In der Welt des Alpenkönigs
Am 23. Oktober 2021 überreichte Bundesministerin Leonore Gewessler in Heiligenblut (Kärnten) eine Urkunde für das Österreichische Umweltzeichen – und zwar für das neu geprüfte dortige „Haus der Steinböcke“ im Nationalpark Hohe Tauern Kärnten.
Am 23. Oktober 2021 überreichte Bundesministerin Leonore Gewessler in Heiligenblut (Kärnten) eine Urkunde für das Österreichische Umweltzeichen – und zwar für das neu geprüfte dortige „Haus der Steinböcke“ im Nationalpark Hohe Tauern Kärnten.
Der Nationalpark Hohe Tauern (www.hohetauern.at) auf dem Gebiet der drei österreichischen Bundesländer Kärnten, Salzburg und Tirol ist mit über 1.800 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Naturschutzgebiet Mitteleuropas. Neben dem Artenschutz, der Forschung und dem Naturerlebnis zählt die Bildung zu den wichtigsten Aufgaben des Nationalparks.
Ausgezeichnete Novität. 2021 kann der Nationalpark mit einer Novität aufwarten: Einer Architektur, die dem imposanten, in früheren Zeiten auch stark mystifizierten Alpensteinbock gewidmet ist. Dieses „Haus der Steinböcke“ (www.hausdersteinboecke.at) erhielt nach strenger Prüfung im Juli 2021 das Österreichische Umweltzeichen. Die entsprechende Urkunde brachte Bundesministerin Leonore Gewessler am 23. Oktober 2021 in die Nationalpark-Gründungsgemeinde Heiligenblut am Großglockner in Kärnten. Damit führt ein dritter Standort im Nationalpark Hohe Tauern das Österreichische Umweltzeichen: Denn bereits 2012 wurde das Nationalpark Besucherzentrum Mallnitz als erste außerschulische Bildungseinrichtung Kärntens mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert. 2017 erhielt die Nationalparkverwaltung in Großkirchheim das staatliche Gütesiegel.
Steinbock & Steingeiß. Das „Haus der Steinböcke“ selbst wurde bereits am 4. Juli 2020 eröffnet. Warum hat der Nationalpark gerade den Steinböcken ein eigenes Haus gewidmet? Dazu erklärt Hans Keuschnig vom Nationalpark Hohe Tauern: „Es gibt bereits in anderen Bundesländern Besuchereinrichtungen, die z. B. dem Wasser oder den ‚Königen der Lüfte‘ gewidmet sind. Daher war es für uns naheliegend, ein ‚Haus der Steinböcke‘ zu errichten. Denn im Nationalpark Hohe Tauern Kärnten erfolgte bereits in den 1960er Jahren die erste erfolgreiche Wiederansiedelung der Steinböcke in den Hohen Tauern, nachdem diese vor etwa 400 Jahren im Ost- und Zentralalpenraum ausgerottet worden waren.“ Heute leben im gesamten Nationalpark Hohe Tauern ca. 1.200 Steinböcke.
Die „Welt des Alpenkönigs“. „Das Gebäude selbst gehört der Gemeinde Heiligenblut und erfüllt mehrere Funktionen: Die schon lange leerstehende Fläche über der Parkgarage Heiligenblut wird nun effizient genutzt – den sie bildet die Basis der Architektur. Im Haus selbst, welches bei der Ortseinfahrt steht, befindet sich nicht nur die Nationalparkausstellung und der Steinböcke-Info- und Service-Point, sondern auch das örtliche Tourismusbüro, ein Café-Restaurant mit Aussichtsterrasse, das Büro für den Verein der Freunde des Nationalparks Hohe Tauern sowie ein kleiner Veranstaltungssaal“, freut sich Hans Keuschnig. Zudem ist die Architektur ein idealer Ausgangspunkt für naturverträgliche Erkundungen des Erlebnisraums Großglockner – der „Welt des Alpenkönigs“, wie der Steinbock auch bezeichnet wird. Hans Keuschnig ergänzt: „Das Gebäude selbst wurde in Holzbauweise in mehreren Ebenen errichtet und fügt sich derart harmonisch in das Landschaftsbild ein, dass es weder den Blick auf den Großglockner noch auf die Pfarrkirche Heiligenblut abwertet.“
Top Nachhaltigkeit. In Sachen Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist das neue Informationszentrum top aufgestellt: „Der Shop bietet ausgewählte hochwertige Produkte, mit besonderem Augenmerk auf Regionalität, Bio-Qualität und Fair Trade. Die Reinigung erfolgt unter sparsamer Verwendung von ökologischen Reinigungsprodukten, die Mülltrennung wurde hinsichtlich der Bedürfnisse optimiert. Nationalpark-Veranstaltungen im Haus werden als ‚Green Events‘ durchgeführt. Das ‚Haus der Steinböcke‘ dient als Ausgangspunkt bzw. Veranstaltungsort für viele Bildungsveranstaltungen des Nationalparks wie z. B. Führungen im Rahmen des Sommerprogramms, Nationalpark-Jungforscherclub und Kindergarten-Forscherclub sowie Nationalpark-Vorträge“, informiert Hans Keuschnig.
Mensch & Bock. Wie aber reagiert der Stirnwaffenträger auf den Menschen? Hans Keuschnig dazu: „Rund um die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe befindet sich der ideale Lebensraum für die Steinböcke. Sie lassen sich recht leicht beobachten, da der Mensch von ihnen nicht als Bedrohung angesehen wird. Denn die Bejagung erfolgt nur eingeschränkt in ausgewählten Gebieten. Die beste Zeit für eine Steinbockbeobachtung mit einem Ranger ist der Frühsommer. In der Wilhelm-Swarovski-Beobachtungswarte lassen sich die Tiere auch bequem durch hochwertige Ferngläser bestaunen.“
Gratulation. Wir gratulieren dem Nationalpark Hohe Tauern zum Österreichischen Umweltzeichen für das neue „Haus der Steinböcke“. Dieser gelungen Architektur, aber auch der „Welt des Alpenkönigs“ wünschen wir viele interessierte Besucher!