Bauwerkzeug auf einem Parkettboden
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Ein Schwerpunkt im Jahr 2023: Die Überarbeitung der Kriterien für Bauprodukte

Zahlreiche Produkte werden im Baubereich eingesetzt. Eigenschaften wie hohe Qualität, die Vermeidung von Schadstoffen und gute Dämmung sind wichtig für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und die Werthaltigkeit von Gebäuden. Diese Kriterien werden im Österreichischen Umweltzeichen erfasst und sind ein Beitrag zum Klimaschutz und der Schonung unserer Ressourcen.

Da wir uns zu ungefähr 90% in Innenräumen aufhalten, ist es wichtig, dass wir dort keinen gefährlichen Chemikalien ausgesetzt sind. Farben, Lacke und Wandfarben sowie die Innenausstattung sind mögliche Quellen von Schadstoffen. Baumaterialien, die schadstoffarm sind und die Luftfeuchtigkeit ausgleichen können, wie unbehandeltes Holz oder bestimmte Wandfarben, tragen zum Wohlbefinden bei, ohne unsere Gesundheit oder die Umwelt zu gefährden.

Alle Gebäude der Welt zusammen verursachen knapp ein Drittel des globalen Endenergieverbrauchs und etwa ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen (Quelle: Was der Klimwandel für den Bausektor bedeutet | klimafakten.de). Um das Klima zu schonen, ist es besonders wichtig, beim Bauen auf eine hohe Energieeffizienz von Gewerbe- und Wohngebäuden zu achten. Das wird inbesondere durch eine gute Wärmedämmung erreicht.

Materialien und Bauteile hoher Qualität einzusetzen bedeutet, dass die Gebäude robust und dauerhaft haltbar sind. Sie haben dadurch einen höheren Wert, sind weniger anfällig für Beschädigungen und müssen erst später als andere saniert werden. Das trägt auch zur Schonung der vorhandenen Ressourcen bei. Um die Ziele der österreichischen Kreislaufwirtschaftsstrategie zu erreichen, wird im Österreichischen Umweltzeichen auch auf die Trennbarkeit und Wiederverwendbarkeit von Bauteilen und die Rezyklierbarkeit der verwendeten Baustoffe geachtet.

Überarbeitung der Umweltzeichenkriterien unter der Federführung des Verein für Konsumenteninformation (VKI)

Im Auftrag des Umweltministeriums (BMK) wird der VKI im Jahr 2023 alle Kriterien des Österreichischen Umweltzeichens im Bereich Bauen überarbeiten. Dies geschieht in einem transparenten Prozess. In die Überarbeitung werden Expert:innen ebenso wie Interessensgruppen und NGOs, die betroffenen Stellen in den Behörden und der öffentlichen Verwaltung und natürlich auch die Hersteller:innen eingebunden. Um zu einem tragfähigen Kompromiss zu kommen, werden Arbeitspapiere und Entwürfe zur Diskussion gestellt. Dies betreffen einerseits übergeordnete Themen, wie Kriterien für Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft oder Innenraumschadstoffe. Andererseits werden spezielle Anforderungen an verschiedene Produktgruppen behandelt.

Im Baubereich besteht schon seit vielen Jahren eine Zusammenarbeit mit der öffentlichen Beschaffung im Bund und einigen Bundesländern. Auch die vom Bund vorgegebenen Selbstverpflichtung zur nachhaltigen öffentlichen Beschaffung (naBe) berücksichtigt das Österreichische Umweltzeichen in einem hohen Maß.