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Die thermische Sanierung wird 2023 noch höher gefördert - Ein Überblick!

„Raus aus Öl und Gas“-Programm wird fortgesetzt – insgesamt stehen rund zwei Milliarden Euro bis 2026 bereit.

Auch im neuen Jahr wird die umfangreiche Sanierungsoffensive des Klimaschutzministeriums (BMK) fortgesetzt. Die Schwerpunkte liegen dabei zum Einen beim Tausch von alten Öl- und Gasheizungen und andererseits bei der thermischen Sanierung von schlecht gedämmten Häusern. Beide Maßnahmen leisten einen wichtigen Beitrag zum Sparen von Erdgas und sind somit ein wichtiger Schritt in Richtung Energie-Unabhängigkeit. Zudem leisten sie einen wichtigen Beitrag, um die Energiekosten zu senken. Bis 2026 stehen insgesamt dafür fast zwei Milliarden Euro zur Verfügung.

„Jedes gut gedämmte Haus und jede getauschte Heizung ist ein wichtiger Beitrag für unsere Energieunabhängigkeit. Deswegen erhöhen wir die Förderung für die Sanierung deutlich“, so Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Mit der verbesserten Raus-aus-Gas-Förderung schaffe man zusätzliche Möglichkeiten, auf klimafreundliche Heizungsalternativen umzusteigen – auch im mehrgeschossigen Wohnbau. „Die Gebäudesanierung und der Umstieg auf eine saubere Heizung sind damit einfach und attraktiv wie nie zuvor.“

2023 bringt dabei vor allem deutlich höhere Förderungen für die thermische Sanierung. Die Fördersätze steigen hier von maximal 30 auf maximal 50 Prozent. Die Summen der Sanierungspauschalen des Bundes werden zudem angehoben. Zusätzlich stellen auch die jeweiligen Bundesländer weitere Fördermittel bereit.


Bei Verwendung von Dämmmaterial aus nachwachsenden Rohstoffen kann darüber hinaus ein Zuschlag gewährt werden. Es können max. 50 % der gesamten förderungsfähigen Kosten gefördert werden.

Weiterhin gültig ist auch der „Raus aus Gas“-Bonus. Wer seine Gasheizung auf ein modernes, klimafreundliches Heizsystem tauscht, bekommt 9.500 Euro Bundesförderung. Denn jede ausgetauschte Gasheizung hilft uns, den Gasverbrauch zu reduzieren und stärkt die Unabhängigkeit unserer Energieversorgung.

Beim Tausch einer fossilen Ölheizung gibt es weiterhin 7.500 Euro. Zu diesen Fördermitteln gibt es jeweils auch noch zusätzliche Förderangebote der Bundesländer. Auch bei der Umsetzung gibt es Verbesserungen. Der Zeitraum zwischen Registrierung und der Antragstellung – die erfolgt, sobald das neue Heizsystem eingebaut ist – wird ab 2023 von bisher 6 auf 12 Monate verlängert, womit auf die hohe Nachfrage bzw. auf die zeitweiligen Lieferengpässe bei den Herstellern reagiert wird.

Hier finden Sie die Förderungen für Privat Personen, Gemeinden und Betrieben!

Bilanz 2022 Heizungstausch und thermische Sanierung:
2022 hat es im Zuge der Sanierungsoffensive insgesamt 98.138 Anträge und Registrierungen gegeben. Rund 80 Prozent gehen auf den Heizungstausch von Privatpersonen zurück. Bei der Förderung „Raus aus Öl und Gas“ wurden für Einfamilienhäuser 58.782 Anträge und 20.816 Registrierungen verzeichnet, für den mehrgeschossigen Wohnbau 5.665. Bei den Förderungen für thermische Gebäudesanierung entfielen 11.556 auf Einfamilienhäuser, 455 auf den mehrgeschossigen Wohnbau und 864 auf Betriebe.

Österreichische Umweltzeichen

Alle Richtlinien im Bereich Bauen & Wohnen finden Sie hier.

Wärmedämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Wärmedämmung bei Gebäuden hilft CO2-Emissionen zu senken, die durch Nutzung fossiler Energieträger zur Wärmeerzeugung entstehen. Da aber auch bei der Produktion von Dämmstoffen CO2 freigesetzt wird (siehe UZ 43 „Hartschaum-Dämmplatten aus polymeren Rohstoffen“), sollte man in Einsatzbereichen, wo dies möglich und sinnvoll ist, auf Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen mit dem Umweltzeichen umsteigen.

Das Umweltzeichen garantiert für Dämmstoffe in dieser Produktgruppe:

  • sie bestehen mindestens zu 75 Prozent aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zellulose, Flachs, Schafwolle oder Hanf
  • sie enthalten keine gesundheits- oder umweltgefährdenden Roh- oder Zusatzstoffe
  • durch die Prüfung nach einschlägigen Normen sind Gebrauchstauglichkeit und Anwendungssicherheit gewährleistet.

Darüber hinaus wird die relative Umweltfreundlichkeit dieser Produkte durch ökologische Kennzahlen bewertet.

