Porträt Daniela Capano
© Seebacher

Hinschauen lohnt sich!

„Hinschauen lohnt sich – davon sind wir überzeugt!“ In dieser schwierigen, für alle Menschen in unserem Land sehr herausfordernden Zeit haben soziales Denken und bewusst gelebte Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert eingenommen. 

Hinschauen lohnt sich - beschreibt auch die Grundüberzeugung der Umweltzeichen-Beraterin Daniela Capano. Wir haben mit ihr über ihre wichtige Arbeit für eine nachhaltige Entwicklung in Österreich gesprochen. Daniela Capano arbeitet hauptberuflich in der Energie- & Umweltagentur des Landes Niederösterreich (eNu), Büro St. Pölten und leitet dort den Bereich Umweltbildung (https://www.enu.at/daniela-capano).

Unterstützung. Erste Frage: „Was ‚ist‘ und ‚macht‘ eine Umweltzeichen-Beraterin für Bildungseinrichtungen?“ Daniela Capano denkt nach und antwortet dann: „Als Beraterin der Richtlinien ‚Schulen und Pädagogische Hochschulen‘ und ‚Bildungseinrichtungen‘ für das Österreichische Umweltzeichen unterstütze ich interessierte Einrichtungen, die von der Richtlinie geforderten Kriterien zu erreichen. Ich helfe ihnen dabei, bestehende Angebote und Aktivitäten zu sammeln und in die Umweltzeichenstruktur zu bringen. Und gebe Hilfestellungen bei der Umsetzung von neuen Maßnahmen. Am Ende freue ich mich natürlich sehr, wenn wir gemeinsam das Audit geschafft und die Maßnahmen umgesetzt haben, die wir uns vorgenommen haben.“

Urkundenverleihung FBM Patek
© BMNT

Prozessbegleitung. „Da meine Ressourcen in Richtung Beratung begrenzt sind, werde ich meist von Bildungseinrichtungen aktiv angesprochen.“ Daniela Capano begleitet dann im folgenden Prozess bis zur Zertifizierung, überprüft Zwischenergebnisse, hilft beim Erreichen noch nicht erfüllter Kriterien.

Mit offenen Augen. Für all diese Arbeitsschritte braucht es selbstverständlich eine Grundüberzeugung. Daniela Capano dazu: „Ich muss zuerst einmal mit offenen Augen durch die Einrichtung gehen, mir der Abläufe und Aktivitäten bewusstwerden, dann erst kann ich Verbesserungen anstreben und Maßnahmen setzen. Die Richtlinie 302 des Österreichischen Umweltzeichens enthält gleichermaßen Bildungs- wie Umweltmanagement-Kriterien. Das macht sie aus meiner Sicht besonders für Bildungseinrichtungen attraktiv, die sich mit Umwelt-, Klima-, Naturthemen etc. beschäftigen bzw. beschäftigen möchten. “ Capano weiß, wovon sie spricht: „Ich war 2009 im Umweltzeichenteam von ‚die umweltberatung‘ Niederösterreich, als – noch in der Pilotphase – erstmals auch außerschulische Bildungseinrichtungen mit dem Österreichischen Umweltzeichen ausgezeichnet wurden. Im Mai 2011 habe ich dann den Lehrgang zur Beraterin und Prüferin für Bildungseinrichtungen besucht und seitdem berate ich extern, aber auch intern: Denn ich bin bei der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich auch für das Qualitätsmanagement und damit auch für die Zertifizierung mit dem Österreichischen Umweltzeichen zuständig.“

Zufriedenheit. „Und was bringt das Österreichische Umweltzeichen nun einer Bildungseinrichtung?“. Antwort darauf: „Generell können durch die Beschäftigung mit dem Österreichischen Umweltzeichen Arbeitsprozesse und -abläufe in der Organisation verbessert und die Lehr- und Lernziele der eigenen Bildungsarbeit geschärft und weiterentwickelt werden. Durch die eigenständige Erarbeitung von Maßnahmenplänen und der vorgeschriebenen Umsetzung dieser im Umweltmanagement und dem Pädagogischen Bereich garantiert das Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen eine interne Weiterentwicklung mit ständig steigenden Anforderungen.

Aber auch MitarbeiterInnen profitieren, denn es werden Maßnahmen zur gesundheitlichen Vorsorge und dem sozialen Miteinander gefordert. Das erhöht die Zufriedenheit und fördert ein gutes Arbeitsumfeld.“

Wettbewerbsvorteil. „Auch in der Erwachsenenbildung ist der Begriff „Qualität“ längst Alltag geworden. Durch zertifizierte Angebote werden Kundinnen und Kunden zur Teilnahme motiviert und etwaige Förderungen gerechtfertigt“, ergänzt Daniela Capano. Und weiter: „Ein wichtiger Punkt ist aber auch der Wettbewerbsvorteil, den zertifizierte Einrichtungen auch in der Öffentlichkeitsarbeit nutzen können. Das Umweltzeichen ist in Österreich bekannt, das Logo von Hundertwasser weckt Interesse. Von dieser Aufmerksamkeit der Kundinnen und Kunden können auch Bildungseinrichtungen profitieren.“

Seminar
© eNu

Förderung. Daniela Capano unterstützt des Österreichische Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen auch im Rahmen ihrer Arbeit in der Energie- & Umweltagentur des Landes Niederösterreich: „Wir sind stolz, dass wir letztes Jahr für den Standort St. Pölten die Auszeichnung ‚10 Jahre Umweltzeichen‘ überreicht bekamen. Wir sind seit der Gründung mit dem Umweltzeichen für Bildungseinrichtungen ausgezeichnet und tragen mit jedem unserer Bildungsangebote auch das Umweltzeichen nach außen – sozusagen als Vorbild. So bewerben wir auch das Österreichische Umweltzeichen.“

Herzensangelegenheit. Im Gespräch spürt man deutlich, dass die Tätigkeit als Umweltzeichen-Beraterin für Daniela Capano nicht einfach ein Job, sondern eine Herzensangelegenheit ist. Was hat sie für ein Anliegen für die Zukunft? „Ich würde mir wünschen, dass wir es gemeinsam in den nächsten Jahren schaffen, denselben Bekanntheitsgrad bei den Kundinnen und Kunden mit der Richtlinie ‚Bildungseinrichtungen‘ zu erreichen, wie es derzeit schon die Umweltzeichen-Produkte genießen.“