Best practice - umweltbewusst gebaut für den Urlaub
Steht ein Neu- oder Umbau an, können umweltbewusste Hotelbetriebe heute schon aus dem Vollen schöpfen.
Die Baustandards sind bereits auf sehr gutem, ökologischem Niveau. Auch entsprechende Materialien sind mittlerweile leicht verfügbar. In den Richtlinien des Österreichischen Umweltzeichens wird der klima:aktiv Standard gefordert, manche Hoteliers gehen allerdings schon weit darüber hinaus. Neben den energetischen und ökologischen Kriterien beim Bau selbst gilt es aber auch, die natürlichen Ökosysteme so wenig wie möglich zu stören. Ein weiteres Kriterium ist die Barrierefreiheit. Neu- und Umbauten sollen so ausgeführt sein, dass das Hotel auch von Menschen mit Behinderung möglichst selbstständig genutzt werden kann.
Vor den Vorhang
Der älteste Teil des Hauses stammt aus dem Jahr 1739, seither ist das Hotel Mondschein in Stuben am Arlberg bereits ein Beherbergungsbetrieb. In den 1970er Jahren wurde das Haus vom „Gasthof zum Mondschein“ zum Hotel umgebaut, 2013 hat sich Eigentümer Markus Kegele entschlossen, sein Hotel nach hochwertigen energetischen und bauökologisch Kriterien zu sanieren.
Die Außenwände wurden mit 25 cm Glaswolle gedämmt und außen mit einer Fassade aus Lärchenschindeln verkleidet, die neuen Fenster sind mit 3-Scheiben Isolierverglasung mit speziellen Lawinenschutzkomponenten ausgestattet, Innenwände und Betten sind aus Zirbenholz, auch heimische Lodenstoffe kommen zum Einsatz. „Wir haben dann sehr viele Tests durchlaufen, ob irgendwo Schadstoffe verborgen sind oder undichte Stellen in der Außenhaut. Da die äußerst strengen Kriterien erfüllt wurden sind wir mit dem klima:aktiv Gold Status ausgezeichnet worden. Gleichzeitig dazu haben wir auch das Österreichische und das Europäische Umweltzeichen erhalten.“
Holzhotel in den Alpen
365 Tage im Jahr die Natur erleben lautet das Motto im Biohotel Forsthofalm in Leogang. Das Haus ist allerdings nicht nur ein Biohotel in Salzburg, sondern auch ein ganz besonderes Designhotel in den Alpen. Es besteht zu 100 Prozent aus Holz und ist damit das erste Holzhotel im Salzburger Land. Die massiven Vollholzwände sind aus heimischem Mondholz, das heißt, dass die Bäume ausschließlich in der Zeit der Saftruhe bei abnehmendem Mond geerntet wurden. Und das direkt in der Region.
Die Bauteile sind leim- und metallfrei und mit über 200.000 Holzdübeln miteinander verankert. Die nachhaltige Bauweise aus reinem Vollholz fügt sich harmonisch in die umliegende Natur ein. Der Baustoff aus dem Wald prägt auch das Innere des Hauses, ein natürlicher Holzgeruch durchzieht die Räume: Holz- und Schieferböden, Vollholzmöbel in Kombination mit anderen natürlichen Materialien – das Hotel präsentiert sich mit einem Mix aus Puristik, komfortablen Luxus und einer einzigartigen Architektur.
Größter Holzbau in Österreich
Die Natur und der Baustoff Holz stehen auch Design- und Wellnesshotels Waldklause in Längenfeld in Tirol im Vordergrund. „Als wir das Hotel 2005 gebaut haben, war dies der größte Holzbau in Österreich. Wir wollten damit den nachhaltigen Tourismus ins Tal bringen“, erzählt Hotelchef Johannes Auer. „Wichtig war uns, den Baustoff Holz modern zu interpretieren und mit anderen natürlichen Materialien zu kombinieren.“ Holz, Glas und Stein dominieren das Innere des Hauses. Alle Räume und Gänge sind lichtdurchflutet und gewähren Ausblick auf die herrliche Ötztaler Bergwelt.
Das Holz der Wände und der Möbel und die harmonisch aufeinander abgestimmten Farben schaffen eine ruhige, wohnliche Atmosphäre. Und auch dort wo man es nicht sieht, hat Familie Auer auf ökologische Baustoffe geachtet. So ist etwa die Dämmung aus heimischer Schafwolle. Besonderes Augenmerk wurde auf die Gestaltung der Zimmer und Suiten gelegt. Großzügig und komfortabel ausgestattet bietet jedes Zimmer viel Raum und Bewegungsfreiheit. Das unbehandelte Holz schafft ein wohltuendes, gesundes Raumklima, die Teppiche kommen vom Ötztaler Schafwollzentrum. Auch das Element Wasser findet seinen Raum: Jedes Zimmer im Hotel verfügt über einen eigenen Quellwasserbrunnen.