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Podiumsdiskussion auf der Baurettungsgasse

Podiumsdiskussion am 11. 11. um 16.30 Uhr auf der Bühne der Messe BAUEN & WOHNEN Wien. Sechs Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft diskutierten die Möglichkeiten, für Konsument:innen, Greenwashing im Baubereich zu erkennen:

Bei der Podiumsdiskussion waren anwesend:

Dr.in Barbara Schmon, Ministerialrätin BM für Klimaschutz, Referentin für integrierte Produktpolitik und nachhaltigem Konsum, Schwerpunkt langlebige Produkte, Wissensmanagement, Green Claims (Grüne Umweltaussagen, Labelling & Kommunikation) und Green Washing („Grünfärberei“).

Dr. Stefan Gara, NEOS Abgeordneter zum Wiener Landtag und Gemeinderat der Stadt Wien, Sprecher für Gesundheit, Energie- und Klimapolitik, Wissenschaft, Digitalisierung & Innovation, Physiker, Umweltgutachter

Christian Koller, Verkaufsleiter und technischer Berater Fa. ISOCELL GmbH, Umweltzeichen-Lizenznehmer für Wärmedämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen

Raphaela Hellmayr, Sprecherin Regionalgruppe Wien Cradle to Cradle NGO Ehrenamt

Christoph Wolfram Martin, SV für Beschichtungstechnik und Farbchemie, Fa. SEFRA Farben- und Tapetenvertrieb GmbH, für Bauten- und Denkmalschutz sowie Architektenberatung zuständig, unterrichtet an der Uni Linz, Umweltzeichen-Lizenznehmer für Wandfarben

DIin Inge Schrattenecker, Raumplanerin, leitet das Programm klimaaktiv Bauen und Sanieren, seit 2018 Stv. GF ÖGUT GmbH

Moderation: Mag. Ernst Leitner, G&L

Einleitend erläuterte Barbara Schmon die Strategien gegen Greenwashing auf europäischer als auch nationaler Ebene. Ziel ist es, einerseits den Unternehmen Richtlinien und Instrumente im betrieblichen Umweltschutz zu liefern, als auch andererseits den Konsument:innen verlässliche Informationen anzubieten, um Greenwashing zu erkennen.
In der Diskussion waren sich die Teilnehmer:innen einig, dass ausschließlich Umweltzertifikate verwendet werden dürfen, die auf einer unabhängigen Überprüfung basieren.
Stefan Gara sieht hier eine wichtige Rolle bei den Gutachtern, die mit ihrer Fachexpertise eine ordnungsgemäße Prüfung der Kriterien gewährleisten. Unternehmen, die für Ihre Produkte das Österreichische Umweltzeichen erlangt haben, sehen sich dabei als „Branchenvorreiter“ und leisten wertvolle Aufklärungsarbeit.
Sie nützen das Zertifikat ordnungsgemäß in der Produktkommunikation, bestätigt Christian Koller von ISOCELL GmbH.
Raphaela Hellmayr sieht die Stärke eines Labels vor allem auch in der Berücksichtigung einer konsequenten Kreislaufwirtschaft. Ein geschlossener Kreislauf reduziert Ressourcen und vermeidet Abfälle.
Christoph Wolfram Martin sieht neben der Beratung von Architekt:innen und Bauherren, Handlungsbedarf in der betrieblichen Berufsausbildung. Dies soll helfen, Wissensdefizite im Bereich Nachhaltigkeit bei den späteren Mitarbeiter:innen zu reduzieren.
Betreffend der Nachfrage nach ökologischen Produkten im Baubereich bestätigt Inge Schrattenecker, dass verlässliche Produktdatenbanken wie Baubook, die ökologische Produkte ausweisen, eine wichtige Entscheidungshilfe für Architekt:innen und Baumeister sind. Sie betont weiters, dass es im ökologischen Bau mit dem Österreichischen Umweltzeichen und dem klimaaktiv Gebäudestandard seit langem hervorragende Instrumente gibt, um Greenwashing vorzubeugen.

Messe Baurettungsgasse