Hanfdämmung

Umweltzeichen Richtlinie UZ44

Mineralische Wärmedämmstoffe

Wärmedämmung leistet durch die damit verbundene Energieeinsparung einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Bei optimaler Anwendung werden weit mehr CO2 und andere Treibhausgase eingespart, als durch die Produktion der Dämmstoffe verursacht wird. Allerdings gibt es Unterschiede bei den dabei verwendeten Materialien (siehe UZ 43 „Hartschaum-Dämmplatten aus polymeren Rohstoffen“ und UZ 44 „Wärmedämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen“). Mineralische Rohstoffe stehen praktisch unbegrenzt zur Verfügung.

Die mineralischen Dämmstoffe mit dem Umweltzeichen wurden mit geringem Energieeinsatz hergestellt und enthalten keine umwelt- und gesundheitsgefährlichen Stoffe. Dämmstoffe aus Glas haben einen Recyclinganteil von mindestens 51 Prozent.

Die Dämmstoffe wurden nach den jeweiligen Normen geprüft, erfüllen alle Anforderungen an die Gebrauchstauglichkeit, halten die festgelegten Grenzwerte ein und sind als Baustoff zugelassen. Wichtig für den Erhalt des Umweltzeichens sind auch eine detaillierte Produktdeklaration für sachgerechten und optimalen Einbau sowie Anwendungshinweise wie z. B. staubdichter Einbau in Innenräumen und die Vermeidung von Wärmebrücken.

Umweltzeichen Richtlinie UZ45

Hartschaum-Dämmstoffe aus polymeren Rohstoffen

Wärmedämmung bei Gebäuden trägt durch den damit verbundenen geringeren Verbrauch an meist fossilen Energieträgern wesentlich zum Klimaschutz bei. Aber Schaumstoffplatten verringern nicht nur den CO2-Ausstoß, bei ihrer Produktion mittels teilhalogenierter Kohlenwasserstoffe entsteht um 600 bis 3000-mal mehr CO2 als bei Schäumen mit Alternativtreibmitteln oder unhalogenierten Kohlenwasserstoffen.

Zwar kann man bei Anwendungsbereichen, die Feuchtigkeit ausgesetzt sind wie z. B. Flachdächer, Kelleraußenwände oder Sockeldämmungen, auf Dämmstoffe aus fossilen Rohstoffen nach wie vor kaum verzichten, allerdings kann man sich mit Hilfe des Umweltzeichens für Schaumstoffe entscheiden, die gänzlich ohne voll- oder teilhalogenierte organische Verbindungen als Treibmittel hergestellt werden. Ebenso unterliegen umwelt- und gesundheitsgefährdende Stoffe strikten Beschränkungen.

Alle ausgezeichneten Produkte sind punkto Qualität und Anwendungssicherheit geprüft, die Herstellerbetriebe verfügen über ein Abfallwirtschaftskonzept oder ein Umweltmanagement-System.

Umweltzeichen Richtlinie UZ43

Wärmedämmverbundsysteme

Wärmedämmung von Gebäuden spart fossile Energieträger und senkt den CO2-Ausstoßes vor einer bedrohlichen Überhitzung der Erde. Außenwände werden daher mit Wärmedämmverbundsystemen überzogen, die in der Umweltperformance - Treibhauspotential, problematische Kontaminationen und gesundheitliche Gefahren durch die verwendeten Chemikalien, die Treibmittel und Flammschutzmittel, der Abfallökobilanz nach dem Gebrauch - erhebliche Unterschiede aufweisen. Daneben sorgen schlecht ausgeführte Montagen für hohen Wartungs- und Sanierungsaufwand während der Nutzung, die erhoffte Effekte für Klima, Energie und Umwelt zunichte machen können.

Umweltzeichen-Wärmedämmverbundsysteme sind geprüft und bewertet und weisen folgende Eigenschaften auf:

  • Hohe Haltbarkeit, Wartungs- und Sanierungsresistenz
  • Einsatz von Werkstoffen und Materialien, die die Umwelt innerhalb ihrer Produktgruppe weniger belasten
  • keine Biozide zur Verhinderung von Algen, Pilzen, Flechten
  • keine gefährlichen Chemikalien, Flammschutzmittel und Treibmittel
  • optische Beständigkeit durch Widerstandsfähigkeit gegen Vergrauung
  • Aussagen zur Ökobilanz der Produktherstellung
  • Qualitätssicherung / sachgerechte Ausführung der Arbeiten
  • optimale Abfallökobilanz und maximale Kreislaufwirtschaft

Die stofflich geeigneten Komponenten eines Umweltzeichen-WDVS dürfen nur in einer geeigneten Konstruktion (Planung) eingesetzt und von geschultem Fachpersonal nach detaillierten Vorgaben eingebaut werden.

Umweltzeichen Richtlinie UZ79

StoTherm Wood - Klimaneutrales Wärmedämm-Verbundsystem mit nachwachsendem Dämmstoff. Coypright Sto Österreich.