Begrünte Fassade
© Rechtinhaberin: Stadt Wien - Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22, Gestaltung-Foto: Richard Schmögner

Aktiver Klimaschutz – geht auch auf Fassade, Dach und Balkon!

Begrünte Fassaden und Dächer reduzieren im Winter Wärmeverluste in Gebäuden und kühlen Architekturen im Sommer. Aber auch Pflanzen auf Balkon und Terrasse leisten ihren Beitrag zum Wohl des Klimas. Lesen Sie hier dazu mehr!

Dämmen.

Das Klima in Häusern kann auf natürliche Weise – neben der Beschattung durch Bäume – vor allem durch die Begrünung des Daches und der Fassade spürbar verbessert werden. Die Bepflanzung von Fassade und Dach bewirkt einen Dämmeffekt im Sommer und im Winter um ca. zwei Grad.

Kühlen.

Im heißen Sommer reduzieren begrünte Fassaden somit die Temperatur im Rauminneren um bis zu 2 Grad Celsius. Damit arbeiten Klimaanlagen kürzere Zeit. Wodurch wiederum Energie (und Geld) gespart und wichtig: das Klima geschützt werden!

Sauerstoff!

Neben positiven Effekten auf Temperatur und Luftfeuchtigkeit, besitzen Pflanzen auch die Fähigkeit, sehr viel Kohlendioxid und Feinstaub zu binden. Damit wird die CO2-Reduktion unterstützt. Und Pflanzen produzieren natürlich O2, äußerst wichtig in den Ballungsräumen! Zudem können begrünte Fassaden und Dächer in Städten das Aufheizen von Gehsteigen und Straßen bei hochsommerlichen Temperaturen reduzieren.

Die Fassade grünt!

Bei der bodengebundenen Begrünung von Hauswänden können Selbstkletterer (Efeu, Jungfernrebe), Ranker (Waldrebe, Echter Wein oder Wildrosen) oder Winder (Gewöhnlicher Hopfen, Wald-Geißblatt, Garten-Geißblatt) gesetzt werden. Die so mit Grün eingehüllten Mauern weisen wesentlich geringere Temperaturschwankungen auf und schaffen ein einheitlicheres Klima im Inneren des Gebäudes. Für die fassadengebundene Begrünung bieten sich trockenheitsverträgliche Sukkulenten, Gräser und Wildstauden an. Privathäuser können Spalierobst als Begrünung nutzen. Weitere interessante Informationen dazu liefert die Broschüre „Leitfaden Fassadenbegrünung“ (2019), herausgegeben von der MA 22 (Wiener Umweltschutzabteilung - Bereich Räumliche Entwicklung) und ÖkoKaufWien (Arbeitsgruppe 25): https://www.wien.gv.at/umweltschutz/raum/pdf/fassadenbegruenung-leitfaden.pdf.

Begrünte Fassade
© Rechtinhaberin: Stadt Wien - Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22, Gestaltung-Foto: Manfred Pendl

Auf der Dach-Wiese.

Ein Gründach wirkt sich ebenfalls positiv auf das Raumklima der darunterliegenden Räume aus. Vor allem bei Einfamilienhäusern bzw. Häusern mit geringer Gebäudehöhe stellt sich ein großer Effekt ein. Im Sommer sorgt das begrünte Dach für Kühlung, im Winter dagegen dient es als Wärmedämmung.

Ein weiterer Vorteil begrünter Dächer ist jener, dass die dort positionierten Pflanzen Regenwasser aufnehmen. Und dieses durch ihre Transpirationsleistung teilweise wieder in die Atmosphäre abgeben. Damit wird Verdunstungskälte geschaffen.

Grün-Dächer braucht die Stadt.

Extensive Begrünungen von Dächern werden mit unterschiedlichen Begrünungsmischungen aus Moosen, Sedum, Kräutern und Wildgräsern umgesetzt. Die Begrünung auf Intensivdächern hingegen reicht von Blumenwiesen bis hin zu Kleingehölzen. Detaillierte Informationen zu allen Fragen zum Thema „Gründach“ liefert die Studie „Dachgrün“, die im Auftrag der MA 22 erstellt wurde: https://www.wien.gv.at/kontakte/ma22/studien/pdf/dachgruen.pdf.

Hot Flowers – coole Pflanzen für heiße Tage am Balkon.

Nicht alle Österreicher und Österreicherinnen können eine ganze Fassade oder das Dach des Hauses, in dem sie wohnen, begrünen. Aber auch auf Terrasse und Balkon sind Beiträge zum Schutz des Klimas durchaus möglich. Wichtigste Maßnahme hier ist: soviel Grünes pflanzen wie möglich. Balkonpflanzen und -blumen müssend dabei nach ihrer Hitzeverträglichkeit ausgewählt werden. Denn es gibt sie tatsächlich, die hitzeliebenden Pflanzen, von österreichischen Gärtnern als „Hot Flowers – Coole Pflanzen für heiße Tage“ deklariert: dazu zählen u. a. Begonien, Dipladenien und Portuklaröschen. Aber auch – wer hätte das gedacht – der Klassiker am österreichischen Balkon – die Pelargonie! Sie braucht allerdings besonders an heißen Tagen regelmäßig Wasser. Es empfehlen sich daher breite, tiefe Balkonkästen mit eingebauten Wassertanks. Der Gärtnerei-Fachbetrieb in Ihrer Nähe wird Sie dazu gerne näher beraten.

Tipps: Thymian, Lavendel, Salbei und hohe Fetthenne brauchen hingegen keine oder kaum Bewässerung. Weiters kann auf Balkon und Terrasse im Sinne des Klimaschutzes Regenwasser gesammelt werden. Nostalgische Holzfässer und Zinkwannen (in den verschiedensten Größen) dienen dazu und sind gleichzeitig Eyecatcher.

Das Österreichische Umweltzeichen hilft.

Für die vorgestellten Fassadenbegrünungen, Dachbepflanzungen und Klimaschutzmaßnahmen auf Balkon und Terrasse braucht es natürlich hochwertige Erden und Dünger. Dabei sollten umweltgerechte alternative Erdenprodukte zum Einsatz kommen. Aber auch ökologisch verantwortbarer organischer und organisch-mineralischer Dünger verwendet werden. Entsprechende, staatlich streng geprüfte Produkte, die das Österreichische Umweltzeichen tragen, garantieren diese Umweltverträglichkeit. Informationen dazu finden Sie hier https://www.umweltzeichen.at/de/produkte/garten-gr%C3%BCnraum#guideline=UZ32.

So können viele Menschen in Österreich - im Großen und Kleinen – mit Hilfe von Pflanzen an Fassade, am Dach oder am Balkon einen Beitrag zum Schutz unseres Klimas liefern.