Energieeffizienzkategorien A bis G als Balkendiagramm
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Wohlig warm gedämmt mit dem Umweltzeichen

Wärmedämmung bringt eine Reihe von Vorteilen: Erstens kann sehr viel Geld gespart werden, wenn die Wärme im Wohnraum bleibt. Zweitens ist die Wärmedämmung ein wichtiger Beitrag zum guten Raumklima, denn nur wenn Lufttemperatur und Wandoberflächentemperatur annähernd gleich sind, fühlt man sich wohl. Und drittens können damit auch Probleme wie Schimmelbildung vermieden werden.

Bei der Auswahl des optimalen Dämmstoffs ist das wichtigste Kriterium der Einsatzbereich. Eine Kellerdämmung etwa muss feuchtigkeitsbeständig sein. Hier wird am häufigsten Extrudiertes Polystyrol (XPS) verwendet. Empfehlenswert ist eine generelle Dämmstärke von mindestens 8 cm. Die Dämmung soll auch 30 bis 40 cm als Sockeldämmung über das Niveau herausgezogen werden.

Außenwand

Im Massivbau werden vor allem EPS-Platten (Expandiertes Polystyrol) eingesetzt. Der Vorteil dieser Systeme ist die gute Dämmeigenschaft bei niedrigem Preis und geringem Gewicht, was bei Dämmstärken von bis zu 20 cm nicht unwesentlich ist. Das geringe Gewicht hat aber auch einen Nachteil in Bezug auf die Schalldämmung. Wer in der Nähe einer starken Lärmquelle baut, sollte beim Vollwärmeschutz zu schwereren Materialien wie Steinwolle, Holzweichfaserplatten oder Hanf greifen. Für alle Dämmstoffe an Außenwänden gilt, dass die Feuchtigkeit von innen nach außen abgeleitet werden kann. Feuchte Mauern sind besonders in der Althaussanierung ein großes Problem. Für solche Häuser eignen sich hinterlüftete Fassaden. Beim Holzbau sind die Materialien nicht der Witterung ausgesetzt, es können daher mineralische Dämmstoffe oder nachwachsende Rohstoffe wie Zellulose, Schafwolle, Flachs, Hanf bis hin zum Stroh eingesetzt werden.

Dach

Die gute Dämmung von Dach oder oberster Geschoßdecke ist ganz besonders wichtig. Da die warme Luft aufsteigt gibt es hier die größten Wärmeverluste, die Dämmstärken sollten in diesem Bereich deshalb bei 25 bis 35 cm liegen. Wenn die Dachdämmung zwischen den Sparren eingebracht wird, eignen sich Materialien wie beim Holzbau. Damit die Wärmedämmung auf Dauer trocken bleibt, ist eine innen luftdicht angebrachte Dampfbremse ganz wichtig. Wenn der Dachboden nicht genutzt wird, können einfache Dämmmatten lose verlegt werden. Für den Fall, dass der Dachboden begehbar gemacht werden soll, gibt es vorgefertigte Systeme aus Dämmstoff und begehbarer Platte. Mit einem Staffelaufbau kann hier auch jegliche Wärmedämmung eingebracht werden.

Böden und Zwischendecken

Beheizte Kellerräume bzw. die Kellerdecke sollten mit einem feuchtigkeitsunempfindlichen Material gedämmt werden. Bei den Zwischendecken ist eine Kombination aus Wärmedämmung und Schallschutz gefragt. Dämmstoffe mit dichterer Struktur ergeben einen besseren Schallschutz. Hier kann man auch wieder mit allen Naturdämmstoffen arbeiten. Schüttmaterialien haben hier den Vorteil, dass am Boden liegende Verrohrungen leicht ausgeglichen werden können.

Kriterien für Dämmstoffe mit dem Umweltzeichen

Aus fossilen Rohstoffen:

Keine halogenierten Treibmittel (HFKW, HFCKW, FKW oder FCKW).
Verbot bzw. starke Beschränkungen für giftige, Krebs erzeugende, erbgutverändernde, fortpflanzungsgefährdende oder umweltgefährliche Chemikalien.

Aus mineralischen Rohstoffen:

Starke Beschränkung für Krebs erzeugende und wassergefährdende Stoffgruppen oder Stoffgemische.
Kein Einsatz von Kunststoffen und Heizöl zum Blähen.

Aus nachwachsenden Rohstoffen:

Zu 75% aus nachwachsenden Rohstoffen.
Keine gesundheits- und umweltgefährdenden Roh- und Zusatzstoffe.


UMWELTZEICHEN-Produkte

Wärmedämmung leistet einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz. Bei optimaler Anwendung werden weit mehr CO2 und andere Treibhausgase eingespart als durch die Produktion der Dämmstoffe verursacht wird. Grundsätzlich ist daher aus ökologischer Sicht jeder Dämmstoff besser als gar keine Wärmedämmung.