Überschrift Carbon Claims
© Simon Krammel-Leithner

Evidence Board Carbon Claims

Immer wieder sieht man Unternehmen, welche sich mit CO2- oder Klimaneutralität schmücken. Aber was steckt überhaupt hinter diesen  Werbeversprechen? Dieses Medienprojekt, welches im Rahmen des Freiwilligen Umweltjahres umgesetzt wurde, liefert einen kurzen Überblick.


Carbon Claims

Dieses Medienprojekt wurde von Einsatzstelle (VKI) und dem Teilnehmer des Freiwilligen Umweltjahres FUJ im Rahmen des FUJ-Lehrgangs gemeinsam umgesetzt (www.fuj.at).

Evidence Board Carbon Claims

Das Medienprojekt Evidence Board zum Thema CARBON CLAIMS informiert über Behauptungen von Unternehmen zur Klimaneutralität.

Einerseits wird im Allgemeinen über die zwei Wege zur Klimaneutralität informiert. Dies sind erstens die Vermeidung und Reduktion von Emissionen, welche von Unternehmen immer als erstes angestrebt werden sollten. Und zweitens die CO2-Kompensation, welche aus mehreren Gründen nicht unumstritten ist. Andererseits werden konkrete Beispiele für solche Claims aufgezeigt wie das Siegel „Klimaneutrales Unternehmen“ oder die Werbung mit dem Schlagwort Klimaneutralität von Magenta. Dieses Beispiel wird näher betrachtet.

Klimaneutralität

Sieht man sich den aktuellen Nachhaltigkeitsbericht von Magenta Österreich aus dem Jahr 2019 genauer an, so erkennt man, dass das Unternehmen trotz der Aussage klimaneutral zu sein CO2-Emissionen verursacht. Diese Emissionen werden in Zusammenarbeit mit Climate Partner über sogenannte CO2-Zertifikate kompensiert.

Magenta

Die Preise dieser CO2-Zertifikate werden anschließend mit den tatsächlichen Kosten der Klimafolgeschäden verglichen und es wird klar, warum die Kompensation oft als „billiger Ablasshandel“ bezeichnet wird. Der Verein Foodwatch erläutert in seinem Report „Der große Klima-Fake“ ausführlich, wie viel Geld Unternehmen tatsächlich in die Hand nehmen müssten, um CO2-Emissionen zu reduzieren.

CO2 Kosten

Projektbeispiel

Als Beispiel für ein Projekt, welches durch diese Zertifikate unterstützt wird, wird das Tambopata Projekt – ein Waldschutzprojekt in Peru – angeführt. Bei genauerem Hinsehen, zeigt sich, dass von einer Kompensationssumme von 100 € nur 1 € tatsächlich bei den Bäuer:innen in Peru ankommt. Über 90 % fließen in die Hände von Climate Partner und dem Projektbetreiber BAM, die damit als Hauptprofiteure gelten.

Tambopata Projekt

Die Fotos von Magenta und dem Siegel "Klimaneutrales Unternehmen", welche in Abbildung 1 und 3 zu sehen sind, wurden wurden am 12. Februar auf der Mariahilfer Straße aufgenommen.

Links:

DUH: Werbeversprechen Klimaneutralität
https://www.duh.de/themen/verbraucher/verbrauchertaeuschung/klimaneutral/

Magenta: Nachhaltigkeitsbericht 2019
https://www.magenta.at/content/dam/magenta_at/pdfs/consumer/nhb/Nachhaltigkeitsbericht_2019_D_Web_fin.pdf

Foodwatch: Klima-Report
https://www.foodwatch.org/fileadmin/-DE/Themen/Klimaluegen/Report_Klima_Claims/Klima_Report_2022.pdf