Schülerinnen lernen im Garten
© MS Wolfurt.

Neue Schulqualitäten mit dem Umweltzeichen

Das Österreichische Umweltzeichen für Schulen feiert heuer sein 20-Jahr-Jubiläum! An den ausgezeichneten Schulen wird in besonderer Weise die Umwelt wahrgenommen, sie erlebt und mit ihr achtsam umgegangen. Weiters stehen die Qualität der Bildungsarbeit und die Gesundheitsförderung im Mittelpunkt der Aktivitäten.

Das Umweltzeichen für Schulen und Pädagogische Hochschulen (UZ 301) gibt es seit 2002. Daher kann heuer auf 20 erfolgreiche Jahre dieses staatlichen Gütesiegels zurückgeblickt werden: 2001 wurde es initiiert, seine Kriterien 2002 publiziert. 2003 erwarben es die ersten österreichischen Schulen nach positiv bestandener Prüfung.

20-Jahr-Jubiläum. Das österreichische Umweltministerium nimmt das 20-Jahr-Jubiläum zum Anlass, in den kommenden Monaten österreichische Schulen, die das Umweltzeichen erworben haben vorzustellen. Dabei wird es um Gratulation und Anerkennung des Engagements für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung dieser Schulen gehen. Verbunden mit einem Rückblick, der Analyse der gegenwärtigen Situation der Umweltzeichen-Schulen und einem wichtigen Ausblick in die Zukunft der österreichischen Schullandschaft. Klar ist, dass das Österreichische Umweltzeichen zu einem prägenden Instrument in der österreichischen Schulkultur geworden ist. Denn es fördert nachhaltig die Schulgemeinschaft, ermutigt Lehrer:innen und Schüler:innen, Eltern, Schulerhalter und Gemeinden, macht Neues möglich.

Der Leuchtturm von Podersdorf am Neusiedler See
© E.Schneider

Die Bewerbung einer Schule um das Zeichen, der Prozess, die Erfüllung der Kriterien und schlussendlich die Zertifizierung, aber auch die folgenden Folgeprüfungen haben vielfachen Einfluss auf die Schule. Und zwar die „inneren Vorgänge“ betreffend, aber auch die Wahrnehmung von außen. Allein dadurch, dass die Schule plötzlich „innen“ und „außen“ von einem ganz anderen Blickwinkel betrachtet wird. Oder dass Spezialisten mit den Schülern Umweltfragen diskutieren. Dann: Das Umweltzeichen ist eine Topauszeichnung, die aber nach der Zertifizierung wie „ein Leuchtturm“ wirkt, wie es der erfahrene Innsbrucker Umweltzeichen-Berater Peter Warbanoff mit einem guten Bild beschreibt. Es fungiert als „einleuchtendes“ Zeichen dafür, dass hier engagierte Lehrer werken. Pädagogen, die gleich ticken, werden versuchen, an diese Schule zu kommen. Wodurch wiederum die Schulqualität steigt. Das Hundertwasser-Logo ist aber auch Signal an die Eltern und Schüler: Hier wird innovativ, umweltverantwortlich unterrichtet!

Pädagogische Expertise ist an vielen österreichischen Schulen vorhanden – jedoch leider häufig in der Öffentlichkeit wenig bekannt. Umweltzeichen-Schulen dokumentieren ihre Aktivitäten, die von externen Prüfer:innen im Rahmen des Audits evaluiert werden. Das Erreichen der für das Umweltzeichnen notwendigen Standards ist ein ungeheuer wichtiges „Lob“ von außen und zeigt das Engagement der Schulgemeinschaft auf. Denn das Ansehen der Schule in der öffentlichen Wahrnehmung steigert das „leuchtende“ Umweltzeichen wesentlich. Und es bietet der Schule Möglichkeiten, sich ansprechend medial zu präsentieren.

Präsentation der Umweltzeichen-Unterlagen
© E.Schneider

Ausgelöst durch den Bewerbungsprozess werden an der Schule vermehrt verschiedene Lehrmethoden angeboten. Diese kommen den unterschiedlichen Lerntypen entgegen. Es werden Projekte zu Umwelt und Gesundheit durchgeführt, die von der gesamten Schule getragen werden. Mit diesen entsteht an einem öffentlichen Lernort häufig zum ersten Mal ein „Wir-Gefühl“! Wichtige soziale Kompetenzen werden quasi „nebenbei“ erworben. Schüler:innen, Pädagog:innen und Eltern kommen auf den Geschmack und wollen „mehr“. Schüler:innen verinnerlichen ein höheres Verantwortungsbewusstsein für Umwelt und Mitmenschen, das über die Schulzeit hinaus wirkt.

Das waren nur einige Aspekte hinsichtlich der Verbesserung der Schulqualität. Natürlich wird durch dieses an den ausgezeichneten Schulen auch das Wissen um regionale, biologische Lebensmittel erhöht, weniger Restmüll produziert, Papier bewusster verwendet und weniger Energie verbraucht sowie meistens mit dem Schul-Erhalter besser zusammengearbeitet.

Weitere Infos:

Factsheet zum Österreichischen Umweltzeichen für Schulen

Kurzfassung Richtlinie Österreichisches Umweltzeichen für Schulen

Evaluierung Österreichisches Umweltzeichen für Schulen 2018