellen. „Im Kriterienkatalog von „ÖkoKauf Wien“ sind ökologische Mindestanforderungen formuliert, die weitgehend an die Kriterien des Umweltzeichens angepasst sind. Per Erlass sind wir verpflichtet, nur Sachen zu kaufen, die diesen Kriterien entsprechen.“

Die Vorgaben aus Wien haben nicht nur zu einer Ökologisierung der Produkte geführt sondern wirken sich auch auf das Sortiment im Papierfachhandel aus. Damit werden umweltfreundliche Büroartikel für jedermann leicht zugänglich.

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